Immobilien:Wohnen wird 2017 noch teurer

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In Großstädten zahlten Mieter nach einem Umzug bereits 2016 etwa sieben bis acht Prozent mehr. (Foto: picture alliance / dpa)
  • Das Wohnen wird nach Schätzungen des Mieterbundes nochmals teurer werden. Vor allem Städte und Ballungsräume sind betroffen.
  • In ländlichen Gegenden verändern sich die Preise hingegen kaum.
  • Die Baubranche schätzt, dass in Deutschland 850 000 Wohnungen fehlen.

Von Cerstin Gammelin, Berlin

Bundesbürger werden im kommenden Jahr noch stärker belastet, um ihre Miete oder die laufenden Kosten für ihre Immobilien zu bezahlen. "Wir gehen davon aus, dass sich die Preisspirale weiter dreht", teilte der Direktor des Deutschen Mieterbunds, Lukas Siebenkotten, am Montag mit. Vor allem das Wohnen in Städten, Universitätsstandorten und Ballungsgebieten wird nach Schätzungen des Mieterbundes nochmals teurer werden.

In Großstädten zahlten Mieter nach einem Umzug bereits 2016 etwa sieben bis acht Prozent mehr. Die Bestandsmieten verteuerten sich nach Erhebungen des Mieterbundes nicht ganz so stark, aber doch spürbar. "Es gibt kein Indiz, dass die Mieten 2017 weniger stark steigen", sagte Siebenkotten.

Am preiswertesten wohnt es sich in ländlichen Gegenden. Dort würden die Preise sich kaum verändern. Siebenkotten macht dafür vor allem die geringe Nachfrage verantwortlich. Junge Menschen ziehe es in die Großstädte. Das sei zwar schon in früheren Jahren so gewesen, heute allerdings blieben die meisten Zugezogenen dort. Das liege auch daran, dass weniger Familien gegründet würden, die dann aufs Land zögen.

"Wir brauchen neue Stadtteile"

Die Baubranche schätzt, dass in Deutschland 850 000 Wohnungen fehlen. Trotz steigender Baugenehmigungen werde nicht einmal "der Status quo des Wohnraum-Mangels gehalten", kritisierte der Präsident des Branchenverbands GdW, Axel Gedaschko. Der oberste Lobbyist der Bauwirtschaft fordert deshalb, die Städte in der Fläche zu vergrößern, nur höher und dichter zu bauen reiche nicht aus. "Wir brauchen neue Stadtteile und zugleich Verdichtung in den bestehenden."

Die Bundesregierung hat bereits Maßnahmen gegen zu stark steigende Mieten und Wohnungsnot ergriffen. Bisher aber wirkt die Mietpreisbremse nicht wie gewünscht. Auch der Neubau von Wohnungen kommt nur langsam voran.

© SZ vom 27.12.2016 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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