Finanzkrise:AIG-Rettung wirft Milliarden für US-Regierung ab

Unmittelbar nach der Lehman-Pleite im Jahr 2008 musste der Versicherungsgigant AIG in einer dramatischen Aktion vor dem Kollaps gerettet werden. Im Nachhinein zeigt sich: Für die US-Steuerzahler war das bislang ein gutes Geschäft.

Es war die dunkelste Stunde in der Finanzkrise: Die Bank Lehman war gerade erst von der US-Regierung fallengelassen worden - nur kurz darauf drohte der Versicherungskonzern AIG in die Pleite zu rutschen. Da das Unternehmen eng mit der Wall Street verwoben war, befürchteten alle im Falle eines Kollapses ein Desaster für die Finanzmärkte. Eilig sprang darum die US-Regierung mit enormen Summen ein.

Nun wird deutlich: Für den US-Steuerzahler hat es sich gelohnt. Bislang sei ein Plus von 15,1 Milliarden Dollar entstanden, teilte das Finanzministerium mit. Mit dem Verkauf von Aktien reduziere sich die staatliche Beteiligung an AIG von 53 auf knapp 16 Prozent. Dabei profitiert die Regierung von einer derzeit guten Börsenstimmung.

Zuletzt notierte die Aktie deutlich über der Marke, ab der für den Staat ein Gewinn herausspringt. Konzernchef Bob Benmosche stellte angesichts des schnelleren Staatsausstiegs für den kommenden Sommer eine Dividende in Aussicht.

Die AIG-Rettung war die größte in einer Reihe von Hilfseinsätzen in der US-Wirtschaft, die die Regierung mit Steuergeldern leistete und für die sie zuletzt auch im laufenden Wahlkampf unter Beschuss geraten ist.

Zugleich hat Obamas Regierung wiederholt zurückgewiesen, sie treibe den Ausstieg gerade vor den Präsidentenwahlen Anfang November massiv voran. Nichtsdestotrotz könnte der Schritt Obama im Kampf gegen seinen republikanischen Herausforderer Mitt Romney nützen.

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