Donald Trump:US-Einreisebann schreckt Touristen ab

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  • Der von US-Präsident Donald Trump verordnete Einreisebann führt zu deutlich weniger Reisebuchungen in die USA.
  • In den von dem Dekret betroffenen Ländern gingen die Buchungen um 80 Prozent zurück. Aber auch in anderen Ländern ist die Bereitschaft zu US-Reisen gedämpft.

Der von US-Präsident Donald Trump verordnete Einreisebann hält Touristen von Reisen in die USA ab. Die Reisebuchungen sind seit der Unterzeichnung des Dekrets teilweise deutlich zurückgegangen. Das geht aus einer Analyse von Buchungsdaten des Touristik-Unternehmens Forwardkeys hervor. Demnach brachen die weltweiten Buchungen im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 6,5 Prozent ein.

Bereits vor der Unterzeichnung des Erlasses Ende Januar habe sich für die folgenden drei Monate eine "negative Tendenz" bei Buchungen von US-Reisen abgezeichnet, Trumps Dekret verstärke diesen Trend. Der US-Präsident hatte am 27. Januar verfügt, dass zum Schutz vor Terrorrisiken die Bürger aus sieben mehrheitlich muslimischen Ländern sowie sämtliche Flüchtlinge vorübergehend nicht in die Vereinigten Staaten einreisen dürfen. Seither sorgte der Erlass für Chaos bei den Einwanderungsbehörden und an den Flughäfen, wütende Demonstrationen sowie heftigen politischen und juristischen Streit. Das Dekret ist derzeit nach einem Richterspruch landesweit außer Kraft gesetzt.

In Westeuropa gab es 13,6 Prozent weniger Buchungen

Die Buchungen aus den von dem Bann vor allem betroffenen sieben Ländern Iran, Irak, Jemen, Syrien, Libyen, Somalia und Sudan gingen laut Forwardkeys erwartungsgemäß am stärksten zurück. Zwischen dem 28. Januar und dem 4. Februar beobachtete das Unternehmen einen Rückgang um 80 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum. Mit einem Minus von 37,5 Prozent seien die Buchungen im Nahen und Mittleren Osten insgesamt stark rückläufig, allerdings seien sie schon im vergangenen Jahr vergleichsweise niedrig gewesen.

Daten aus China und Hongkong seien wegen der traditionell mit einer verstärkten inländischen Reisetätigkeit verbundenen Feiern zum Chinesischen Neujahr nicht eingerechnet worden. In der restlichen Asien-Pazifikregion gab es 14 Prozent weniger Buchungen für US-Reisen. Westeuropa verzeichnete einen Rückgang um 13,6 Prozent, Nordeuropa um 6,6 Prozent und Südeuropa um 2,9 Prozent. Die Buchungen in Osteuropa seien dagegen um 15,8 Prozent gestiegen. Auch die übrigen amerikanischen Länder hätten bei US-Reisen ein leichtes Plus (2,3 Prozent) verzeichnet. In Afrika wurden 6,1 Prozent weniger US-Reisen gebucht.

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