Wechsel in die Schweiz:Ackermanns neuer Job

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Den scheidenden Vorstandsvorsitzenden der Deutschen Bank zieht es in die Schweiz: Josef Ackermann soll Verwaltungsratschef beim Schweizer Finanz- und Versicherungskonzern Zurich werden. Dort will er es etwas ruhiger angehen lassen.

Josef Ackermann, Deutschlands bekanntester Banker, setzt seine Karriere in Zürich fort. Der gebürtige Schweizer, der Ende Mai nach zehn Jahren als Chef der Deutschen Bank aufhört, steht für die Wiederwahl in den Verwaltungsrat der Versicherung Zurich Financial Services zur Verfügung, teilte diese mit.

Hat eine neue berufliche Herausforderung in der Schweiz gefunden: Josef Ackermann. (Foto: dpa)

Dort ist er derzeit Vizepräsident, es gilt jedoch als abgemacht, dass der 64-Jährige nach der Hauptversammlung am 29. März an die Spitze des Kontrollgremiums gewählt wird. Bis zu Ackermanns Ausscheiden bei der Deutschen Bank Ende Mai wird Vizepräsident Tom de Swaan die Geschäfte des Verwaltungsrats leiten.

Ähnlich wie bei angelsächsischen Unternehmen ist der Verwaltungsrat in der Schweiz viel einflussreicher als etwa ein deutscher Aufsichtsrat. Zwar lenkt der Vorstandsvorsitzende - bei Zurich Martin Senn - die täglichen Geschäfte, doch der Chef des Verwaltungsrats hat einen ähnlich großen Einfluss auf die Strategie. Bisher hatte den Posten der frühere Daimler-Manager Manfred Gentz inne, der in den Ruhestand geht.

Ackermann ist für den Job schon lange im Gespräch. Zwischendurch strebte er den Aufsichtsratsvorsitz der Deutschen Bank an. Seit sich diese Option zerschlug, ist der Weg nach Zürich wieder frei.

Ackermann will es ruhiger angehen lassen

Bereits vor zwei Wochen bestätigte Ackermann das auf der Bilanz-Pressekonferenz indirekt auch selbst: Eigentlich wisse man ja schon länger, was er künftig machen werde, sagte er da.

Ackermann hatte intern schon öfter angedeutet, dass er es nach zehn Jahren an der Spitze der Deutschen Bank gerne ruhiger angehen lassen würde. Insofern ist der Wechsel nach Zürich nur konsequent, da ihn dort - verglichen mit dem Arbeitsaufwand eines Aufsichtsratsvorsitzenden bei der Deutschen Bank - ein gemütlicher Job erwartet.

Ein Amtskollege von Ackermann in der Finanzmetropole Zürich wird der frühere Bundesbank-Chef Axel Weber sein: Der 54-Jährige soll im Mai an die Spitze des Verwaltungsrats der Großbank UBS rücken. Ackermann hatte Weber angeblich auch als seinen Nachfolger bei der Deutschen Bank im Auge, der zog jedoch den Wechsel von Frankfurt nach Zürich vor.

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