Kritik an Garantiezeiten:Apple entschuldigt sich bei chinesischen Kunden

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Eine Apple-Kundin in Peking: Apple-Chef Tim Cook hat sich bei den chinesischen Kunden entschuldigt - "für Besorgnisse oder Missverständnisse, die entstanden sind". (Foto: AFP)

Längere Garantie, leichtere Reklamation: Apple verbessert den Service für chinesische Kunden. Staatsmedien hatten dem Konzern "Gier" und "Arroganz" vorgeworfen. Jetzt knickt Apple-Chef Tim Cook ein - im eigenen Interesse.

Apple-Chef Tim Cook hat sich bei den Kunden in China wegen der als unfair kritisierten Garantieleistungen entschuldigt und Änderungen angekündigt: "Wir entschuldigen uns aufrichtig, sollte dies bei unseren Kunden für Spannungen gesorgt haben." Der US-Konzern veröffentlichte auf seiner chinesischen Internetseite einen Brief von Cook, in dem es heißt, man werde die Gewährleistungsansprüche überarbeiten. "Wegen mangelhafter Kommunikation nach außen empfinden einige Apples Haltung hinsichtlich des Kunden-Feedbacks als arrogant, nachlässig und gleichgültig."

Der iPhone- und iPad-Konzern steht seit zwei Wochen in den chinesischen Medien heftig in der Kritik. Dem US-Konzern wird unter anderem vorgeworfen, dass er Kunden in der Volksrepublik schlechtere Garantieleistungen bietet als Verbrauchern in anderen Ländern. Die wichtigsten Staatsmedien hatten den Konzern als "gierig" und "arrogant" bezeichnet.

Cook betonte in seiner Antwort, Chinas Kunden hätten für Apple höchste Priorität. Er verlängerte die Garantielaufzeiten bei Reparaturen des iPhone 4 und 4S und erließ kulantere Regelungen beim Ersatz beschädigter Geräte.

Die Entschuldigung spiegelt nun das Gewicht wider, dass die weltweit zweitgrößte Volkswirtschaft für Apple hat. Allein im ersten Geschäftsquartal setzte der Smartphone- und Tablet-Anbieter 7,3 Milliarden Dollar in der Region um - ein Plus von 60 Prozent zum Vorjahreszeitraum. Vor allem in der wachsenden Mittelklasse finden iPhone und iPad reißenden Absatz.

Es nicht das erste Mal, dass ein westliches Unternehmen in China von den Staatsmedien kritisiert wird. Mitte März musste Volkswagen in China die bisher größte Rückrufaktion in der Konzerngeschichte starten. Grund sind Schwierigkeiten mit dem Getriebe. Nach einem Bericht des Staatsfernsehens CCTV hatten die chinesischen Unternehmen den Druck auf Volkswagen erhöht. Erst im Januar hatte sich die KFC-Mutter Yum für verunreinigte Lebensmittel entschuldigt. Auch Wal-Mart und Gucci standen bereits in der Kritik.

© Süddeutsche.de/AFP/dpa/Reuters/sks - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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