"Lecker auf Rezept" zu Zwetschgenmus:Ein Mus wie ein Feuerwerk

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Unschlagbar lecker: Zwetschgenmus aus dem Ofen (Foto: Maria Holzmüller)

Reifes Obst will verarbeitet werden. Und zwar sofort. Damit kein Stress in der Küche aufkommt, hilft nur eins: Zwetschgen ins Rohr schieben und sich selbst überlassen.

Von Maria Holzmüller

Die Äpfel rufen. Die Zucchini meckern. Die Zwetschgen quengeln. Laut. Bei jedem Gang in die Küche liegen sie da, vorwurfsvoll wartend. Sie sind reif, geerntet, jetzt müssen sie verarbeitet werden. Am liebsten alle sofort, sonst strafen sie den Koch mit weichen braunen Stellen, die mühsam vor dem Verwenden entfernt werden müssen. Da kann schon mal Stress in der Küche aufkommen. Zugegeben, eine Art von Stress, die heute nur noch glückliche Besitzer von Obstbäumen oder Gemüsebeeten kennen, in deutschen Großstädten hält sich der Druck in Grenzen.

Dort wo geerntet wird, ist es jedoch jedes Jahr das Gleiche: Es gibt tagelang gefüllte Zucchini, gegrillte Zucchini und Zucchini als Antipasti, danach Apfelpfannkuchen, Apfelmus, Apfelkuchen. Noch mehr Äpfel werden zum Saften gekarrt und doch bleiben immer noch welche in der Küche zum Reinbeißen. Es gibt Zwetschgendatschi, Zwetschgenknödel und Zwetschgenröster. Nervig? Ein Segen, den sich auch Städter nach Hause holen können, wenn sie das letzte Aufgebot an Früchten der Natur vom Wochen- oder Bauernmarkt tragen. Der Vorteil: Die Masse ist kontrollierbar.

Und wer doch einmal zu Hause nicht mehr weiß, wohin mit all den Früchten: Es gibt eine nahezu unschlagbar leckere Methode, aus ganz vielen Zwetschgen ganz wenig zu machen. Zwetschgenmus aus dem Ofen.

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Eine Konzentration an Fruchtaromen, die jeden Toast, jede Semmel, jedes Stück Hefezopf in eine vollmundige herbstliche Delikatesse verwandelt. Sofern man der Versuchung wiedersteht, es einfach aus dem Glas zu löffeln.

Die frischen Zwetschgen werden mit etwas Zucker und ein paar herbstlichen Gewürzen wie Zimt und Nelken in einen Bräter gefüllt und dann einfach im Ofen bei 120 Grad backen - und zwar für etwa sechs Stunden. Zunächst werden sie immer flüssiger, dann verflüchtigt sich der Saft und zurück bleibt ein süßes klebriges Mus, das sämtliche Fruchtaromen in potenzierter Form wie ein Feuerwerk loslässt, sobald man es probiert. Ein Holzkochlöffel in der Ofentür sorgt dafür, dass die Flüssigkeit gut entweichen kann. Nichts für Ungeduldige. Aber das Warten lohnt sich.

Zwei Kilo Früchte ergeben gerade einmal drei Marmeladengläser. Von nun an gibt es beim Zwetschgenkauf kein Halten mehr.

Rezept Zwetschgenmus aus dem Ofen (für ca. drei Gläser)

Zutaten:

  • 2 kg Zwetschgen
  • 200 g Zucker
  • 2 Zimtstangen
  • 10 Nelken
  • Etwas Macis
  • 4 Piment-Körner
  • Mark von einer Vanilleschote
  • Rotwein

Zubereitung:

Ofen auf 120 Grad vorheizen. Die Zwetschgen entkernen und halbieren, in einen Bräter geben. Die Gewürze und den Zucker untermischen und einen Schuss Rotwein zugeben. In den Ofen stellen, den Stil eines Holzkochlöffels in die Ofentür stecken, um sie einen Spalt offen zu halten. Über sechs Stunden die Zwetschgenmasse immer wieder zwischendurch umrühren, um ein Anbrennen zu verhindern. Wenn die Masse dickflüssig genug ist, aus dem Ofen nehmen und in sterilisierte Marmeladengläser füllen.

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