Zum Tod von Robert Enke:"Das ist alles irreal"

Er war Sympathieträger, Ausnahme-Fußballer und Familienvater - im Alter von 32 Jahren hat Robert Enke sich das Leben genommen. Fußball-Deutschland ist in Trauer.

1 / 13
(Foto: N/A)

Robert Enke ist tot. Der Nationaltorhüter, der beim Fußball-Bundesligisten Hannover 96 spielte, wurde in der Nacht in Niedersachsen von einem Zug erfassst. Alles deutet auf Selbstmord hin. Die Nachricht rief in Deutschland und im Ausland Trauer und Bestürzung hervor.Warum ausgerechnet er? Immer wieder stellten sich fassungslose Fans von Hannover 96 diese quälende Frage. Eine Antwort fanden sie nicht. Tief betroffen, schweigend, mit Tränen in den Augen gedachten sie am Dienstagabend vor dem Stadion in der niedersächsischen Landeshauptstadt ihres "Helden", nahmen Abschied von Robert Enke. Kerzen wurden entzündet, fast schon symbolisch regnete es. "Auch der Himmel weint", sagte ein Fan mit stockender Stimme.Foto: AP

2 / 13
(Foto: N/A)

Über das Fernsehen, Radio, Internet verbreitete sich die Nachricht vom plötzlichen Tod des National-Torhüters in Hannover in Windeseile.Foto: dpa

3 / 13
(Foto: N/A)

Noch am Dienstagabend hatten sich auch in der Nähe des Unglücksortes bei dem kleinen Örtchen Eilvese Dutzende Menschen versammelt, um Enke zu gedenken. Viele waren in Tränen aufgelöst. Mit einem Trikot von Enkes Verein und einer aus Kerzen gebildeten "96" verliehen sie Ihrer Trauer in der Nähe des Bahnübergangs Ausdruck.Foto: Reuters

4 / 13
(Foto: N/A)

Wie Polizeisprecher Stefan Wittke bei einer Pressekonferenz berichtete, hatte Enke seinen Wagen vor seinem Selbstmord etwa zehn Meter von den Gleisen entfernt abgestellt. Der 32-Jährige habe sein Portemonnaie auf dem Beifahrersitz des nicht verschlossenen Wagens liegenlassen. Am Abend bestätigte Manager Neblung den Selbstmord Enkes. Anschließend muss Enke mehrere 100 Meter an den Gleisen entlang gegangen sein, bevor er von dem aus Bremen in Richtung Hannover fahrenden Regionalzug RE 4427 erfasst wurde.Foto: dpa

5 / 13
(Foto: N/A)

Fassungslos: Zwei Enke-Fans trauern in Eilvese in der Nähe des Unglücksort. "Ich bin unendlich traurig", sagte auch Franz Beckenbauer über den verstorbenen Nationaltorwart.Foto: Reuters

6 / 13
(Foto: N/A)

Ein junger Fan zündet in Eilvese eine Kerze für Robert Enke an. Der Torhüter bestritt in seiner Karriere 190 Bundesliga-Spiele für Borussia Mönchengladbach und Hannover 96. Seine internationalen Stationen waren Benfica Lissabon, FC Barcelona, Fenerbahce Istanbul und CD Teneriffa.Foto: Reuters

7 / 13
(Foto: N/A)

Polizeisprecher Wittke (links) und der Sportdirektor von Hannover 96, Jörg Schmadtke traten am Dienstagabend vor die Presse. "Wir stehen alle unter Schock und sind noch nicht in der Lage, die Dinge zu kommentieren", sagte Schmadtke. "Das ist alles irreal. Es scheint ihm wirklich schlecht gegangen zu sein". Schmadtke sagte über Enkes schwierige Wochen in der jüngeren Vergangenheit: "Wir haben natürlich eingewirkt und Hilfestellung geleistet."Foto: AP

8 / 13
(Foto: N/A)

Die Fahnen des Bundesligisten Hannover 96 wurden nach dem Bekanntwerden des Todes vor der Geschäftsstelle in Hannover auf Halbmast gesetzt. Auch DFB-Präsident Theo Zwanziger zeigte sich bestürzt: "Wir sind fassungslos und voller Trauer. Unser ganzes Mitgefühl gilt der Frau von Robert Enke und seiner Familie."Foto: dpa

9 / 13
(Foto: N/A)

Die Spieler des FC Barcelona hielten zum Gedenken an ihren ehemaligen Torwart eine Schweigeminute im Pokalspiel gegen Cultural Leonesa in Barcelona. Enke war von 2003 bis 2004 in Barcelona unter Vertrag.Foto: AFP

10 / 13
(Foto: N/A)

Zurückhaltender Familienmensch, tadelloser Sportsmann, Tierfreund - der verstorbene Robert Enke war stets bereit, das Wohl anderer über seine eigenen Bedürfnisse zu stellen. Sportlich ging es für ihn seit seiner Rückkehr zu Hannover 96 ganz steil bergauf - doch er kannte vor allem menschlich auch die Schattenseiten des Lebens. An diesem Dienstag ist der Nationaltorwart im Alter von 32 Jahren gestorben.Die neue Ratspräsidentin der Evangelischen Kirche in Deutschland, Margot Käßmann, hat sich "zutiefst erschüttert" über den Tod von Fußball-Nationaltorwart Robert Enke geäußert. "Er war ein solcher Sympathieträger", sagte die Landesbischöfin von Hannover.Foto: AP

11 / 13
(Foto: N/A)

Bei den Fans genoss Enke ein hohes Ansehen. Er war bodenständig geblieben, eine Kultfigur. "Doch nicht Robert Riese, der doch nicht", versuchte Fan Stefan Busse das für ihn immer noch für unmöglich Gehaltene irgendwie zu realisieren. "Der hat schon so viel weggesteckt und ist immer wieder aufgestanden. Ich kann das alles gar nicht glauben." Enke, der seit 2004 bei Hannover 96 spielte, hatte aber mehrfach Rückschläge wegstecken müssen.Foto: dpa

12 / 13
(Foto: N/A)

Im Jahr 2006 starb seine damals zweijährige Tochter an einem Herzfehler. Doch im Mai dieses Jahres adoptierten Enke und seine Frau dann die zwei Monate alte Leila: "Wir sind sehr, sehr glücklich und dankbar für diesen kleinen Menschen, der in unser Leben getreten ist", hieß es damals in einer offiziellen Stellungnahme.Foto: ddp

13 / 13
(Foto: N/A)

Zuletzt hatte ihn eine hartnäckige Bakterienentzündung des Darms außer Gefecht gesetzt, erst am Wochenende war Enke aber wieder ins Tor von Hannover 96 zurückgekehrt. Enke galt als Favorit für den Posten des Nationaltorwarts bei der Weltmeisterschaft 2010 in Südafrika.Sein letztes Bundesliga-Spiel bestritt der achtmalige Nationalkeeper am Sonntag beim 2:2 im Nordderby gegen den Hamburger SV.Foto: ddp(dpa/AP/Reuters/ehr/jab)

© N/A - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: