Wimbledon:Lisicki geht im letzten Satz unter

Lesezeit: 2 min

Raus in Wimbledon: Sabine Lisicki. (Foto: dpa)
  • Sabine Lisicki verpasst den Einzug ins Achtelfinale, Titelverteidiger Novak Djokovic scheitert an Sam Querrey - damit erlebt Wimbledon die erste Riesenüberraschung.
  • Angelique Kerber siegt im deutschen Duell, auch Alexander Zverev ist eine Runde weiter.
  • Hier geht es zu den Ergebnissen in Wimbledon.

Sabine Lisicki ist bei ihrem Lieblingsturnier in Wimbledon in der dritten Runde ausgeschieden. Die Weltranglisten-81. aus Berlin, die in den ersten beiden Runden seit langem wieder überzeugt hatte, verlor gegen die Kasachin Jaroslawa Schwedowa mit 6:7 (2:7), 1:6. Damit verpasste es die Finalistin von 2013, Angelique Kerber (Kiel/Nr. 4) ins Achtelfinale zu folgen.

Gegen Schwedowa hatte Lisicki zuvor zweimal in Wimbledon gewonnen - vor zwei Jahren im Achtelfinale und bei den Olympischen Spielen 2012. Auch im vergangenen Jahr hatte Lisicki nach gutem Beginn im All England Club in der dritten Runde verloren.

Tennisspielerin Sabine Lisicki
:Das Stehauf-Mädchen

Rasenallergie, Glutenallergie, schwere Verletzungen: Sabine Lisicki kämpft sich immer wieder zurück. In Wimbledon zeigt sie das Turnier ihres Lebens.Die Karriere von "Doris Becker" in Bildern.

Novak Djokovic scheitert

Dagegen ist bei den Männern Titelverteidiger Novak Djokovic völlig überraschend bereits in der dritten Runde ausgeschieden. Der Weltranglistenerste aus Serbien, der die letzten vier Grand-Slam-Turniere gewonnen hatte, verlor gegen Sam Querrey (USA/Nr. 28) 6:7 (6:8), 1:6, 6:3, 6:7 (5:7). Das Match war am Freitagabend wegen Regens nach dem zweiten Satz unterbrochen worden.

Derart früh war Djokovic, der vom dreimaligen Wimbledonsieger Boris Becker betreut wird, zuletzt im Jahr 2009 bei den French Open in Paris bei einem der vier Majorturniere gescheitert. Damals verlor er gegen den Augsburger Philipp Kohlschreiber. Am Samstagmittag erwischte Djokovic gegen Querrey einen Traumstart und führte mit 5:0. Sicherheit verlieh dem 29-Jährigen dies jedoch nicht, auch nicht die 5:4-Führung in Durchgang vier, als er den Satzausgleich bei eigenem Aufschlag vergab. Im Tiebreak verwandelte Querrey nach exakt drei Stunden Spielzeit mit drei Regenpausen seinen zweiten Matchball.

Kerber siegt im deutschen Duell

Indes hat Angelique Kerber hat den Sprung in die zweite Woche geschafft. Die Weltranglistenvierte aus Kiel setzte sich im deutschen Duell gegen Carina Witthöft mit 7:6 (13:11), 6:1 durch. Im Achtelfinale trifft Kerber auf Misaki Doi, die Anna-Lena Friedsam (Neuwied) mit 7:6 (7:1), 6:3 aus dem Turnier warf. Gegen die Japanerin hatte Kerber auf dem Weg zu ihrem Triumph bei den Australian Open in Runde eins einen Matchball abgewehrt.

Wimbledon
:Vom Wüstenbussard, der Queen und einem schwarzen BH

Wimbledon ist wie die Oscarverleihung, gepaart mit den Grammy Awards und dem Nobelpreis - nur etwas spektakulärer. Ein Wegweiser durch das speziellste Tennisturnier der Welt.

Von Gerald Kleffmann

Die 28 Jahre alte Linkshänderin steht bei ihrer neunten Teilnahme im All England Club zum dritten Mal im Achtelfinale. 2012 hatte sie das Halb-, 2014 das Viertelfinale erreicht. Im vergangenen Jahr gewann Kerber gegen Witthöft (21) in Runde eins von Wimbledon 6:0, 6:0. Das zweite Aufeinandertreffen war deutlich spannender - zumindest im ersten Satz. Kerber legte vor (3:1), Witthöft konterte und führte 5.3. Auch im Tiebreak ging es hin und her: Kerber verwandelte erst ihren sechsten Satzball, Witthöft hatte zuvor vier Chancen nicht genutzt. Nach einer langen (zwei Stunden) und einer kurzen (zehn Minuten) Regenpause im zweiten Durchgang verwandelte Kerber nach insgesamt 1:39 Stunden Spielzeit ihren ersten Matchball zum Sieg.

Zverev gewinnt im fünften Satz

Alexander Zverev hat derweil zum ersten Mal in seiner Karriere in Wimbledon die dritte Runde erreicht. Der 19 Jahre alte Hamburger gewann die Fortsetzung gegen den Russen Michail Juschni 6:4, 3:6, 6:0, 4:6, 6:2. Das Match war nach stundenlangem Regen am Freitag zu Beginn des fünften Satzes unterbrochen worden. Zverev trifft am Sonntag, an dem in diesem Jahr erst zum vierten Mal in der Wimbledongeschichte gespielt wird, auf den früheren Finalisten Tomas Berdych (Tschechien/Nr. 10), gegen den er bei seinem Davis-Cup-Debüt im März in fünf Sätzen verloren hatte. Zverev, an Position 24 gesetzt, ist der letzte von ursprünglich sechs deutschen Spielern in der Männerkonkurrenz. Das Match gegen Routinier Juschni (34) wurde an beiden Tagen insgesamt viermal unterbrochen, der Teenager ließ sich jedoch nicht aus dem Konzept bringen. Auch die Rückenprobleme, die er am Freitag im vierten und fünften Satz auf dem Court behandeln ließ, schienen Zverev nicht zu behindern.

© sz.de/dpa/sid - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: