Tennis: Wimbledon:Lisicki schafft den großen Coup

Großer Erfolg für Sabine Lisicki: Die Berlinerin schlägt die Weltrangliste-Dritte Li Na und zieht in Wimbledon in die dritte Runde ein. Auch Julia Görges und Andrea Petkovic sind noch im Turnier. Dafür ist der letzte der 13 deutschen Männer ausgeschieden.

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Sabine Lisicki schafft die Sensation - und ebenso wie Julia Görges und Andrea Petkovic den Einzug in die dritte Runde der All England Championships. Florian Mayer scheidet als letzter der 13 deutschen Männer aus. Hier geht's zu aktuellen Ergebnissen aus Wimbledon. Die Berlinerin Sabine Lisicki hat in Wimbledon nach Abwehr von zwei Matchbällen die große Überraschung gegen French-Open-Gewinnerin Li Na geschafft. Zehn Tage nach ihrem Sieg beim Rasenturnier in Birmingham rang Lisicki die Chinesin nach 2:11 Stunden mit 3:6, 6:4, 8:6 nieder.

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Nach einer langwierigen Verletzungspause hat sich Lisicki damit endgültig in die Weltspitze des Frauentennis zurückgespielt. Durch die Auszeit rangiert die 21-Jährige derzeit nur auf Rang 62 der Weltrangliste, es war aber schon vor dem Turnier klar, dass sie eine der unangenehmsten Spielerinnen ist, die nicht gesetzt sind. 

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Die Chinesin Li Na war sicher nicht erfreut über diese Auslosung, doch sie schien nach dem Sieg bei den French Open stark genug, auch Lisicki auf Rasen zu besiegen. Den ersten Satz gewann Li Na mit 6:3. 

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Es sah nicht immer gut aus für die Berlinerin, doch Lisicki ließ sich bei ihrem offenen Schlagabtausch gegen Li auch durch kleine Rückschläge nicht beirren und spielte vor einem staunenden und begeisterten Publikum auf dem Center Court stets auf Augenhöhe. 

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Nach dem 6:4 im zweiten Satz schien die Chinesin im dritten stärker zu sein. Beim Stand von 3:5 musste Lisicki  zwei Matchbälle abwehren. "Ich wollte eben einfach noch länger da draußen bleiben, ich habe es so genossen, es war fantastisch", sagte die Berlinerin zur Phase im dritten Satz. Vor dem Turnier hatte sie in einem Interview mit sueddeutsche.de gesagt: "Das habe ich während meiner Verletzung am meisten vermisst - die große Bühne." Hier war sie. 

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Li Na konnte das Match einfach nicht beenden, auch weil Lisicki 17 Asse schlug und insgesamt sehr gut aufschlug. Das Service sei "unglaublich für eine Frau", sagte die Chinesin.

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Nach zwei Stunden elf Minuten hatte Lisicki Matchball und Li Na schlug einen Longline-Ball ins Aus. Die Berlinerin sank auf die Knie, schnell flossen erste Tränen. "Meine Emotionen sind über dem Mond. Ich kann es noch gar nicht glauben", sagte sie.

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In Paris war sie schon vor einem überraschenden Sieg gegen die Russin Vera Swonarewa gestanden, aber am Ende körperlich eingebrochen. Eine Gluten-Allergie wurde diagnostiziert. Nun holte Lisicki in Wimbledon den großen Sieg nach. In der dritten Runde stehen zudem zwei weitere Deutsche. 

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Andrea Petkovic verzichtete auf ihr Sieg-Tänzchen, Julia Görges lief dafür erkennbar beschwingt vom Platz: Einen Tag nachdem sich die deutsche Nummer eins eher mühevoll in die dritte Runde der 125. All England Championships gekämpft hatte, zeigte die deutsche Nummer zwei in Wimbledon erneut eine bemerkenswerte Leistung. Unter einem überwiegend blauen Himmel geriet Görges gegen Mathilde Johansson aus Frankreich nur gegen Ende des ersten Satzes außer Tritt, am Ende aber war das 7:6 (12:10), 6:2 in der zweiten Runde ein eindrucksvoller Sieg.

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Görges hätte es sich einfacher machen können, ließ aber im Tiebreak des ersten Satzes beim Stand von 6:2 vier Satzbälle aus. Pech kam freilich auch dazu: Ein Ball von Johansson, den nicht nur die Bad Oldesloerin im Aus wähnte, der ihr das 7:5 und damit den Satzgewinn gebracht hätte, wurde plötzlich von der Stuhlschiedsrichterin gut gegeben. "Das war ein bisschen überraschend", berichtete Görges, die mit zur Faust geballter Hand bereits auf dem Weg zu ihrem Stuhl war, dann doch noch die Seite wechseln und in der Folge dann erst mal drei Satzbälle abwehren musste. Ihren sechsten nutzte sie dann selbst.

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"Es war wichtig, dass ich den ersten Satz noch gewonnen habe", sagte Görges, schließlich habe ihre Gegnerin "nicht so blindes Tennis gespielt". Im zweiten Durchgang ließ Johansson wie von ihrer Gegnerin erwartet dann freilich nach, mit zufriedener Miene und federndem Gang verließ die Weltranglisten-16. den Außenplatz 16.

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Nächste Gegnerin ist Dominika Cibulkova aus der Slowakei, ein ziemlich schwerer Brocken: Cibulkova stand bei den French Open 2009 schon mal im Halbfinale, bei den US Open 2010 im Viertelfinale und ist als derzeit 24. im WTA-Ranking in etwa die Gewichtsklasse von Görges.

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Erregt war Petkovic am späten Mittwochabend aber trotzdem: Ihr Match war wegen des Regens zunächst nicht fest mit Uhrzeit und Platz angesetzt gewesen, dann gab es Probleme mit der Benachrichtigung und dem Trainingsplatz fürs Einspielen. "Das war schlecht organisiert", schimpfte die Darmstädterin und kündigte eine Beschwerde bei der Turnierleitung an. Der Ärger vor dem Match hatte durchaus seine Auswirkungen auf das Match. "Ich war schon genervt, als ich auf den Platz ging", bekannte Petkovic, "aber es ist ja nochmal gut gegangen."

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Petkovic beruhigte sich dann auch schnell wieder: "Ich muss lernen, damit umzugehen." Auf ihre Drittrunden-Partie am Freitag gegen die Russin Xenia Perwak ("Ich weiß ehrlich gesagt gar nix von ihr") wollte sich Petkovic am Donnerstag im Doppel vorbereiten. Zudem sollte ihr spanischer Mixed-Partner Feliciano Lopez das Spiel von Linkshänderin Perwak imitieren.

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Florian Mayer ist als letzter der deutschen Männer beim Tennisturnier von Wimbledon ausgeschieden. Der an Nummer 20 gesetzte Mayer unterlag in Runde zwei dem Belgier Xavier Malisse in vier Sätzen mit 6:1, 3:6, 2:6 und 2:6. Damit folgte Mayer seinen Landsleuten Tobias Kamke und Rainer Schüttler, für die das Grand-Slam-Turnier ebenfalls nach der zweiten Runde zu Ende war. Bereits nach ihrem ersten Spiel die Koffer packen mussten Tommy Haas, Philipp Kohlschreiber, Philipp Petzschner, Matthias Bachinger, Michael Berrer, Andreas Beck, Cedrik-Marcel Stebe, Denis Gremelmayr, Julian Reister und Mischa Zverev.

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"Wenn man 13 Spieler im Feld hat, ist die Hoffnung da, dass der eine oder andere in die zweite Woche kommt. Diesmal war das leider nicht so", sagte der Chef des deutschen Davis-Cup-Teams, Patrik Kühnen. Zum Erstrunden-Aus von Kohlschreiber, der eine Woche vor Beginn des Turniers in Wimbledon noch das Rasenturnier in Halle gewonnen hatte, sagte Kühnen: "Man kann das schwer vergleichen. Der Platz in Halle spielt sich anders als in Wimbledon. Halle ist außerdem seit vielen Jahren ein gutes Terrain für die deutschen Spieler gewesen."

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Eine Runde weiter ist Titelverteidigerin Serena Williams, die nach elfmonatiger Zwangspause noch nicht in Topform ist. Die Amerikaner brauchte wieder drei Sätze, um die Rumänin Simona Halep mit 3:6, 6:2, 6:1 niederzuringen.

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Williams hatte zunächst große Probleme mit der aggressiven Spielweise ihrer Gegnerin, konnte sich jedoch in die Partie zurückkämpfen. "Es war sehr schwer, Simona hat großartig gespielt - ich bin froh, dass ich durch bin", sagte Williams nach dem Spiel.

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Keine Probleme hatte dagegen Novak Djokovic mit seinem Gegner Kevin Anderson, ihm machte eher der rutschige Rasen Probleme, der durch leichte Regenfälle in London feucht geworden war. Djokovic gewann souverän mit 6:3, 6:4 und 6:2.

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