Westermann-Aus beim HSV:"Dann Gute Nacht"

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Muss den HSV verlassen: Heiko Westermann. (Foto: dpa)

++++ HSV-Helden wie Willi Schulz und Uwe Seeler kritisieren die Trennung von Heiko Westermann ++++ Elias Kachunga stürmt nun für Aufsteiger Ingolstadt ++++ Werder-Torhüter Richard Strebinger geht nach Österreich ++++

Hamburger SV: Die Klub-Ikonen Willi Schulz (76), Ditmar Jakobs (61) und Uwe Seeler (78) haben mit Unverständnis auf die Trennung des Fußball-Bundesligisten Hamburger SV von Verteidiger Heiko Westermann reagiert. "Wenn ich für so einen Vorzeige-Profi keinen Platz im Kader habe, dann Gute Nacht", sagte Vize-Weltmeister Willi Schulz der Bild-Zeitung: "Heiko hat immer alles gegeben, was in seinen Möglichkeiten war." Auch Jakobs hätte versucht, Westermann zu halten. "Er hat eine Riesen-Erfahrung, ist vielseitig einsetzbar und ein Vorbild für die Kollegen. Schade, dass er gehen muss", sagte Jakobs dem Blatt. Seeler würdigte Westermann in der Hamburger Morgenpost als "tadellosen Sportsmann. Er wird dem HSV sicher fehlen."

Westermann nahm die warmen Worte erfreut auf. "Wenn man sowas von Uwe gehört, dann ist das eine Ehre", sagte er bei Sport1 und betonte, dass am Ende "beide Seiten die Trennung gewollt haben. Ich wurde nicht weggeschickt. Ich hatte fünf intensive Jahre in Hamburg und kann jetzt noch einige Jahre spielen." Die Hamburger hatten am Donnerstag mitgeteilt, sich nach fünf Jahren vom Ex-Nationalspieler zu trennen und den auslaufenden Vertrag nicht zu verlängern. Westermann, der 2010 für 7,5 Millionen Euro von Schalke 04 an die Elbe gewechselt war, ist nach Rafael van der Vaart (Betis Sevilla), Marcell Jansen und Slobodan Rajkovic (beide Ziel unbekannt) der vierte prominente Abgang der Hanseaten. Der Defensiv-Allrounder absolvierte 173 Pflichtspiele für den HSV und trug drei Jahre lang die Kapitänsbinde.

FC Ingolstadt: Bundesliga-Aufsteiger FC Ingolstadt hat Elias Kachunga vom SC Paderborn unter Vertrag genommen. Wie die Oberbayern am Freitag bekanntgaben, erhält der 23 Jahre alte Fußballprofi einen Vierjahresvertrag bis Sommer 2019. Der Stürmer ist der dritte Neuzugang im Team von Trainer Ralph Hasenhüttl. Kachunga kann Absteiger Paderborn dank einer Ausstiegsklausel im noch laufenden Vertrag vorzeitig verlassen. Kachunga erzielte in der vergangenen Saison sechs Treffer für die Ostwestfalen.

FC Augsburg: Der FC Augsburg hat Nachwuchs-Torhüter Yannik Oettl unter Vertrag genommen. Der 18-Jährige wechselt von der SpVgg Unterhaching zum FCA, wo er einen Einjahresvertrag erhält. Wie der Verein am Freitag mitteilte, soll er bei den Profis von Coach Markus Weinzierl Trainingserfahrung sammeln, aber vor allem bei der U23 zum Einsatz kommen.

Werder Bremen: Torhüter Richard Strebinger wechselt vom Fußball-Bundesligisten Werder Bremen zum österreichischen Rekordmeister Rapid Wien. Der 22-Jährige unterschrieb bei Rapid bis 2019. Das teilten die Wiener am Freitag mit. Strebinger war 2012 von Hertha BSC zu Werder gekommen, hatte sich dort aber nicht durchsetzen können. In der vergangenen Rückrunde war der Torhüter an den Drittligisten Jahn Regensburg ausgeliehen gewesen. Die Ablöse für Strebinger wird auf rund 500 000 Euro geschätzt.

FC St. Pauli: Lasse Sobiech (24) wechselt endgültig ablösefrei vom Hamburger SV zum FC St. Pauli in die 2. Liga. Der Innenverteidiger, der in der vergangenen Saison bereits vom Stadtrivalen an die Braun-Weißen ausgeliehen war, einigte sich mit Sportchef Thomas Meggle auf einen Vertrag bis zum 30. Juni 2016 mit einer Option auf ein weiteres Jahr. "Lasse ist aufgrund seiner Größe und Kopfballstärke defensiv wie offensiv unglaublich wertvoll für uns", sagte Pauli-Trainer Ewald Lienen: "Er zählt zu den besten Innenverteidigern der Liga und bringt die Mentalität und Leidenschaft auf den Platz, die den FC St. Pauli ausmachen." Und Sobiech meinte: "Ich freue mich riesig, jetzt auch als echter St. Paulianer eine erfolgreiche Saison zu spielen." Für Sobiech ist es die dritte Saison bei den Kiezkickern. Bereits 2011/12 spielte der Abwehrspieler am Millerntor, absolvierte verletzungsbedingt damals aber lediglich 13 Spiele (1 Treffer). In der vergangenen Spielzeit brachte es Sobiech auf 31 Partien, in denen er vier Tore erzielte.

1860 München: Verteidiger Martin Angha wechselt wie erwartet vom Fußball-Zweitligisten TSV 1860 München in seine Schweizer Heimat. Wie die "Löwen" am Freitag mitteilten, spielt der U21-Nationalspieler künftig für Erstligist FC St. Gallen. "Wir respektieren den Wunsch von Martin", erklärte Sport-Geschäftsführer Gehard Poschner, "und wünschen ihm für seine weitere Karriere alles Gute und viel Erfolg". Schon am Vorabend hatte sich Angha mit Vorfreude geäußert. "Das Konzept überzeugt mich, die Clubführung ist gut, der Trainer ebenso." Angha erwartet ein "ruhigeres Umfeld" als zuletzt. "Mir wird guttun, dass künftig wieder der Fußball im Fokus stehen wird", sagte er. Angha war im vergangenen Sommer vom 1. FC Nürnberg zu den "Löwen" gekommen. In der abgelaufenen Spielzeit lief der 21-Jährige 16 Mal für 1860 in der 2. Liga auf. Vor der Station in Franken spielte er für das Nachwuchsteam von Arsenal London. "Ich habe für mein Alter schon einiges erlebt. Das bringt mich weiter", erklärte der Rückkehrer.

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