Vierschanzentournee in Bischofshofen:Gesamtsieger Kraft, Tagessieger Hayböck

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Stefan Kraft ist der Sieger der Vierschanzentournee. (Foto: dpa)
  • Zum Ende der Vierschanzentournee jubeln die Österreicher: Michael Hayböck wird Tagesseieger in Bischofshofen, Stefan Kraft holt sich den Gesamtsieg.
  • Die Deutschen fliegen hinterher, Richard Freitag wird Gesamtsechster.
  • Hier die aktuellen Ergebnisse.

Stefan Kraft überstrahlt alle

Stefan Kraft hat die 63. Vierschanzentournee gewonnen und Österreich den siebten Gesamtsieg in Folge beschert. Dem 21-Jährigen genügte zum Abschluss in Bischofshofen ein dritter Rang, um seinen siegreichen Teamkollegen Michael Hayböck in Schach zu halten. Richard Freitag (Aue) landete zwei Tage nach seinem Sieg in Innsbruck als bester Deutscher auf dem sechsten Rang.

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Als Noriaki Kasai das erste Mal in Bischofshofen auf dem Podest stand, war der Tourneeführende Stefan Kraft noch gar nicht geboren. Mit 42 Jahren springt der Japaner nun so stark wie nie zuvor. Das Publikum liebt ihn. Denn er verschiebt Grenzen.

Von Lisa Sonnabend

Kraft flog in seinem "Wohnzimmer" auf der Paul-Ausserleitner-Schanze vor den Augen seiner Familie auf 133,5 und 132,0 Meter und konnte seinen Vorsprung in der Gesamtwertung verteidigen. Sein Zimmerkollege Hayböck sicherte sich derweil mit starken Flügen auf 137,5 und 136,5 m den ersten Weltcupsieg seiner Karriere und Rang zwei in der Gesamtwertung. Platz zwei belegte der Japaner Noriaki Kasai.

Wo die Deutschen landeten

Severin Freund (Rastbüchl) verpasste erneut den angestrebten Podestplatz und musste sich unweit von Salzburg mit Rang acht begnügen. Routinier Michael Neumayer (Berchtesgaden) zeigte einen ordentlichen Wettkampf und belohnte sich mit Rang zwölf. Stephan Leyhe (Willingen) wurde einen Tag nach seinem 23. Geburtstag 26., Marinus Kraus (Oberaudorf) beendete die Tournee auf Platz 20. Markus Eisenbichler (Siegsdorf) und Daniel Wenig (Berchtesgaden) hatten den Finaldurchgang verpasst.

Krafts Erfolg war derweil bereits der 16. Tournee-Triumph eines Österreichers, die Austria-Adler zogen damit in der Siegerliste mit Deutschland und Finnland gleich. Bereits in den vergangenen sechs Jahren hatten sie den Gesamtsieg unter sich ausgemacht. Wolfgang Loitzl (2009), Andreas Kofler (2010), Thomas Morgenstern (2011), Gregor Schlierenzauer (2012, 2013) und Thomas Diethart (2014) hatten vor Kraft triumphiert.

Warum Simon Ammann Sorgen bereitet

Der viermalige Skisprung-Olympiasieger Simon Ammann erlitt derweil einen schweren Sturz. Der 33-jährige Schweizer konnte seinen Flug nach 136,0 m zwar zunächst stehen, verlor unmittelbar nach der Landung aber die Kontrolle und krachte mit voller Wucht kopfüber in den Schnee. Ammann wurde sofort im Auslauf behandelt und der Wettbewerb wurde unterbrochen. "Er ist bewusstlos", bestätigte Christian Stahl, der Kommunikationsdirektor des Schweizer Verbandes, der Bild-Zeitung.

Ammann wurde aus dem Auslauf sofort zur Untersuchung in ein Krankenhaus gebracht. Der Sturz geschah vor den Augen seiner Frau Yana und Söhnchen Theodore, die als Zuschauer an der Schanze waren. Der ehemalige Weltmeister war bereits beim Auftaktspringen in Oberstdorf gestürzt und hatte dadurch die Qualifikation für den zweiten Durchgang verpasst. Es war nicht der erste Zwischenfall in Bischofshofen. Bereits am Montag war der Amerikaner Nicholas Fairall in der Qualifikation auf ähnliche Weise zu Fall gekommen. Der 25-Jährige zog sich eine Wirbelsäulenverletzung zu und musste operiert werden. Für Fairall ist die Saison nach dem Crash vorzeitig beendet, wie der US-Verband mitteilte.

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