Vertragsverlängerung in Sicht:Nürnberg baut auf Wiesinger als Coach

Lesezeit: 8 min

Erneut verletzt: Lionel Messi (links). (Foto: AFP)

Die Verantwortlichen beim "Club" wollen mit dem erfolgreichen Trainer weitermachen, eine Muskelverletzung könnte das Saisonende für Lionel Messi bedeuten. Paris holt den Titel in der französischen Liga. Bayer Leverkusen will Bremens Sokratis verpflichten. Tiger Woods gewinnt Golf-Turnier in Ponte Vedra Beach.

Sportnachrichten in Kürze

Bundesliga, 1. FC Nürnberg: Die Vertragsverlängerung von Michael Wiesinger als Trainer beim "Club" ist offenbar beschlossen. "Es passt nicht erst seit gestern, es passt seit Wochen. Wir hatten sehr, sehr positive Gespräche, und ich hoffe, dass diese Konstellation auch nächste Saison noch Bestand hat", sagte Sport-Vorstand Martin Bader dem kicker und unterstrich damit noch einmal die Haltung des Vereins zu Wiesinger. Nachdem der Verein in der vergangenen Woche den Klassenerhalt gesichert hatte, gab es anschließend erste Verhandlungen zwischen Bader und dem 40-Jährigen über Gehalt und Laufzeit des neuen Kontrakts. Als Trainer der zweiten FCN-Mannschaft hat Wiesinger, dessen Partner Armin Reutershahn bleiben soll, ohnehin noch einen Vertrag bis 2015. Der frühere Profi hatte die Club-Profis in der Winterpause als Nachfolger von Dieter Hecking, der zum VfL Wolfsburg gewechselt war, übernommen und eine Erfolgsserie hingelegt.

Dass Wiesinger in der Öffentlichkeit oft als zu ruhig für den Job angesehen wird, sieht Bader überhaupt nicht als Problem an: "Wenn jemand in seiner Ansprache zivilisiert ist, heißt das noch lange nicht, dass er mit seinen Argumenten auf taube Ohren stößt. Wir brauchen niemand, der wild schreiend an der Seitenlinie steht." Neben der Personalie Wiesinger treibt Bader in Absprache mit Wiesinger auch die Kader-Planung für die kommende Saison voran. Offen bleibt weiterhin, ob der 30 Jahre alte Javier Pinola auch weiterhin bei den Franken spielt. Der Argentinier hat bisher das reduzierte Angebot des Vereins abgelehnt.

Fußball in Spanien: Als Torjäger Lionel Messi ging, fielen die Tore. Ohne seinen Argentinier drehte der FC Barcelona ein fast schon verloren geglaubtes Spiel bei Atlético Madrid und machte in Unterzahl aus einem 0:1 einen 2:1-Erfolg. Der Torjäger des neuen spanischen Meisters war in der 67. Spielminute vom Platz gegangen, ohne ein Wort zu sagen. Messi konsultierte nicht einmal die Mannschaftsärzte oder Sanitäter. Bei dem Argentinier war die Muskelverletzung im rechten Oberschenkel neu aufgebrochen, die er sich im Viertelfinale der Champions League bei Paris Saint-Germain zugezogen hatte. Nach Informationen der in Barcelona erscheinenden Zeitungen El Periódico und Sport wird Messi in den drei ausstehenden Punktspielen dieser Saison nicht mehr eingesetzt werden können. "Messi hatte vor dem Spiel normal trainiert und keine Beschwerden gehabt", berichtete Trainer Tito Vilanova: "Aber von Muskelverletzungen weiß man, dass sie sich vorher nicht ankündigen."

Fußball in Frankreich: Paris St. Germain hat den ersten Titelgewinn in der französischen Fußball-Liga seit 1994 perfekt gemacht. Durch das 1:0 (0:0) bei Olympique Lyon ist die Mannschaft von Trainer Carlo Ancelotti zwei Spieltage vor Saisonende nicht mehr einzuholen. Frankreichs Nationalspieler Jeremy Menez traf am Sonntagabend in der 53. Minute. Nach dem 36. Spieltag liegt Paris mit 77 Punkten vor Olympique Marseille (70), das die Teilnahme an der Champions League ebenso sicher hat. Dem Tabellendritten Lyon (63) ist Lille (60) dicht auf den Fersen. St. Germains Stürmerstar Zlatan Ibrahimovic ist nun Meister mit fünf Clubs in vier verschieden Ländern.

FC Bayern in der Saison-Einzelkritik
:Übermächtig und magnifique

Manuel Neuer ist meist nur beim Warm-up gefordert, der "Sohn" von Ribéry nimmt den Münchnern die Angst vor dem Elfmeter, Abwehrchef Dante glänzt mit innovativen Tänzen. Nur Holger Badstuber durchleidet ein Seuchenjahr. Der FC Bayern in der Saison-Einzelkritik.

Von Andreas Burkert

Bundesliga, Werder Bremen: Fußball-Bundesligist Bayer Leverkusen steht kurz vor der Verpflichtung von Innenverteidiger Sokratis vom Liga-Rivalen Werder Bremen. "Wir wollen Sokratis, daraus machen wir kein Geheimnis. Wir sind sehr weit, auch mit dem Spieler", sagte Bayer-Geschäftsführer Wolfgang Holzhäuser der Bild-Zeitung: "Noch müssen wir aber mit Werder einige Gespräche führen, weil uns die Ablöseforderung bislang zu hoch ist." Die Bremer fordern angeblich rund zehn Millionen Euro für den griechischen Nationalspieler, der bei Werder noch einen Vertrag bis 2016 hat. Eine Entscheidung über den Wechsel von Kevin de Bruyne, der dem FC Chelsea gehört und derzeit auf Leihbasis ebenfalls in Bremen spielt, ist derweil noch offen.

Basketball, Playoffs: Titelverteidiger Brose Baskets Bamberg hat in der Basketball-Bundesliga Stärke demonstriert und ist nur noch einen Sieg vom Einzug in das Halbfinale entfernt. Die Mannschaft von Trainer Chris Fleming bezwang Phoenix Hagen mit 104:94 (61:55) und ging in der best-of-five-Serie mit 2:1 in Führung. Schon im nächsten Aufeinandertreffen am Mittwoch könnte der Doublegewinner der vergangenen drei Jahre mit einem weiteren Erfolg die Vorschlussrunde erreichen. Dort käme es zum brisanten Duell mit Bayern München. Die ausgeglichene Mannschaftsleistung der Franken war gegen Hagen der Schlüssel zum Erfolg. In Anton Gavel (26), Sharrod Ford (23), Bostjan Nachbar (22) und Casey Jacobsen (21) verbuchten gleich vier Bamberger mehr als 20 Punkte. Aufseiten der Gäste war Davin White mit 21 Zählern erfolgreichster Werfer auf dem Parkett. In einem sehr ausgeglichenen Auftaktviertel setzte sich kein Team entscheidend ab. Erst in der Schlussphase der ersten Halbzeit erhöhten die Gastgeber noch einmal das Tempo und verschafften sich damit ein kleines Polster. Nach dem Seitenwechsel dominierten die Franken ihren in dieser Phase überforderten Kontrahenten praktisch nach Belieben und zogen vorentscheidend davon.

Handball, HBL: Rund sechs Monate nach seinem Achillessehnenriss deutet sich die Rückkehr von Handball-Nationalspieler Uwe Gensheimer an. "Ich bin weiterhin vorsichtig mit Prognosen", dämpfte der 26 Jahre alte Linksaußen vom Bundesligisten Rhein-Neckar Löwen die Erwartungen. "Aber ich liege voll im Plan und habe ein gutes Gefühl." Möglicherweise kehrt der Rechtshänder noch in dieser Saison aufs Parkett zurück. "Er ist unser Kapitän, unsere Führungsfigur, unser Torjäger. Wir vermissen Uwe sehr", sagte Trainer Gudmundur Gudmundsson vor dem Topspiel beim THW Kiel am Dienstag. Der THW kann im Duell gegen die zweitplatzierten Löwen vorzeitig Meister werden.

Manchester United, Wayne Rooney: Manchester Uniteds Trainer Alex Ferguson hat Wayne Rooneys Nichtberücksichtigung im Premier-League-Spiel gegen Swansea City (2:1) mit dessen Wechselabsichten begründet. "Ich glaube nicht, dass Wayne Rooney scharf darauf war, zu spielen, denn er hat um einen Wechsel gebeten", sagte der 71-jährige Schotte am Sonntagbabend nach seinem letzten Spiel in Old Trafford. "Wir werden ihn nicht gehen lassen. Ich denke, er ist nur frustriert, weil er in den letzten paar Wochen nicht so viel spielt wie er gern würde." Ferguson bestätigte damit die englischen Medienberichte von vergangener Woche, wonach Rooney mit dem Transfer-Wunsch an United herangetreten sei, der englische Fußball-Rekordmeister das Gesuch aber ablehnt habe. Angeblich seien europäische Top-Clubs wie Paris St. Germain und der FC Bayern München an einer Verpflichtung des 27-Jährigen interessiert. Während Ferguson viele seiner Profis bei der Entgegennahme der 20. Meister-Trophäe in Old Trafford herzlich in den Arm nahm, klatschte er Rooney nur kurz ab. Dies deuteten Beobachter bereits als Hinweis auf das abgekühlte Verhältnis.

Zehn Zylinder der Formel 1
:Serientäter Alonso kommt straffrei davon

Fernando Alonso jubelt nach dem Sieg in Barcelona wie ein Fußballprofi und hätte beinahe dafür büßen müssen, Kimi Raikkönen bleibt cool wie immer und Lewis Hamilton lenkt von Bulldogge Roscoe ab. Die Höhepunkte des Formel-1-Wochenendes.

Von Michael Neudecker, Barcelona

Golf, Tiger Woods: Tiger Woods hat zum zweiten Mal die Players-Championship der Golfprofis in Ponte Vedra Beach/Florida gewonnen. Der Weltranglisten-Erste aus den USA setzte sich am Sonntag (Ortszeit) auf dem Par-72-Kurs des TPC Sawgrass nach einer 70er Schlussrunde mit einem Gesamtergebnis von 275 Schlägen vor seinen beiden Landsleuten Kevin Streelman und Jeff Maggert sowie dem Schweden David Lingmerth (alle 277) durch. Für Woods war es der vierte Sieg des Jahres. Der 37 Jahre alte Superstar hatte zuvor 2001 beim inoffiziellen fünften Masters gewonnen. Für seinen Sieg kassierte Woods 1,71 Millionen Dollar. Sergio Garcia lag nach 16 Bahnen mit 13 unter Par schlaggleich mit Woods an der Spitze. Am berühmten Inselgrün des 17. Lochs schlug der Spanier jedoch zweimal nacheinander seinen Ball ins Wasser und spielte ein Quadruple-Bogey. Martin Kaymer hatte zuvor das Turnier mit einer 69er-Runde sowie einem Gesamtresultat von eins unter Par auf Position 43 beendet.

NHL: Die Boston Bruins mit dem deutschen Nationalspieler Dennis Seidenberg haben in der nordamerikanischen Eishockeyliga NHL gegen die Maple Leafs im Conference-Viertelfinale auch ihren zweiten Matchball vergeben. Boston verlor Spiel sechs in Toronto mit 1:2. Am Montag kommt es damit in Boston zur entscheidenden Begegnung um den Einzug ins Conference-Halbfinale. Alle Tore fielen im letzten Drittel. Torontos Kapitän Dion Phaneuf und Phil Kessel trafen für die Hausherren, die in der Serie schon mit 1:3 im Rückstand lagen. Matchwinner war erneut Maple-Leafs-Torhüter James Reimer mit 29 gehaltenen Schüssen. Milan Lucic erzielte den späten Anschluss-Treffer für Boston.

NBA, Playoffs: Die Golden State Warriors haben in der zweiten Playoff-Runde der nordamerikanischen Basketball-Profiliga NBA mit einem 97:87-Sieg in der Verlängerung gegen die San Antonio Spurs den 2:2-Ausgleich geschafft. Jarret Jack mit 24 Punkten und der angeschlagene Stephen Curry mit 22 Punkten waren die überragenden Werfer der Kalifornier. Der Argentinier Manu Ginobili (21) und Altstar Tim Duncan (19) erzielten die meisten Punkte für die Texaner. Spiel fünf findet am Dienstag in San Antonio statt.

Tennis, Turnier in Madrid: Serena Williams hat den Tennis-Thron gegen Maria Scharapowa erfolgreich verteidigt und zugleich gegen ihre "Lieblingsgegnerin" das Dutzend voll gemacht. Die 31 Jahre alte US-Amerikanerin feierte durch ein 6:1, 6:4 gegen die fünf Jahre jüngere Russin ihren 50. Titel auf der WTA-Tour und zugleich den zwölften Sieg in Folge gegen Scharapowa. Diese hätte zwei Wochen vor den French Open in Paris das Endspiel gewinnen müssen, um erstmals seit dem 8. Juli 2012 wieder die Führung im Ranking zu übernehmen. "Ich denke, wenn ich so viele Turniere gewinne, wie ich kann, dann werde ich weiter die Nummer eins sein", sagte die 15-malige Grand-Slam-Gewinnerin Williams, die die Weltrangliste seit dem 18. Februar 2013 anführt. Maria Scharapowa wurde im Endspiel gegen die jüngere der beiden Williams-Schwestern von ihrer Gegnerin überrollt. Nach zwei Breaks und gut 20 Minuten Spielzeit hieß es 4:0 für die Amerkanerin, die zuletzt 2004 im Finale von Los Angeles gegen die Russin verloren hatte. Nach 32 Minuten machte Williams mit dem dritten Break das 6:1 im ersten Satz perfekt. In Durchgang zwei kam jedoch zunächst Scharapowa besser aus den Startlöchern, schaffte das Break und führte schnell 2:0. Doch Williams schlug zurück, holte sich den Aufschlagverlust zum 3:3 zurück und sorgte mit dem Break zum 6:4 für die Entscheidung. Nach 1:18 Stunden verwandelte sie den ersten Matchball.

Bei den Männern gewann der Spanier Rafael Nadal. Zwei Wochen nach dem Triumph in Barcelona gewann er auch das ATP-Masters in Madrid. Der ehemalige Weltranglisten-Erste bezwang den an Position 15 gesetzten Schweizer Stanislas Wawrinka im Finale 6:2, 6:4. Für seinen dritten Erfolg in der spanischen Hauptstadt nach 2005 und 2010 strich der Mallorquiner ein Preisgeld von 638.500 Euro ein.

PSV Eindhoven, Mark van Bommel: Das passt: "Raubein" Mark van Bommel hat im letzten Spiel seiner Karriere als Profi-Fußballer die Gelb-Rote Karte gesehen. Der 36 Jahre alte Ex-Profi von Bayern München, der einst von Trainer Ottmar Hitzfeld zum "Aggressiv-Leader" ernannt worden war, kassierte im letzten Saisonspiel mit der PSV Eindhoven bei Twente Enschede eine 1:3-Niederlage - und in der 70. Minute die Ampelkarte. Es war der zwölfte Platzverweis seiner Karriere.

Fußball, gewaltbereite Fans: Fast 300 Anhänger des 1. FC Nürnberg sind bei Auseinandersetzungen mit der Polizei nach dem Fußball-Bundesligaspiel bei Fortuna Düsseldorf in Gewahrsam genommen worden. Neun Polizisten seien bei der Randale in der Düsseldorfer Altstadt am Samstagabend leicht verletzt worden, teilte die Polizei am Sonntag mit. Gewaltbereite Fans aus Nürnberg hätten "gezielt und ohne Anlass" die Auseinandersetzungen mit der Polizei gesucht. Gegen vier Straftäter werde wegen Landfriedensbruchs ermittelt. Laut Informationen von Spiegel Online sei es auch in anderen deutschen Städten zu Ausschreitungen sogenannter "Problemfans" anderer Bundesligaklubs gekommen.

Spring-Derby: Der Außenseiter Gilbert Tillmann hat sich trotz eines Abwurfes im Stechen den Sieg im 84. Deutschen Spring-Derby gesichert. Der 30 Jahre alte Springreiter aus Grevenbroich gewann am Sonntag in Hamburg im Sattel von Hello Max. Im Stechen setzte sich der Überraschungssieger in 52,63 Sekunden durch und verwies den Vize-Europameister Carsten-Otto Nagel aus Norderstedt mit Lex Lugar (4/53,64) auf Rang zwei. Nagel verpasste seinen dritten Sieg bei der traditionsreichen Prüfung nach 1999 und 2010. Beide Reiter hatten zuvor im Normalparcours vier Strafpunkte kassiert. Platz drei ging an Hilmar Meyer aus Morsum mit Coverlady, der ebenso acht Strafpunkte sammelte wie der Brite William Whitaker mit Brilliant. Keiner der 35 Starter hatte es geschafft, den 1230 Meter langen Normalparcours mit naturnahen Hindernissen ohne Fehler zu absolvieren. Vorjahressieger Nisse Lüneburg aus Wedel sammelte mit Calle Cool 16 Strafpunkte und kam auf Rang 17.

© Süddeutsche.de/dpa/sid - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: