Unentschieden zwischen Hertha und Freiburg:Lethargie im Olympiastadion

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Ein Abend, an dem nichts zusammengeht: Hajime Hosogai (hinten) und Freiburgs Vladimir Darida (Foto: Bongarts/Getty Images)

Der eine will in die Europaleague, der andere den Klassenerhalt schaffen: Die Hertha und der SC Freiburg liefern sich dann allerdings eine der fadesten Bundesliga-Partien der Saison. Was im Berliner Olympiastadion schief lief.

Hertha BSC kann zu Hause einfach nicht gewinnen - der SC Freiburg auswärts keine Tore schießen. Nach einer schwachen Partie trennten sich beide Teams zum Auftakt des 23. Spieltages der Fußball-Bundesliga am Freitagabend 0:0.

Auch im dritten Heimspiel 2014 gelang Aufsteiger Hertha erneut kein Sieg, obwohl die Berliner vor 37.920 Zuschauern im Olympiastadion die aktivere Mannschaft waren. Freiburgs Torwart Oliver Baumann bewahrte den SC in der Schlussviertelstunde mit starken Paraden gegen den diesmal erfolglosen Hertha-Torjäger Adrian Ramos vor der fünften Auswärtspleite hintereinander.

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Von Guido Schröter

Das Remis war für die Gäste zumindest ein Achtungserfolg, nachdem sie bei den vergangenen vier Auswärtsniederlagen ohne Torerfolg geblieben waren. Eine große Hilfe im Abstiegskampf war der Punkt für den Tabellenvorletzten aber nicht.

Hertha blieb vorerst mit 35 Punkten auf Rang sieben. Lediglich vier Zähler hatten die Berliner aus den letzten sechs Heimspielen verbucht. Und sie bemühten sich von Beginn an, endlich diese Bilanz zu verbessern. Schon nach 24 Sekunden hatte Sami Allagui die große Chance zur schnellen Führung. Nach einem Abwehrfehler der Breisgauer zog er aus 18 Metern ab, doch der Ball flog am langen Eck vorbei.

Auch in der Folgezeit bestimmten die Gastgeber das Geschehen und erspielten sich ein Übergewicht im Mittelfeld. Doch ihnen fehlten die Ideen um die kompakte Deckung der Freiburger vor Probleme zu stellen. Hertha versuchte es zu oft mit weiten Bällen und Flanken. Ein Kopfball vom guten Allagui nach Zuspiel von Marcel Ndjeng strich am Freiburger Tor vorbei (35.) - mehr war nicht.

Wie so oft ließen die Herthaner die von ihrem Trainer Jos Luhukay geforderte Effizienz und Zielstrebigkeit vermissen. Das galt auch für Ramos, der nach einem Bluterguss in der Wade doch mit dabei war. Der Kolumbianer lieferte sich etliche Luftduell mit Verteidiger Matthias Ginter. Zumeist siegte der Freiburger gegen den Kolumbianer. Der 20-Jährige war wenige Stunden vor seinem 60. Bundesligaspiel von Bundestrainer Joachim Löw für das Länderspiel gegen Chile am Mittwoch in Stuttgart erstmals nominiert worden.

Impulse nach vorn konnte Ginter aber seiner Mannschaft nicht geben. Am auffälligsten im Freiburger Offensivspiel war noch Admir Mehmedi. In der achten Minute prüfte der Schweizer Herthas Keeper Thomas Kraft, eine Minute vor der Pause scheiterte er aus kurzer Distanz erneut an Kraft.

Nach dem Wechsel setzte sich die fade Vorstellung der beiden Teams fort. Hertha war leicht überlegen, agierte aber einfallslos. Freiburg wurde mutiger - und hatte gleich wieder eine gute Chance durch ihren Angriffs-Alleinunterhalter Mehmedi. Bei einem Kopfball zwang er Kraft zu einer starken Parade.

Danach stellten beide Mannschaften das Fußball spielen mehr oder weniger ein. Die Breisgauer machten hinten dicht. Und wenn ein Gegner einmal durchkam, standen sich die Berliner auch noch selbst im Weg. Erst eine Viertelstunde vor dem Abpfiff wurde es wieder lebendiger - vor allem dank Herthas Ramos.

Zweimal innerhalb von zwei Minuten prüfte der kolumbianische Nationalspieler (75., 77.) mit Weitschüssen SC-Schlussmann Oliver Baumann. Danach fielen die Mannschaften wieder in ihre Lethargie zurück.

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