Uli Hoeneß bei FC-Bayern-Feier:"Ich habe Hass kennengelernt"

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Uli Hoeneß: Gute Tipps für Spieler (Foto: dpa)

Trotz seines Rücktritts als Präsident feiert Uli Hoeneß bei einem Mannschaftsessen des FC Bayern den Triple-Erfolg der vergangenen Saison. Laut einem Medienbericht soll er sich zu den Auswirkungen seines Steuerprozesses geäußert haben. Thomas Müller wünscht sich seine Rückkehr.

Kurz vor dem nächsten Meistertitel hat der FC Bayern die vergangene Triple-Saison mit einem Mannschaftsessen gefeiert. Mit dabei war auch Uli Hoeneß. Bei dem Abendessen am Dienstag habe der kürzlich zu einer Haftstrafe wegen Steuerhinterziehung verturteile Ex-Präsident zum Team gesprochen, berichtet die Bild-Zeitung. "Ich habe das erste Mal in meinem Leben Hass kennengelernt", soll der ehemalige Bayern-Patron nach Angaben des Blattes gesagt haben. Außerdem habe er die Spieler gewarnt: "Ihr verdient alle gutes Geld. Macht so etwas nie." Der Verein kommentierte den Bericht nicht und verwies darauf, dass es eine private Feier gewesen sei.

Am vergangenen Donnerstag war Hoeneß zu drei Jahren und sechs Monaten Gefängnis verurteilt worden. Nationalspieler Thomas Müller wünscht sich dennoch eine Rückkehr von Hoeneß zum FC Bayern. "Ich hoffe natürlich, dass dies möglich ist", sagte der Offensivspieler bei Sport1. "So wie ich den Uli kennengelernt habe, wird er da schon dranbleiben und nicht einfach so den Verein aus den Augen verlieren. Und der Verein wird ihn genauso wenig aus den Augen verlieren."

Hoeneß habe trotz der Enthüllungen über seine Zockerei und der Gefängnisstrafe eine Chance auf ein Comeback. "Ich denke nicht, dass sein Lebenswerk ganz kaputt geht", sagte der Bayern-Profi. Müller glaubt, "dass ihm diese Feier auch gutgetan hat".

Auch Franz Beckenbauer kann sich ein Comeback von Hoeneß vorstellen. In der Führungskrise sieht er den FC Bayern nach dem Rücktritt allerdings nicht. "Natürlich ist der Abschied von Uli ein schwerer Verlust. Aber Herbert Hainer als künftiger Aufsichtsrats-Vorsitzender und Karl Hopfner als Präsident sind logische Nachfolger. Da sind wir bestens aufgestellt. Es gibt kein Machtvakuum", sagte er der Bild-Zeitung.

Laut Beckenbauer sei nun Sportvorstand Matthias Sammer mehr denn je gefragt: "Matthias muss den Einfluss im sportlichen Bereich von Uli Hoeneß übernehmen. Uli hat ja auch als Präsident stark im Tagesgeschäft mitgemischt."

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