TSV 1860 in der Einzelkritik
Garbor Kiraly
Gabor Kiraly glänzt mit dem 1860-Exemplar aus seiner Schlabberhosen-Sammlung, Yannick Stark outet sich als begabter Balldieb und Christopher Schindler zeigt, dass er in der ersten Liga mithalten kann - zumindest optisch. Der TSV 1860 beim 0:2 im DFB-Pokal gegen Borussia Dortmund in der Einzelkritik. Gabor Kiraly: Trug zur Feier des Tages ein besonders schönes Exemplar aus seiner Schlabberhosen-Sammlung. Besitzt angeblich eintausendachthundertsechzig verschieden graue Modelle. Strahlte eine Ruhe aus, als sei er ein 38-jähriger Routinier mit 199 Erstligaspielen. Ist aber nur ein 37-jähriger Routinier mit 198 Erstligaspielen. Behielt in seinem mit 1000 Abwehrbeinen vollgestellten Strafraum stets den Überblick. Genoss den Dauerbeschuss der zweiten Halbzeit, fing, faustete, flog. In der 65. Minute rettete er mit jenem Teil der Schlabberhose, in dem der Hintern steckt. Machtlos bei den Gegentoren. Torwart der Zukunft, absolut erstligatauglich!
TSV 1860 in der Einzelkritik
Moritz Volz
Moritz Volz: Routinierter Rechtsverteidiger, der in Sprintduellen manchmal etwas arg routiniert aussah. Profitierte aber von der defensiven Grundeinstellung der Sechziger, fand immer einen Kollegen, der beim Doppeln, Trippeln oder Quadrupeln half. Tapferer, kampfstarker Seitenabdichter. Erstligatauglich? Hat schon neun Erstligaspiele, muss nix mehr beweisen.
TSV 1860 in der Einzelkritik
Kai Bülow
Kai Bülow (re.): Noch kein routinierter Innenverteidiger, der viele Aufgaben aber sehr souverän löste. Konnte sich gegen diesen Gegner auf seine Kernkompetenzen konzentrieren, musste nicht an diesen lästigen Spielaufbau denken. Extra-Pluspunkt, weil er 2007 für die deutsche U21 spielte, in der Ära des DFB-Sportdirektors Sammer. Kein Mann für die Komfortzone, haute sich rein, klärte mindestens 1860 Mal. Erstligatauglich? Gegenspieler Lewandowski würde sagen: An diesem Abend auf jeden Fall. Sollte Sechzig aufsteigen, können sie das Geld von Investor Hasan Ismaik für andere Positionen verwenden.
TSV 1860 in der Einzelkritik
Christopher Schindler
Christopher Schindler: Hat laut unabhängigen Expertenmeinungen inzwischen Benny Lauth als schönstes Löwen-Talent abgelöst. Ersetzte den gesperrten Kapitän Vallori in der Innenverteidigung. War der tiefst stehende Profi einer tief stehenden Elf, stand oft nur wenige Meter vor dem Mann mit den 1860 Schlabberhosen. Stürzte sich wie Bülow mutig in die Duelle mit Lewandowski. Erstligatauglich? Optisch sowieso, den Rest müsste er sich halt aneignen, wenn er mit 1860 aufsteigt.
TSV 1860 in der Einzelkritik
Grzegorz Wojtkowiak
Grzegorz Wojtkowiak: Unterlag im Duell um den schwierigsten Namen seinem Gegenspieler Jakub Blaszczykowski deutlich. Später kam Mkhitaryan auf seine Seite, da hatte er es auch nicht leichter. Zäher Linksverteidiger, aber nicht immer zäh genug für den unaussprechlichen Dortmunder, zu dem manche "Kuba" sagen. Erstligatauglich? Zumindest in der Ekstraklasa: Wurde 2010 mit Lech Posen polnischer Meister. In der deutschen ersten Liga wird er eher nicht mehr Meister werden.
TSV 1860 in der Einzelkritik
Dominik Stahl
Dominik Stahl: Trägt einen Nachnamen, der ihn zum defensiven Mittelfeldspieler prädestiniert. Bildete die hinterste Ecke eines leidenschaftlichen defensiven Mittelfelddreiecks. Trägt einen Nachnamen, der ihn eigentlich zum Schützen von Kopfballtoren nach Eckbällen prädestiniert - sein Kopfball (37.) rauschte aber am BVB-Tor vorbei. Größte Chance der ersten Halbzeit. Nervte den unaussprechlichen Mkhitaryan mit ständiger Präsenz. Später Rot wegen Notbremse. Trotzdem erstligatauglich? Junge Sechser werden immer gebraucht.
TSV 1860 in der Einzelkritik
Yannick Stark
Yannick Stark: Trägt einen Nachnamen, der ihn zum defensiven Mittelfeldspieler prädestiniert. Begabter Balldieb, halb rechts vor Stahl postiert. Kann eigentlich schnell nach vorne umschalten, was diesmal recht schwierig vor, weil vor ihm lange nichts kam und dann lange nichts und dann irgendwann das Talent Benny Lauth. Lief die Dortmunder aggressiv an, nervte auch. Sammer würde sagen: Typ Führungsspieler. Erstligatauglich? 1860 sollte aufsteigen, um ihn nicht zu verlieren.
TSV 1860 in der Einzelkritik
Stefan Wannenwetsch
Stefan Wannenwetsch: Trägt einen Nachnamen, der ihn zu allem Möglichem prädestiniert. Ist aber defensiver Mittelfeldspieler. Von Trainer Funkel als eine Art dritter Sechser aufgestellt, halb links vor Stahl. Kampf- und laufstark, trieb den Ball oft nach vorne, wo aber lange nichts kam (und dann erst Benny Lauth). Erstligatauglich? Wer weiß. Ist ja noch jung.
TSV 1860 in der Einzelkritik
Moritz Stoppelkamp
Moritz Stoppelkamp: Offensiver Außenbahnspieler, der in diesem Spiel meistens defensiver Außenbahnspieler war. Eilte immer wieder Volz oder Wojtkowiak zu Hilfe, wurde zum Zusatz-Außenverteidiger. Das ging auf Kosten der Frechheit, die ihn sonst auszeichnet. Hat für Hannover schon erste Liga gespielt, war dort Stammspieler, bis er sich einen Außenbandriss im Sprunggelenk zuzog - gegen Dortmund. Erstligatauglich? Theoretisch ja. Aber nicht mit Außenbandriss oder als Außenverteidiger.
TSV 1860 in der Einzelkritik
Daniel Adlung
Daniel Adlung: Offensiver Außenbahnspieler, wie Stoppelkamp als Defensivspieler zweckentfremdet. Glänzte beim letzten Fan-Fest in der Disziplin "Bullriding", war da auffälliger als gegen den BVB. Kam nie dazu, seine bulligen Flügelläufe anzusetzen. Grund: Musste die Dortmunder an Flügelläufen hindern. Erstligatauglich? Hatte zumindest schon Angebote.
TSV 1860 in der Einzelkritik
Benjamin Lauth
Benjamin Lauth: Ganz vorne der einsamste Löwe, weil: Alle anderen waren mit Verteidigen beschäftigt. Verteidigte in der Schlussphase sogar mit, wurde später ausgewechselt. Erstligatauglich? War Meister mit dem VfB Stuttgart - allerdings 2007.
TSV 1860 in der Einzelkritik
Sven Bender
Sven Bender: Gebürtiger Rosenheimer, alter Löwe. Wurde bei seiner Auswechslung von den Löwen-Fans mit Sprechchören gefeiert. Erstligatauglich? Wahrscheinlich ja. Ist mit Dortmund jedenfalls zweimal Meister geworden.