Sport kompakt:Kerber und Stebe erreichen zweite Runde

Lesezeit: 5 min

Bei den French Open schaffen zwei Deutsche Siege zum Auftakt, Karl-Heinz Rummenigge äußert Bedenken, dass Bastian Schweinsteiger immer noch mit der Finalniederlage gegen Chelsea zu kämpfen hat, ein Kanadier gewinnt den Giro d'Italia, Rehhagel schließt mit Hertha ab, Spaniens Nationalteam beklagt den nächsten Verletzten. Sport kompakt

Tennis, French Open: Angelique Kerber hat bei den French Open die zweite Runde erreicht. Die Weltranglisten-Zehnte aus Kiel besiegte beim zweiten Grand-Slam-Turnier des Jahres in Paris am Pfingstsonntag die Qualifikantin Shuai Zhang aus China nach 1:31 Stunden mit 6:3, 6:4. In der nächsten Runde trifft die 24-Jährige auf die Siegerin der Partie zwischen der Schweizerin Romina Oprandi und der Weißrussin Olga Gowortsowa. Kerber zeigte nach überstandenen Rückenproblemen, die sie zuletzt zum Startverzicht in Brüssel zwangen, eine ansprechende Leistung und beendete ihre erste Woche in den Top Ten standesgemäß mit einem Sieg.

In Paris eine Runde weiter: Angelique Kerber.  (Foto: Getty Images)

Ebenfalls eine Runde weiter ist Cedrik-Marcel Stebe. Der 21-Jährige aus Mühlacker profitierte bei seiner ersten Teilnahme in Roland Garros von der Aufgabe des Portugiesen Joao Souza beim Stand von 6:3, 2:0. Stebe, der in der Weltrangliste auf Platz 91 steht, trifft beim zweiten Grand-Slam-Turnier des Jahres nun entweder auf den an Position fünf gesetzten Franzosen Jo-Wilfried Tsonga oder den Russen Andrej Kusnetsow.

Radsport, Giro d'Italia: Ryder Hesjedal hat als erster Kanadier in der Geschichte den Giro d'Italia gewonnen. Der 31-Jährige vom Team Garmin eroberte bei der 95. Auflage im abschließenden Einzelzeitfahren über 30 Kilometer durch Mailand als Sechster das Rosa Trikot und feierte den größten Erfolg seiner Laufbahn. Er setzte sich in der Gesamtwertung mit 16 Sekunden Vorsprung auf seinen spanischen Kontrahenten Joaquim Rodriguez aus dem Katjuscha-Team des deutschen Teamchefs Hans-Michael Holzer durch. Rodriguez hatte Hesjedal die Sitzenposition auf der 15. Etappe abgenommen, verlor im Zeitfahren nun aber 47 Sekunden gegenüber dem Kanadier. Den Kampf gegen die Uhr auf der 21. Etappe entschied der Italiener Marco Pinotti für sich.

Handball, Champions League: Bundesligist Füchse Berlin hat seine Premieren-Saison in der Champions League auf dem vierten Platz beendet. Die Füchse verloren beim Final-Four-Turnier in Köln das kleine Finale gegen den dänischen Meister AG Kopenhagen 21:26 (9:13), können sich aber mit 150.000 Euro trösten. Beste Füchse-Werfer waren Jewgeni Pewnow (5), Iker Romero und Alexander Petterson (je 4). "Beim Final Four reicht es nicht, nur gut zu spielen, da muss einfach noch ein wenig mehr kommen. Und das haben wir nicht geschafft. Man hat gemerkt, dass wir eine junge Mannschaft haben", sagte Füchse-Kapitän Torsten Laen.

Bundesliga, FC Bayern: Seit Sonntag sind die acht Profis von Bayern München im Kreis der Nationalmannschaft und nehmen ab Pfingstmontag die EM-Vorbereitung auf. Bayern-Boss Karl-Heinz Rummenigge sieht bei den Angestellten des Rekordmeisters die erste große Enttäuschung über die Niederlage im Champions-League-Finale weitestgehend überwunden - mit einer Ausnahme. "Der Einzige, der nach wie vor einen etwas angeschlagenen Eindruck macht, ist Bastian Schweinsteiger. Zum Glück sind noch rund zwei Wochen bis zum ersten Gruppenspiel", sagte der Europameister von 1980 und zweimalige Vizeweltmeister mit Blick auf das EM-Auftaktspiel Deutschlands in Lwiw gegen Portugal am 9. Juni in einem Interview der Welt am Sonntag. "Du kannst viele Gespräche führen, aber ein Spieler kann das nur selbst verarbeiten. Ich habe zwei WM-Finals verloren, 1982 und 1986. Aus eigener Erfahrung weiß ich, dass die Zeit die Wunden heilt", sagte Rummenigge weiter. Ohne die Bayern-Spieler verlor das DFB-Team am Samstag 3:5 in der Schweiz. Am Sonntag besuchte die Mannschaft das Formel-1-Rennen in Monaco.

Hertha BSC, Otto Rehhagel: Nach dem zurückgewiesenen Einspruch der Berliner vor dem Bundesgericht des DFB, ist für Otto Rehhagel das Engagement bei der Hertha beendet. "Für Hertha beginnt jetzt eine neue Zeitrechnung - ohne Otto Rehhagel", sagte der 73-Jährige der Bild am Sonntag. Die Berliner hatten gegen die Wertung des Relegationsspiels am 15. Mai gegen Fortuna Düsseldorf (2:2) Protest eingelegt, als Fans den Rasen während des Spiels stürmten. Das DFB-Schiedsgericht hatte diesen in erster Instanz abgelehnt. Für Rehhagel war "das Spiel in Düsseldorf irregulär", die Gründe für den Abstieg liegen für ihn allerdings "auf dem Platz. Wir haben zu viele individuelle Fehler gemacht." Vor allem die vielen Verletzungen, Platzverweise und Roten Karten sieht der Trainer als ausschlaggebend an. Zwar geht Rehhagel davon aus, dass Hertha "den Sprung in die oberste Klasse wieder schaffen" kann, doch als Berater will der gebürtige Essener bei den Berlinern nicht weitermachen. Noch ist nicht geklärt, ob die Vereinsführung von Hertha das Urteil akzeptiert oder vor das Ständige Schiedsgericht zieht. Anfang nächster Woche soll eine Entscheidung fallen.

Basketball, NBA: Die Boston Celtics haben das Finale der Eastern Conference in NBA erreicht. Im entscheidenden siebten Spiel der Playoffs konnte sich der Titelträger von 2008 mit 85:75 gegen die Philadelphia 76ers durchsetzen. Somit gewann das Team von Trainer Doc Rivers die Serie mit 4:3. Der spielentscheidende Akteur war Point Guard Rajon Rondo, der ein Triple-Double erzielte. Forward Kevin Garnett steuerte 18 Punkte zum Sieg Bostons bei. Im Kampf um die NBA-Finals treffen die Celtics am Montag (Ortszeit) in Florida auf den letztjährigen Vizemeister Miami Heat. Das Team um MVP LeBron James besiegte die Indiana Pacers in der Serie mit 4:2 und sicherte sich damit den Einzug in das Conference-Endspiel. Im Finale der Western Conference ermitteln die San Antonio Spurs und die Oklahoma City Thunder den zweiten NBA-Finalteilnehmer. Die Texaner setzten sich in der zweiten Runde der Playoffs klar mit 4:0-Siegen gegen die Los Angeles Clippers durch, während Oklahoma die Los Angeles Lakers um Superstar Kobe Bryant mit 4:1-Siegen bezwingen konnte. San Antonio hat in der ersten Begegnung am Sonntag (Ortszeit) zunächst Heimrecht.

Fußball-EM, Spanien: Der Welt- und Europameister ist zwei Wochen vor seinem Auftaktspiel der EM erneut vom Verletzungspech heimgesucht worden. Wie der FC Barcelona mitteilte, fällt Cesc Fabregas aufgrund einer Muskelverletzung für sieben bis zehn Tage aus. Die Blessur erlitt der 25-Jährige am Freitag beim 3:0-Erfolg der Katalanen im Pokalfinale gegen Athletic Bilbao. Zuvor hatten bereits Rekordtorschütze David Villa und Abwehrchef Carles Puyol (beide FC Barcelona) verletzungsbedingt für die Endrunde passen müssen. Spaniens Nationaltrainer Vicente del Bosque gab sein endgültiges Aufgebot für das Turnier am Sonntagmittag im Trainingslager im österreichischen Schruns bekannt. Der Titelverteidiger startet am 10. Juni in Danzig gegen den viermaligen Weltmeister Italien in die EM.

Fußball, USA: Trainer Jürgen Klinsmann hat seine erfolgreiche Serie mit der Nationalmannschaft der USA fortgesetzt. Am Samstag besiegten die Amerikaner die Auswahl Schottlands in einem Testspiel in Jacksonville/Florida dank dreier Treffer ihres Stürmerstars Landon Donovan (3./60./65.) mit 5:1 (2:1) und feierten den fünften Sieg in Folge. Die weiteren Tore erzielten der stark aufgelegte Jermaine Jones von Bundesligist Schalke 04 (70.) sowie der Ex-Gladbacher Michael Bradley (11.). "Wir haben viel von dem umgesetzt, was wir im Vorfeld besprochen haben. Viel Tempo, schnelle, direkte Kombinationen durch das Mittelfeld und ein kontrollierter Spielaufbau", sagte Klinsmann. Es sei natürlich schwieriger, so gegen Gegner wie Brasilien oder Italien aufzutreten, "aber ich denke, die Spieler verstehen immer besser, wo wir hinkommen wollen". Der nächste echte Härtetest erwartet die USA bereits am kommenden Mittwoch. Dann empfängt die Klinsmann-Elf den fünfmaligen Weltmeister Brasilien.

Turnen, EM: Versöhnlicher Abschluss für die deutschen Turner: Marcel Nguyen (Unterhaching) hat am Abschlusstag der 34. Europameisterschaften im französischen Montpellier Turngeschichte geschrieben. Als erster Deutscher verteidigte der 24-Jährige seinen Titel am Barren und sorgte damit für die einzige Medaille der Riege des Deutschen Turner-Bundes (DTB). Seine blitzsaubere Übung wurde einen Tag nach der misslungenen Titelverteidigung und Platz sechs im Mannschaftsfinale mit 15,766 Punkten belohnt. Sebastian Krimmer (Stuttgart/14,3) kam nach einem Sturz auf Rang acht. Überhaupt nicht nach Plan lief es wie schon an den Vortagen für Vize-Weltmeister Philipp Boy. Im Finale am Reck griff der in Abwesenheit des nicht qualifizierten Titelverteidigers Epke Zonderland (Niederlande) favorisierte Cottbusser zweimal daneben und landete vier Plätze hinter Eugen Spiridonov (Bous/14,9) auf Rang acht (12,166). Der Sieg ging an Emin Garibow aus Russland (15,833).

Volleyball, Weltliga: Die deutschen Volleyballer haben in der diesjährigen Weltliga die erste Niederlage hinnehmen müssen. Die Auswahl von Bundestrainer Vital Heynen unterlag am Sonntag in Frankfurt/Main Bulgarien deutlich mit 1:3 (22:25, 21:25, 25:19, 23:25). Damit stehen für die Männer des Deutschen Volleyball-Verbandes (DVV) nach dem ersten Vorrunden-Wochenende im Wettbewerb der weltbesten Nationalteams Siege gegen Portugal und Argentinien sowie eine Niederlage zu Buche.

© SZ.de/dapd/sid - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

Kurzporträts aller EM-Teilnehmer
:Vorsicht, Turniermannschaft!

Die spielstarken Deutschen? Die ewig dominanten Spanier? Endlich wieder England? Oder gar die wackeren Iren? Bei der EM in Polen und der Ukraine spielen 16 Teams um den Titel - doch wer hat die besten Chancen? Der Weg durch die Qualifikation, die Aussichten und die wichtigsten Figuren aller Teilnehmer im Überblick.

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: