Sport kompakt:Kerber scheidet als letzte Deutsche in Stuttgart aus

Lesezeit: 4 min

Nach Mona Barthel und der verletzten Andrea Petkovic erwischt es im Viertelfinale auch Angelique Kerber. Der deutsche Handballbund weist Behandlungsfehler bei Nationalspieler Glandorf zurück. NHL-Profi Marcel Goc verstärkt die Eishockey-Nationalmannschaft bei der WM. Sport kompakt

Tennis, WTA-Turnier Stuttgart: Beim Tennis-Turnier in Stuttgart sind vor dem Halbfinale alle deutschen Spielerinnen ausgeschieden. Als letzte erwischte es Angeqlique Kerber. Sie schied in der Nacht auf Sonntag mit 4:6, 4:6 gegen Wimbledonsiegerin Petra Kvitova aus Tschechien aus. Zuvor hatte Mona Barthel trotz einer starken Leistung beim 4:6, 7:6 (7:3), 5:7 gegen die Weltranglistenerste Victoria Asarenka aus Weißrussland eine Überraschung nur knapp verpasst. Asarenka trifft nun im Halbfinale auf die Polin Agnieszka Radwanska. Kvitova bekommt es mit der Russin Maria Scharapowa zu tun.

Start der NBA-Playoffs
:Alle jagen Nowitzki und die Mavericks

Was unterscheidet den Basketball in den Playoffs von der regulären Saison? Wer sind die Favoriten? Wie stehen Dirk Nowitzkis Chancen auf die Titelverteidigung mit Dallas und vor allem: Wie lässt sich die entscheidende Phase der NBA trotz der Absenz deutscher TV-Übertragungen bequem verfolgen? Zehn Dinge, die Sie zum Start der Playoffs wissen müssen.

Jonas Beckenkamp

Barthel wurde von den etwa 4000 Zuschauern trotz des Ausscheidens mit tosendem Applaus verabschiedet. "Ich denke, ich habe keinen Grund, enttäuscht zu sein. Es war ein super Turnier für mich, mit zwei tollen Siegen, und auch heute habe ich eine gute Leistung gezeigt", sagte Barthel. Dass sie wie schon Anfang März ganz dicht davor stand, die derzeit beste Spielerin der Welt zu besiegen, sah Barthel eher als Bestätigung. "Nach dem zweiten Satz habe ich schon gedacht, so, dieses Mal holst du dir aber auch den dritten", sagte sie.

Andrea Petkovic verletzte sich in Stuttgart erneut schwer. Sie zog sich im Achtelfinale gegen Asarenka einen zweifachen Bänderriss zu und muss nach Diagnosen vom Freitag erneut drei Monate pausieren. Die Darmstädterin hatte in Stuttgart ihr Comeback nach dreimonatiger Abwesenheit wegen eines komplizierten Ermüdungsbruches im Rücken gegeben. Nach dem neuerlichen Tiefschlag, der ihre Starts bei den Grand Slams in Paris und Wimbledon unmöglich macht, war die 24-Jährige schwer enttäuscht. "Als Profi-Sportler gibt es immer wieder Rückschläge, aber ein solches Verletzungspech ist schon bitter", sagte Petkovic.

Handball, Holger Glandorf: Der Deutsche Handballbund (DHB) weist alle Vorwürfe medizinischer Behandlungsfehler im Fall des Nationalspielers Holger Glandorf von sich. Er weise alle geltend gemachten Ansprüche als tatsächlich und rechtlich unbegründet zurück, erklärte DHB-Präsident Ulrich Strombach in einer am späten Freitagabend auf der DHB-Website verbreiteten Stellungnahme. "Wir verwahren uns gegen die expressis verbis aufgestellte Behauptung, es sei bei der Behandlung 'grob behandlungsfehlerhaft und ohne vorherige Aufklärung' gehandelt worden." Der DHB vertritt den Standpunkt, bei den bei der Nationalmannschaft tätigen Ärzten handele sich "um die qualitativ besten Sportärzte aus dem Bereich des Handballs", die fast ausschließlich bei den führenden Mannschaften der Männer-Bundesliga beschäftigt seien. Darüber hinaus behält sich der Verband rechtliche Schritte gegen die Vorwürfe Glandorfs und von dessen Verein SG Flensburg-Handewitt vor. Glandorf hatte vor dem Länderspiel der deutschen Nationalmannschaft am 7. April gegen Dänemark eine Kortisonspritze erhalten. In der Ferse des Rückraumspielers bildete sich daraufhin eine hartnäckige Infektion, sodass er dreimal am Fuß operiert werden musste.

Eishockey, Nationalmannschaft: Der deutsche NHL-Profi Marcel Goc hat seine Teilnahme an der in einer Woche beginnenden Weltmeisterschaft zugesagt. Das teilte der Deutsche Eishockey-Bund (DEB) am Freitag mit. Goc ist mit den Florida Panthers in der ersten Runde der Playoffs der nordamerikanischen Liga gescheitert und stößt Mitte nächster Woche zum deutschen Team. Zuletzt war Marcel Goc 2010 bei der Heim-WM für Deutschland im Einsatz. Bei den Welttitelkämpfen in Finnland und Schweden vom 4. bis 20. Mai trifft die DEB-Auswahl zum Auftakt am kommenden Freitag auf Italien. Vor der Zusage Goc' hatte Stanley-Cup-Sieger Dennis Seidenberg, der mit den Boston Bruins ebenfalls in der ersten Playoff-Runde ausgeschieden war, seinen WM-Einsatz abgesagt.

Reitsport, Totilas: Millionenhengst Totilas hat sich eindrucksvoll in der Dressur-Weltspitze zurückgemeldet. Acht Monate nach seinem letzten Auftritt bei der EM in Rotterdam triumphierte der Rapphengst unter Reiter Matthias Rath (Kronberg) beim Turnier in Hagen am Teutoburger Wald im Grand Prix mit einer Weltklasse-Leistung und holte 83,809 Prozentpunkte. Zweite wurde die Britin Laura Bechtolsheimer mit dem 15 Jahre alten Wallach Mistral Hojris (82,745 Prozent). Der deutsche Shooting-Star Kristina Sprehe (Dinklage) mit dem Hengst Desperados kam in ebenfalls starken 81,809 Punkten auf Rang drei. Die fünfmalige Olympiasiegerin Isabell Werth (Rheinberg) mit Warum nicht und die ehemalige Doppel-Weltmeisterin Nadine Capellmann (Würselen) mit Girasol mussten sich mit den Rängen zehn und elf begnügen.

Tennis, ATP-Turnier in Bukarest: Tennisprofi Matthias Bachinger hat sein erstes Finale auf der ATP-Tour verpasst. Der Dachauer verlor am Samstag in Bukarest im Halbfinale 5:7, 2:6 gegen den Franzosen Gilles Simon. Der topgesetzte Weltranglisten-Zwölfte hat das mit 450.000 Euro dotierte Sandplatzturnier in Bukarest bereits zweimal gewonnen. Schon im Viertelfinale des Turniers von Bangkok war Bachinger im vorigen September an Simon gescheitert. In der Weltrangliste dürfte der 25 Jahre alte Bayer dennoch von Platz 120 einen Sprung nach vorn machen.

VfL Wolfsburg, André Lenz: André Lenz wird neuer Teammanager beim Fußball-Bundesligisten VfL Wolfsburg. Wie der Club am Freitagabend mitteilte, wird der 38 Jahre alte Torwart nach 21 Profi-Jahren seine Laufbahn beenden. Nach Aussage von Cheftrainer Felix Magath soll Lenz in seiner neuen Funktion "Bindeglied, Berater und Helfer für Mannschaft, Trainerstab und Management" sein. Der Schlussmann spielte seit 2004 beim VfL Wolfsburg und absolvierte 18 Bundesliga-Spiele für die Niedersachsen. 2009 wurde er deutscher Meister.

Rallye, Sébastian Loeb: Rekord-Weltmeister Sébastien Loeb hat seine Führung bei der Rallye Argentinien nur knapp behauptet. Der französische Citroën-Pilot hatte am späten Freitag (Ortszeit) nach der sechsten von 19 Prüfungen noch einen Vorsprung von 0,1 Sekunden auf seinen Teamkollegen Mikko Hirvonen. "Das Auto war am Schluss sehr unruhig. Ich hatte schon Angst, so kurz vor dem Ende abzufliegen", erklärte Loeb, warum er auf dem sechsten Teilstück zurückhaltender fuhr. Mit einem Rückstand von 33,1 Sekunden blieb der Spanier Dani Sordo auf dem dritten Platz. Sordo ersetzt beim fünften WM-Lauf im Ford-Werksteam den Finnen Jari-Matti Latvala, der sich bei einem Skiunfall verletzt hatte. Der Norweger Petter Solberg, der vom Start bis zur dritten Prüfung vorn lag, musste seinen Ford Fiesta nach einem Lenkungsschaden abstellen. Die Rallye endet am Sonntag. Loeb führt die Gesamtwertung nach vier von 13 Saisonläufen mit 66 Punkten vor Solberg (62) an.

Volleyball, Nationalmannschaft: Die deutschen Volleyballerinnen haben sich in der Vorbereitung auf die Olympia-Qualifikation ein Erfolgserlebnis geholt. Das Team von Bundestrainer Giovanni Guidetti setzte sich im polnischen Kattowitz 3:2 (21:25, 25:16, 22:25, 25:21, 15:12) gegen die Gastgeberinnen durch und schaffte die Revanche. Einen Tag zuvor hatte die Auswahl des Deutschen Volleyball-Verbandes (DVV) eine unglückliche 2:3-Niederlage erlitten. Das DVV-Team spielt vom 1. bis 6. Mai in Ankara um ein Ticket für die Sommerspiele. Nur der Gewinner des Achter-Turniers fährt nach London. Sollte es nicht mit dem Sieg klappen, aber Russland oder Serbien gewinnen, hätte die deutsche Mannschaft beim Qualifikationsturnier in Tokio (19. bis 27. Mai) noch eine allerletzte Chance.

© Süddeutsche.de/dpa/dapd/sid/mane - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

Otto Rehhagel kehrt zurück
:Der Mann, den sie König nennen

Er ist ein Kind der Bundesliga, seit 1963 dabei - und bekannt für seinen kauzigen Charme: Otto Rehhagel war einst ein bissiger Abwehrspieler, dann feierte er mit Bremen und Kaiserslautern große Erfolge und schließlich coachte er rumpelnde Griechen zum EM-Titel. Jetzt soll er Hertha BSC Berlin vor dem Abstieg bewahren. Sein Leben in Bildern.

Jonas Beckenkamp

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: