Sport kompakt:Hannover im Eishockey-Himmel

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Mit einem 4:2 im dritten Finalspiel gegen Augsburg sichern sich die Scorpions den Titel, Nowitzkis Mavericks verlieren erneut, Chelsea mit Kantersieg.

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Die Hannover Scorpions haben Eishockey-Geschichte geschrieben und sind zum ersten Mal deutscher Meister geworden. Ein dramatischer 4:2 (0:0, 2:0, 2:2)-Erfolg im dritten Playoff-Finale gegen die Augsburger Panther bescherte den Scorpions den größten Erfolg der Clubgeschichte. Für den umjubelten Trainer Hans Zach war es zum vorläufigen Abschied von der DEL-Bühne der vierte Titel. Der 61-Jährige war zuletzt vor 17 Jahren mit der Düsseldorfer EG Meister geworden. Nach dem entscheidenden dritten Sieg gegen Augsburg ist für den früheren Bundestrainer vorerst Schluss in der DEL. Matchwinner war wie dem 3:2 nach Verlängerung am vergangenen Freitag in Augsburg Thomas Dolak mit seinem Treffer zum 3:2 zwei Minuten vor dem Ende. Tino Boos traf wenig später noch zum Endstand ins leere Tor. Sascha Goc (27. Minute) und Top-Torjäger Chris Herperger (33.) mit seinem siebten Playoff-Treffer hatten vor 10.496 Zuschauern in der erstmals in dieser Saison ausverkauften TUI-Arena für eine 2:0-Führung gesorgt. Thomas Kemp (46.) und Darin Olver (52.) glichen zwischenzeitlich für Augsburg aus, das wie am Freitag einen Zwei-Tore-Rückstand aufholte, aber nicht dafür belohnt wurde. _________________________________________________________________

Sieg der Skorpione: Die Hannover Scorpions sind nach dem 4:2 im dritten Finalspiel gegen Augsburg deutscher Eishockey-Meister. (Foto: Foto: dpa)

Dirk Nowitzki präsentierte sich erneut in Top-Form, aber seine Teamkameraden bei den Dallas Mavericks ließen den Basketball-Superstar im Stich: Trotz einer starken Leistung des deutschen Nationalspielers unterlagen die Texaner im dritten Play-off-Spiel in der nordamerikanischen Profiliga NBA beim texanischen Rivalen San Antonio Spurs 90:94 und liegen in der best-of-seven-Serie nun 1:2 zurück. Wachen Nowitzkis Klubkollegen nicht langsam auf, könnte der Titeltraum der Mavericks abermals früh platzen. "Wir haben uns wieder einmal unser eigenes Loch gegraben und den Start verpasst. Es ist wirklich nicht toll, sich immer wieder zurückkämpfen zu müssen", sagte Nowitzki. Vor 18.581 Zuschauern war Nowitzki einmal mehr bester Werfer auf dem Parkett. Der 31-Jährige markierte 35 Punkte und holte sieben Rebounds vom Brett. Doch angeführt vom starken Duo Emanuel Ginobili und Tim Duncan holte sich San Antonio den wichtigen Sieg im dritten Spiel. Ginobili spielte dabei mit einer gebrochenen Nase, die er sich bei einem Zusammenprall mit Nowitzki zuzog. Doch nach fünf Minuten Behandlungspause kehrte der Argentinier zurück und führte sein Team mit elf seiner 15 Punkte im letzten Spielabschnitt zum Sieg. Tim Duncan hatte am Ende der Partie 25 Punkte auf dem Konto. ______________________________________________________________

Noch eine Stunde nach ihrem Kampf zankten die Box-Weltmeisterinnen Susi Kentikian und Nadia Raoui, wer denn nun gewonnen habe. Was beim ersten Blick als Zickenkrieg hätte durchgehen können, war letztlich ein berechtigter Zwist: Der knappe Punktsieg von Dreifach-Weltmeisterin Kentikian Samstagnacht in der Sporthalle Hamburg war umstritten. Die Siegerin in dem Fliegengewichtsduell hätte auch Nadia Raoui aus Herne heißen können. Zwei der drei Punktrichter sahen die Hamburgerin Kentikian mit jeweils 96:94 Punkten vorn, der dritte hatte Raoui mit 96:95 auf dem Zettel. Als die Unterlegene das Punkturteil vernahm, brach sie in Tränen aus. "Ich habe den Kampf klar gewonnen. Ich hatte mehr Treffer und habe sie beherrscht", protestierte die 25-jährige Raoui. "Nadia war gut, aber sie war nicht besser. Deshalb hat es nicht gereicht", konterte Kentikian kühl. _________________________________________________________________

Die Glasgow Rangers sind erneut schottischer Fußball-Meister. Der Traditionsclub setzte sich am Sonntag mit 1:0 (1:0) bei Hibernian Edinburgh durch und wiederholte damit den Titelgewinn des Vorjahres. Kyle Lafferty erzielte in der 17. Minute den entscheidenden Treffer. Verfolger und Ortsrivale Celtic Glasgow nutzte auch ein 2:0-Erfolg bei Dundee United nichts mehr. Mit 83 Punkten haben die Rangers drei Spieltage vor Saisonende elf Zähler Vorsprung vor Celtic (72 Punkte). Für Schottlands Rekordmeister Rangers ist es bereits der 53. nationale Titelgewinn. _________________________________________________________________

"Der ein oder andere Spieler hat zu mir gesagt: Heute gab es auch Verlierer, nach dem Motto: Ich hab so einen Scheiß gespielt." (Jürgen Klopp, Trainer von Borussia Dortmund, nach dem 3:2 beim 1. FC Nürnberg) ______________________________________________________________

Mit Fahrrädern, Straßenschildern und Stühlen sind Bremer und Kölner Fußballfans am Samstag aufeinander losgegangen. Die Randalierer lieferten sich bereits während des Bundesliga-Spiels in der Hansestadt regelrechte Straßenschlachten. Hooligans hätten sich schon am Nachmittag zu einer Schlägerei verabredet, sagte eine Polizeisprecherin am Sonntag. Das konnten die Einsatzkräfte jedoch noch verhindern. Während des Spiels und danach kam es aber doch zu heftigen Prügeleien auf der Straße und vor dem Stadion. Mehrere Menschen wurden verletzt. Die Polizei nahm 51 Fußballfans vorübergehend fest. ______________________________________________________________

Der australische Golfprofi Marcus Fraser hat die auf drei Runden verkürzte Championship in Südkorea gewonnen. Nach 204 (65+70+69) Schlägen auf dem Par 72-Kurs in Jeju Island setzte sich der 31-Jährige am Sonntag gegen Gareth Maybin (Nordirland/208) und Brett Rumford (Australien/208) durch. Für seinen zweiten Karriere-Sieg erhielt Fraser 367.000 Euro. Der Ratinger Marcel Siem hatte auf Rang 127 nach 152 Schlägen (79+73) den Cut verpasst. Wegen Nebels am Donnerstag war der zur Europa-Tour zählende Wettbewerb sechs Stunden unterbrochen und später auf drei statt vier Runden verkürzt worden. ______________________________________________________________

Für die LA Lakers wird es in der ersten Play-off-Runde der nordamerikanischen Basketball-Profiliga NBA enger als erwartet. Der Titelverteidiger verlor auch das zweite Auswärtsspiel bei den Oklahoma City Thunder deutlich mit 89:110 und musste damit die zweite Niederlage in Folge einstecken. In der "best-of-seven"-Serie glichen die Gastgeber zum 2:2 aus. Die Lakers, nach der Vorrunde bestes Team im Westen, liefen von Beginn an einem Rückstand hinterher. Allen voran Superstar Kobe Bryant enttäuschte und kam bei insgesamt nur zehn Würfen aus dem Feld nicht über 12 Punkte hinaus. Genau wie Oklahoma City konnten auch die Portland Trail Blazers mit einem 96:87 gegen die Phoenix Suns in der Gesamtserie auf 2:2 ausgleichen. Im Osten verkürzten die Milwaukee Bucks dank eines 107:89-Heimsiegs gegen die Atlanta Hawks auf 1:2. Komfortabel ist dagegen die Situation der Orlando Magic. Das Team aus Florida ging durch einen 90:86-Sieg bei den Charlotte Bobcats mit 3:0 in Führung und benötigt nur noch einen Sieg zum Weiterkommen. _________________________________________________________________

Wie der Hamburger SV hat auch der FC Fulham am Sonntag die Generalproble für das Halbfinal-Rückspiel am Donnerstag in der Fußball-Europa-League verpatzt. Die Mannschaft von Teammanager Roy Hodgson, die den HSV im Craven Cottage empfängt, verlor in der Premier League mit einer besseren B-Elf 1:2 (1:1) beim FC Everton. Im Vergleich zum 0:0 in Hamburg schonte Hodgson insgesamt acht Stammspieler. Der englische Rekordmeister FC Liverpool hat unterdessen mit einem klaren 4:0 (0:0)-Erfolg beim FC Burnley durch den Doppelpack von Kapitän Steven Gerrard sowie die Tore von Maxi Rodriguez und Ryan Babel die Chancen auf das Erreichen des vierten Tabellenplatzes, der noch zur Teilnahme an der Qualifikation zur Champions League berechtigt, gewahrt. Michael Ballack und der FC Chelsea bleiben dagegen Spitzenreiter und haben den vierten Meistertitel weiterhin selbst in der Hand. Vor Tribünengast Joachim Löw fertigten Ballack und Co. am Sonntag Stoke City mit dem deutschen Verteidiger Robert Huth mit 7:0 ab. Zwei Spieltage vor Saisonschluss führen die "Blues" weiter mit einem Zähler Vorsprung vor Manchester United. Die "Red Devils" schlugen schon am Samstag auch ohne Torjäger Wayne Rooney Tottenham Hotspur mit 3:1. _________________________________________________________________

In Abwesenheit der deutschen Triathlon-Asse hat die Japanerin Kiyomi Niwata in ihrer Heimat das dritte Weltcuprennen über die olympische Distanz gewonnen. Im Finish setzte sich Niwata am Sonntag in Ishigaki vor der Engländerin Liz Blatchford und Tomoko Sakimoto (Japan) durch. Die dreimalige Olympia-Teilnehmerin benötigte für 1,5 Kilometer Schwimmen, 40 Kilometer Radfahren und 10 Kilometer Laufen 2:07:21 Stunden und hatte im Ziel 11 Sekunden Vorsprung auf Blatchford sowie 50 Sekunden auf Tomoko. Die Männer-Konkurrenz gewann der Russe Walentin Metscherijakow (1:54:02 Stunde) knapp vor den Japanern Yuichi Hosoda (1:54:07) und Ryosuke Yamamoto (1:54:20). ______________________________________________________________

Der Meister stürzt im französischen Fußball immer tiefer: Girondins Bordeaux verlor am Samstag beim FC Lorient mit 0:1 und fiel in der Tabelle der Ligue 1 auf Platz sechs zurück. Für die "Marineblauen", die als Herbstmeister noch neun Punkte Vorsprung hatten, ist nun die Qualifikation für die Champions League in Gefahr. Der OSC Lille gewann am 34. Spieltag beim UC Le Mans mit 2:1. Die Nordfranzosen sind nun Dritte hinter Olympique Marseille und AJ Auxerre. Der Spitzenreiter hatte am Sonntag die Chance, seine Position durch einen Sieg über AS Saint-Etienne weiter zu festigen. ______________________________________________________________

Wilfred Kigen aus Kenia hat die Jubiläumsauflage des Hamburg-Marathons gewonnen. Der 35-Jährige feierte am Sonntag nach drei zweiten Plätzen (2005, 2007, 2008) seinen Debüt-Sieg beim Laufspektakel in der Hansestadt. Für die 42,195 Kilometer lange Strecke benötigte Topfavorit Kigen bei der 25. Auflage 2:09:22 Stunden und blieb damit deutlich über dem drei Jahre alten Streckenrekord des Spaniers Julio Rey (2:06:52). Auch bei den Frauen gab es einen kenianischen Sieg: Cherop Sharon setzte sich souverän durch und steigerte ihre persönliche Bestzeit auf 2:28:38 Stunden. Zweite wurde die Äthiopierin Bruktayit Degefa (2:29:48).

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