Sport kompakt:Bayern schließt Zukäufe aus

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Der FC Bayern wird nicht mehr auf dem Transfermarkt aktiv, Langläufer Teichmann wahrt die Chance auf einen Podestplatz bei der Tour de Ski und deutsche Biathlon-Staffel wird in Oberhof Dritter. Sport kompakt

Bundesliga-Krösus FC Bayern München wird im Winter nicht mehr mit Millionensummen auf Einkaufstour gehen, sondern mit dem stark abgespeckten Kader die Jagd nach drei Titeln aufnehmen. "Zukäufe kann ich zu hundert Prozent ausschließen", verkündete Sportdirektor Christian Nerlinger am Donnerstag in Dubai. Auch weitere Spieler-Abgänge seien nach der Ausleihe von Weltmeister Luca Toni (AS Rom), Breno und Andreas Ottl (beide 1. FC Nürnberg) sowie dem Transfer von Alexander Baumjohann zum FC Schalke nicht geplant. "Ich denke, es wird nichts mehr passieren", bemerkte Nerlinger hinsichtlich weiterer Edelreservisten wie Christian Lell und Andreas Görlitz. "Wir haben einen ausgewogenen Kader", meinte Nerlinger.

Der Sportdirektor des FC BAyern München, Christian Nerlinger, rechnet nicht weder mit weiteren Abgängen noch mit Zugängen in der Winterpause. (Foto: Foto: Getty)

Die deutschen Biathleten sind im Staffelrennen beim Heim-Weltcup in Oberhof als gute Dritte auf das Siegerpodest gestürmt. In der Besetzung mit Lokalmadator Christoph Stephan (Oberhof), Michael Greis (Nesselwang), Arnd Peiffer (Clausthal-Zellerfeld) und Youngster Simon Schempp (Uhingen) musste sich das Quartett des Deutschen Skiverbandes (DSV) nur Weltmeister Norwegen sowie Frankreich geschlagen geben. Bei ihrem ersten Saisonsieg lagen die Norweger vor 17.000 Zuschauern nach 4x7,5 km am Ende 27,5 Sekunden vor Frankreich, weil Superstar Ole Einar Björndalen auf der Schlussrunde den entscheidenden Vorsprung herausholte.

Axel Teichmann hat auf der sechsten Etappe der Tour de Ski als starker Vierter seine Chancen auf einen Platz auf dem Podest gewahrt. Der Langläufer aus Lobenstein kam in Toblach nach 10 km im klassischen Stil mit einem Rückstand von 13,4 Sekunden auf den Überraschungssieger Daniel Rickardsson (Schweden) ins Ziel. In der Gesamtwertung rückte Teichmann auf Platz drei vor, 29,5 Sekunden hinter dem alten und neuen Führenden Petter Northug. Der Norweger Northug wurde Tages-Dritter, 6,2 Sekunden hinter Rickardsson. Platz zwei belegte Lukas Bauer aus Tschechien (1,7 Sekunden zurück). Auch Jens Filbrich und Rene Sommerfeldt, die die Etappe auf den Plätzen zehn und elf beendeten, sind als Zehnter und Elfter der Gesamtwertung weiter gut im Rennen. Sommerfeldt schaffte zugleich die Olympia-Norm.

Der französische Fußball-Nationalspieler Patrick Vieira wechselt vom italienischen Meister Inter Mailand zu Manchester City aus der englischen Premier League. Das bestätigte der 33 Jahre alte Mittelfeldspieler, der mit dem Wechsel seine Chance auf eine Nominierung für die "Equipe Tricolore" zur Weltmeisterschaft in Südafrika verbessern will. Vieira ist offiziell immer noch Kapitän des französischen Teams, hat jedoch seit September 2007 kein Länderspiel mehr bestritten. Vieira hatte in Mailand seinen Stammplatz verloren. Er kehrt bei den Engländern nun zu Trainer Roberto Mancini zurück, unter dem er bei Inter erfolgreich gewesen war. "Ich möchte zur WM und dem Coach beweisen, dass ich noch derselbe Spieler wie zu seiner Zeit bei Inter bin." Mancini war 2008 nach drei Meistertiteln in Folge bei Inter Mailand entlassen worden und hatte im Dezember in Manchester einen Vertrag bis 2013 unterschrieben.

Die Los Angeles Clippers mit dem deutschen Nationalspieler Chris Kaman haben in der NBA einen Prestigesieg errungen. Im Stadtduell bezwangen die Clippers den übermächtigen Rivalen Los Angeles Lakers 102:91. Beim fünften Heimerfolg in Serie erzielte Kaman 21 Punkte und holte 14 Rebounds. Topscorer der Partie war Lakers-Superstar Kobe Bryant, der mit seinen 33 Punkten die erste Niederlage nach vier Siegen in Folge aber nicht verhindern konnte. Während die Lakers mit 28 Siegen bei sieben Niederlagen die Western Conference anführen sind die Clippers (16:18) weiter das viertschlechteste Team im Westen.

Flavio Briatore feiert seinen Freispruch, doch der ehemalige FIA-Präsident Max Mosley kündigt bereits ein Nachspiel an. "Die Idee, dass Briatore davonkommt, sobald sich der Staub erst einmal gelegt hat, ist Wunschdenken. Das wird nicht passieren", sagte der gelernte Jurist der britischen Times. Der damalige Renault-Teamchef Briatore war als Drahtzieher des Unfall-Skandals beim Formel-1-Rennen in Singapur im September 2008 vom Automobil-Weltverband FIA lebenslang gesperrt worden, doch ein Pariser Gericht hob diese Strafe am Dienstag auf. Für Mosley steht der gesamte Sinn der FIA infrage, wenn man jemanden wie Briatore, für das, was er getan habe, nicht bestrafen könne. "Die Vorstellung, dass wir sagen: Oh, das passt schon, ist einfach undenkbar", sagt der 69-Jährige, der sich im Oktober 2009 auf Druck der Formel-1-Rennställe nicht zur Wiederwahl gestellt hatte und als FIA-Präsident abdanken musste. Ein Freispruch für Briatore wäre für Mosley das Ende der Glaubwürdigkeit der Formel 1: "Denn man kann sich einfach kein schwerwiegenderes Betrugsbeispiel vorstellen als das, was in Singapur geschehen ist. In Bezug auf das Betrügen war das nicht nur unehrenhaft, sondern es hat auch noch Menschen in Gefahr gebracht." Laut Mosley hat sich Briatore in Singapur 2008 zweifelsfrei schuldig gemacht: "Das steht völlig außer Frage."

Der Brasilianer Ze Roberto II ist am Donnerstag beim Fußball-Bundesligisten Schalke 04 eingetroffen. Allerdings nicht im Trainingslager der Königsblauen in Chiclana de la Frontera, sondern in Gelsenkirchen, wo sich die Regionalliga-Mannschaft zur Abfahrt zu einer Serie von vier Hallenturnieren in Ostdeutschland traf. Schalkes Cheftrainer Felix Magath hatte den Brasilianer eigentlich am 2. Januar im Vorbereitungscamp des Tabellenzweiten in Spanien erwartet und in den vergangenen Tagen schon juristische Schritte angedroht, da Ze Roberto II bisher nicht erschienen war. Schalke hatte den 28-Jährige im Januar 2008 für drei Millionen Euro von Botafogo Rio de Janeiro verpflichtet und im vergangenen Jahr an den amtierenden brasilianischen Meister Flamengo ausgeliehen worden. Unterdessen hat sich Mittelfeldspieler Vasileios Pliatsikas vom Fußball-Bundesligisten Schalke 04 hat im Trainingslager der Königsblauen in Chiclana de la Frontera einen Kreuzbandriss erlitten. Damit dürfte für den griechischen Nationalspieler die Saison vorzeitig beendet und der Traum von einer Teilnahme bei der WM in Südafrika geplatzt sein.

Der ehemalige deutsche Nationalspieler David Odonkor wird weiterhin vom Pech verfolgt. Der 25 Jahre alte Offensiv-Spieler musste wegen anhaltender Beschwerden im rechten Knie erneut operiert werden und fällt bei seinem spanischen Verein Betis Sevilla rund drei Monate aus. Die Saison dürfte für den Ex-Dortmunder damit gelaufen sein, hieß es am Donnerstag in Medienberichten. Auch eine WM-Teilnahme wie 2006, als er überraschend als letzter Mann ins Aufgebot des DFB kam, scheint ausgeschlossen.

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