Mit dem Präriewind habe er getanzt, sagt der Sieger, aber vermutlich hat er ihn sich zu Untertan gemacht. Der neunte Sieg in dieser Saison, der fünfte in den letzten sechs Rennen - der Mercedes-Pilot ist in der Form seines Lebens, und nach seinem amerikanischen Traum dem Titel ganz nah. Am Samstag hatte er die elfte Pole-Position des Jahres eingefahren. Keiner hat ihn je so stark gesehen, und dabei so konzentriert und gelassen zugleich. 66 Punkte Vorsprung hat er jetzt auf den Rivalen Sebastian Vettel, bei nur noch 75 zu vergebenden Punkten würde ihm schon ein fünfter Platz nächste Woche in Mexiko zum vierten Titel reichen. Dass das nur Formsache ist, bestreitet er: "Leute, bei aller Freude, aber der Druck und die Herausforderungen sind enorm." In Austin musste er nach Vettels Blitzstart zunächst taktisch fahren, aber nur sechs Runden lang, dann durfte er wieder zur Attacke blasen. Die drei Rennen, die noch ausstünden, sagt er zum Abschied von Texas, "das sind vor allem drei Rennen, die es zu gewinnen gibt." Auf Siegerzigarren aber will er nach dem hüstelnden Versuch in den USA verzichten.