Serena Williams nach French-Open-Aus:"Ich fühle mich großartig"

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Raus mit wehendem Haar: Serena Williams. (Foto: AFP)

Die nächste Überraschung bei den French Open: Titelverteidigerin Serena Williams unterliegt in der zweiten Runde der Spanierin Garbine Muguruza - und flüchtet sich in Sarkasmus. Julia Görges spielt nur einen guten ersten Satz. Angelique Kerber macht es besser.

Nach dem Schock von Paris flüchtete sich Serena Williams in Ironie. "Ich bin wirklich glücklich und fühle mich großartig", zischte die gestürzte Titelverteidigerin nach ihrem sensationellen Zweitrunden-Aus bei den French Open ins Mikrofon. In gewagten grauen Hotpants war die topgesetzte Williams nur Minuten nach dem 2:6, 2:6 gegen die Weltranglisten-35. Garbine Muguruza (Spanien) in die Pressekonferenz geeilt.

Ihr lockiger Zopf wippte dabei bedrohlich und die Schritte wirkten noch etwas fester als sonst. In einer Mischung aus Sarkasmus und Ehrlichkeit bewertete Williams dann jene 64 Minuten, in denen sie eine ihrer bittersten Niederlagen erlebte. "Es war einer dieser Tage, an dem nichts klappt. Ich bin sehr frustriert", sagte die 17-malige Major-Siegerin und kniff die Augen zusammen. Was nun folgte, war eine Warnung an die Konkurrenz: "Diese Niederlage ist ein Grund, fünfmal härter zu arbeiten, damit so etwas nicht mehr passiert."

Es war das früheste Ausscheiden von Serena Williams bei einem Grand-Slam-Turnier seit ihrem Erstrunden-Aus vor zwei Jahren - ebenfalls in Paris. Und es war die zweite dicke Überraschung im Frauen-Feld des Sandplatz-Events, nachdem am Dienstag bereits die an Position zwei gesetzte Australian-Open-Siegerin Li Na (China) in ihrem Auftaktmatch gescheitert war. Noch niemals zuvor in der Open Era waren bei den Frauen die Nummer eins und zwei bereits vor der dritten Runde ausgeschieden.

Tennis bei den French Open
:Struff und Pfizenmaier siegen

Weitere zwei deutsche Tennisspieler überstehen die erste Runde bei den French Open: Jan-Lennard Struff und Dinah Pfizenmaier setzen sich durch, erwarten nun aber beide starke Gegner. Tommy Haas muss hingegen aufgeben.

Muguruza, die zuvor noch nie eine Top-5-Spielerin geschlagen hatte, konnte ihr Glück kaum fassen. "Ich bin so happy", schrie die 20-Jährige ins Court-Mikrofon - und legte etwas leiser nach: "Damit hätte ich nie gerechnet. Das ist heute ein Riesentag für mich. Ich wollte Druck machen und glaube, dass habe ich ganz gut gemacht."

Görges unterliegt Bouchard

Julia Görges ist als erste von sechs noch verbliebenen deutschen Tennisspielerinnen in der zweiten Runde ausgeschieden. Die Bad Oldesloerin verlor 6:2, 2:6, 1:6 gegen die aufstrebende Kanadierin Eugenie Bouchard. Die Weltranglisten-16. hatte zuletzt in Nürnberg ihr erstes Turnier auf der WTA-Tour gewonnen.

Görges verpasste es damit, in Paris zum dritten Mal unter die letzten 32 zu kommen. Die 25 Jahre alte Schleswig-Holsteinerin steht nach einem von Verletzungen überschatteten Vorjahr derzeit nur auf Rang 107 der Weltrangliste. An einem frischen und mitunter windigen grauen Tag präsentierte sich Görges zunächst als die solidere Spielerin und machte weniger Fehler als die favorisierte Bouchard.

Gleich im ersten Anlauf nahm Görges der 20-Jährigen aus Montréal den Aufschlag ab und konnte Bouchard immer wieder unter Druck setzen. Die einstige Top-20-Spielerin bekam den ersten Durchgang am Ende mit einem Doppelfehler geschenkt. Ab dem zweiten Satz steigerte sich Bouchard erheblich, senkte die Fehlerquote und zog nach einem 1:2-Rückstand davon. Görges konnte bei aller beherzten Gegenwehr häufig nur noch reagieren, gab zehn Spiele nacheinander und nach 1:35 Stunden schließlich auch das Match ab.

Kerber schlägt Lepchenko

Besser machte es Fed-Cup-Spielerin Angelique Kerber, die als erste Deutsche in die dritte Runde eingezogen ist. Die Weltranglistenneunte aus Kiel besiegte nach der Abwehr von vier Satzbällen im zweiten Durchgang die Amerikanerin Varvara Lepchenko mit 6:2, 7:5. In dem Linkshänderinnen-Duell verwandelte die 26-jährige Kerber nach 1:34 Stunden ihren fünften Matchball. In der nächsten Runde trifft die deutsche Nummer eins entweder auf Daniela Hantuchova (Slowakei/Nr. 31) oder die Französin Claire Feuerstein. Zuvor war Julia Görges (Bad Oldesloe) nach einem 6:2, 2:6, 1:6 gegen Eugenie Bouchard (Kanada/Nr. 18) in der zweiten Runde ausgeschieden.

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