Probleme in Rio de Janeiro:13 Ruderer erkranken auf Olympia-Gewässer

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Ein norwegischer Ruderer fährt auf der Lagune Rodrigo de Freitas bei der Junioren-WM. (Foto: Getty Images)
  • Bei der Junioren-WM der Ruderer erkranken 13 US-Athleten und vier Mannschaftsbetreuer.
  • Ärztin und Trainerin der US-Mannschaft machen die Wasserqualität der Lagune Rodrigo de Freitas dafür verantwortlich.
  • Der Testlauf vor den Olympischen Spielen 2016 deckt ein weiteres Problem auf.

Den Freiwassersportlern drohen bei den Olympischen Spielen 2016 in Rio de Janeiro weiter Probleme. Bei den Juniorenweltmeisterschaften im Rudern, einem Testwettbewerb für die Sommerspiele, erkrankten laut eines Berichts des Guardians 13 US-Athleten mit Magen-Darm-Problemen.

Ende Juli hatte eine Untersuchung der brasilianischen Universität Feevale besorgniserregende Ergebnisse hinsichtlich der Wasserqualität der Seen und Flüsse hervorgebracht, auf denen die olympischen Freiwasserwettbewerbe stattfinden sollen. Die Studie hatte krankheitserregende Viren und Bakterien in den Gewässern nachgewiesen - betroffen war auch die Lagune Rodrigo de Freitas, wo die Junioren-WM stattfand.

US-Ärztin verdächtigt Wasserqualität

Die US-Mannschaftsärztin Kathryn Ackerman vermutet, dass die Erkrankung der 13 Ruderer und vier Teambetreuer mit der verschmutzen Lagune zusammenhängt. "Wir sind nicht ganz sicher. Nach meinem Gefühl kommt es daher", sagte Ackerman. Die US-Amerikaner, die am stärksten von der Krankheit betroffen waren, blieben nicht die einzige Mannschaft mit Problemen. Andere Teams berichteten von leichten Fällen, allerdings sei das laut Weltruderverband bei mehr als 500 Teilnehmern zu erwarten gewesen.

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Der genaue Auslöser für den Vorfall gibt Rätsel auf, weil manche Ruderer des US-Teams nicht erkrankten. Ein Athlet, der ins Wasser fiel und einiges davon schluckte, blieb von Symptomen komplett verschont. US-Trainerin Susan Francia, selbst von der Krankheitswelle betroffen, konnte sich die Ursachen nicht erklären: "Ich weiß nicht, ob es die Wasserflaschen in den Booten waren, oder dass manche Athleten die Hygienevorkehrungen sehr gut und andere weniger gut umgesetzt haben." Die zweifache Goldmedaillengewinnerin vermutete allerdings, die Wettkampfstätte sei verantwortlich, was sie jedoch nicht beweisen könne. Das Wasser wirke "einfach nicht normal".

Die Vorsitzende des US-Ruderverbandes, Glenn Merry, weigerte sich, diese Schlüsse zu ziehen. "Es wäre einfach, aber unverantwortlich sofort den Ruderkurs als einzigen oder Hauptgrund für die Krankheit anzunehmen", sagte Merry. Es sei normal, dass US-Ruderer im Ausland öfter krank werden.

Wind bereitet große Probleme

Ein anderes Element machte den Organisatoren der Junioren-WM ebenfalls Probleme. Wegen starker Winde musste der Wettbewerb um einen Tag verkürzt werden. Es bestand die Gefahr, die Boote könnten wegen der angekündigten Sturmböen kentern. "Die Infrastruktur im Ruderstadion ist gut, die Verschmutzung ist ein geringeres Problem, aber der Wind ist wirklich schlecht. Ich kann sagen, dass dies einer der schlechtesten Orte war, an denen ich gerudert bin", bilanzierte die Norwegerin Aasta Gran Andreassen gegenüber dem Internet-Portal UOL Esporte.

Bei den Olympischen Spielen 2016 sollen provisorische Tribünen die Winde brechen und das Problem lösen. Deren Errichtung ist aufgrund juristischer Umstände derzeit so unsicher wie der Ursprung der Krankheit des US-Teams.

© SZ.de/sid/dpa - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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