Präsidentenwahl:DFB noch unklar über Fifa-Votum

An wen geht die Stimme des DFB? Wolfgang Niersbach überlegt noch. (Foto: Bongarts/Getty Images)
  • Eine Woche vor der Wahl des Fifa-Präsidenten ist der DFB noch unentschlossen, welcher Kandidat die Stimme des deutschen Verbands erhält.
  • Klar ist nur: Amtsinhaber Sepp Blatter wird es nicht sein.
  • Der DFB wartet ab, welche Kandidaten tatsächlich zur Wahl antreten.

Für wen votiert der DFB?

Eine Woche vor der Wahl des Fifa-Präsidenten hat der Deutsche Fußball-Bund (DFB) noch nicht entschieden, welcher Kandidat die Stimme des weltweit größten nationalen Fußball-Verbandes bekommen wird. DFB-Chef Wolfgang Niersbach stellte lediglich erneut klar, dass Fifa-Boss Joseph Blatter kein Votum für eine fünfte Amtszeit erhalten soll.

"Das DFB-Präsidium ist unverändert der Auffassung, dass ein Wechsel an der Fifa-Spitze angebracht wäre", sagte Niersbach in einem Interview der Bild-Zeitung.

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Gegen Sepp Blatter tritt bei der Fifa-Wahl wohl nur ein einziger Widersacher an. Das kommt dem Fußball-Patron gelegen - denn er wird nun höchstens 15 Minuten qualvoll vor der Weltöffentlichkeit gegrillt.

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Nachteile für den deutschen Fußball bei der erwarteten Wiederwahl Blatters beim Fifa-Kongress am 29. Mai in Zürich befürchtet Niersbach nicht: "Wenn Sepp Blatter wiedergewählt wird, dann werden wir sicher nicht immer einer Meinung sein, aber konstruktiv zusammenarbeiten." Angesichts der Unterstützung auf Afrika und Asien kann Blatter relativ sicher mit der Mehrheit der 209 Stimmen rechnen.

Van Praag? Figo? al-Hussein?

Niersbach gehört als Mitglied des Uefa-Exekutivkomitees zum Machtzirkel der europäischen Fußball-Funktionäre, die eine Ablösung Blatters seit langem fordern. Seinen Uefa-Kollegen Michael van Praag hatte er als sehr guten Kandidaten bezeichnet. Noch ist aber unklar, ob der Niederländer am Freitag kommender Woche gegen Blatter antritt.

Offenbar laufen zwischen van Praag sowie den weiteren Kandidaten, Prinz Ali bin al-Hussein und Luis Figo, Gespräche, wer die größten Chancen gegen Blatter hat. Eine Entscheidung über die deutsche Stimme werde wohl erst in Zürich fallen. Man müsse abwarten "welche Kandidaten am Ende tatsächlich zur Wahl stehen", sagte Niersbach.

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