Pep Guardiola:"Menschlich war er nicht so in Ordnung. Aber fachlich war er perfekt"

Drei Jahre lang war Pep Guardiola Trainer in München, jetzt ist er für ein Testspiel zurückgekehrt. Wie bewerten Bayern-Fans die Ära Guardiola? Eine Umfrage vor dem Stadion.

Protokolle von Martin Schneider

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(Foto: Martin Schneider)

"Es ist schade, dass Pep Guardiola weg ist, denn er hat sein Werk nicht vollendet. Er hat die Champions League nicht gewonnen und bei Bayern zählt die am meisten. Insgesamt war ich mit ihm zufrieden. Menschlich war er nicht so in Ordnung. Er hat keine Autogramme gegeben an der Säbener Straße, da ist Ancelotti jetzt schon ganz anders. Bei Guardiola hat die Nähe gefehlt, da ist er, glaube ich, nicht der Typ dafür. Fachlich war er perfekt, es gibt keinen besseren. Ancelotti wird jetzt auf seinem Spielsystem aufbauen." Harald, 59 Jahre

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(Foto: Martin Schneider)

"Es hat schon gereicht mit Pep Guardiola. Wir sind froh, dass er weg ist. Am Ende war er nicht der Richtige für uns. Er war zwar gut, aber er hat sein spanisches Personal bevorzugt. Die Geschichte mit Müller-Wohlfahrt war auch nicht so berauschend. Der Fußball, den er hat spielen lassen, war dafür super. Vom Spiel her hat er viel gebracht, aber von der Persönlichkeit her bin ich froh, dass er weg ist und dass jetzt was Neues kommt." Michael, 21 Jahre

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(Foto: Martin Schneider)

"Also ich finde es schade, dass er gegangen ist, ich fand seine Taktik nicht ganz schlecht. Aber wenn er selbst sagt, er bleibt nie länger als drei Jahre bei einem Verein, dann kann er seiner Linie gern treu bleiben. Er hätte den Bayern schon weitergeholfen. Hauptsache Trainer und Spieler verstehen sich. Wenn die Chemie zwischen Trainer und Fans nicht stimmt, ist das nicht so schlimm. Er war nicht der Typ für menschliche Nähe und dann muss man das auch akzeptieren. Regina, 18 und Sophia, 19

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(Foto: Martin Schneider)

"Ich find's nicht schlimm, dass Guardiola weg ist. Er war nicht schlecht, aber ich fand seine Art nicht so mega gut, das Persönliche hat mir gefehlt. Jupp Heynckes war viel offener. Der Fußball, da kann man natürlich nichts gegen sagen. Die Bayern haben viel gewonnen. Ich denke, Carlo Ancelotti ist jetzt die richtige Wahl." Katharina, 18

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(Foto: Martin Schneider)

"Ich finde, Pep Guardiola hat einen guten Job gemacht. Der große Titel Champions League ist ihm verwehrt geblieben, aber die Bundesliga hat er dominiert. Mit so einer Punktzahl muss man erst mal dastehen. Die Mannschaft hat sich weiterentwickelt und mit Ancelotti geht es jetzt noch mal einen Schritt weiter. Ich bin weder froh, dass er weg ist, noch traurig, dass er gegangen ist. Er war ein solider Trainer. Es kann nicht jeder so sympathisch wie ein Heynckes oder ein Hitzfeld sein. Er ist vom Typ Mensch her anders, aber mein Gott, nicht jeder ist ein Kumpeltyp. Klar, man sollte nicht unbedingt gehasst werden, aber man muss nicht jedermanns Liebling sein. In Interviews fand ich ihn zum Beispiel nicht unsympathisch. Gut, er hat vielleicht zu viel gelobt. Aber das ist wieder eine andere Geschichte." Michael, 25 Jahre

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(Foto: Martin Schneider)

"Ich finde, er kam authentisch rüber, war echt sympathisch und ich nehme es ihm auch nicht übel, dass er gegangen ist. Es waren drei erfolgreiche Jahre mit ihm. Das Triple zu gewinnen kann man nicht verlangen und er hat jedes mal sein Bestes gegeben. In der Champions League ist er immer weit gekommen und es war eine erfolgreiche Zeit. Den Fans Autogramme zu geben, ist nicht die Aufgabe eines Trainers und das kann er auch nicht bei allen machen. Es gibt viele Leute, die viel arroganter sind als er, und fehlende menschliche Nähe ist kein Kritikpunkt, finde ich." Fabian, 20 Jahre

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(Foto: Martin Schneider)

"Am Ende war ich froh, dass Guardiola gegangen ist, der Fußball wurde immer berechenbarer und nicht mehr so überraschend. Es war fast wie ein Handball-Spiel. Irgendwann hatte sich alles eingespielt. Aber insgesamt hat Guardiola Bayern weitergeholfen, er hat neuen Schwung reingebracht, hat neue Systeme gespielt. Er war auf jeden Fall eine Bereicherung. Dass er bei den Fans nicht unbedingt beliebt war, lag wohl auch an den Querelen um Müller-Wohlfahrt. Aber eigentlich ist es gar nicht so wichtig, ob ein Trainer menschliche Nähe sucht. Er soll seinen Job machen. Ancelotti ist jetzt völlig neu, ich kenne kein typisches Ancelotti-System wie es bei Guardiola das Kurzpass-Spiel war. Mal gucken, was er jetzt mit den Spielern macht." Ralf, 50 Jahre

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