Olympia:Eiskunstlauf-Paar Savchenko und Massot holt nach dramatischem Finallauf Gold

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  • Die Eiskunstläufer Aljona Savchenko und Bruno Massot gewinnen Gold im Paarlauf bei den Olympischen Winterspielen.
  • Nach dem Kurzprogramm am Mittwoch hatten die beiden nur auf Platz vier gelegen.
  • Es ist das erste olympische Paarlauf-Gold für Deutschland seit 66 Jahren.

Aljona Savchenko und Bruno Massot haben mit einer grandiosen Aufholjagd die Goldmedaille im Paarlauf-Wettbewerb bei den Olympischen Winterspielen gewonnen. Die WM-Zweiten sicherten sich mit einer starken Kür am Donnerstag in Pyeongchang noch den ersten Platz und machten nach dem verpatzten Kurzprogramm gleich drei Ränge gut.

Mit 235,90 Punkten distanzierten sie die Weltmeister Sui Wenjing/Han Cong aus China (235,47) und die Kanadier Meagan Duhamel/Eric Radford (230,15). Es war das erste olympische Paarlauf-Gold für Deutschland seit 66 Jahren, als das Ehepaar Ria und Paul Falk 1952 gewann. "Das ist der Moment meines Lebens. Es ist eine unglaubliche Geschichte", sagte Savchenko. Der gebürtige Franzose Massot war nach seinem Patzer im Kurzprogramm glücklich und erleichtert. "Das war gestern ein harter Tag nach dem Fehler. Von Platz vier zu Gold, das ist unglaublich."

Den eigenen Rekord verbessert

Savchenko und Massot verbesserten mit 159,31 Punkten sogar ihren Rekord von 157,25 Zählern in der Kür aus dem gewonnenen Grand-Prix-Finale im Dezember. An die Bestmarke von 237,71 Punkten der russischen Olympiasieger Tatjana Wolossoschar/Maxim Trankow kam im olympischen Eiskunstlauf-Finale aber kein Paar heran. Für Savchenko war es bereits die dritte Olympia-Medaille. In Vancouver 2010 und Sotschi 2014 wurde sie an der Seite von Robin Szolkowy jeweils Dritte. Der Chemnitzer trainiert nun Tarassowa/Morosow.

In ihrem an einen Naturfilm angelehnten Vortrag "La terre vue du ciel" (Die Erde von oben gesehen) zeigten Savchenko/Massot ihre Klasse. In dem von Eistanz-Olympiasieger Christopher Dean choreographierten Programm gelangen ihnen unter den Augen von IOC-Präsident Thomas Bach in der Gangneung Eisarena vor rund 8000 Zuschauern alle Einzelsprünge, ein exzellenter hoher Twist als Eingangselement und ein schöner dreifacher Wurf-Flip. Weil die Konkurrenz danach patzte, reichte es mit der Winzigkeit von vier Zehnteln vor den Chinesen doch noch zu Gold.

Die EM-Achten Annika Hocke/Ruben Blommaert (171,98) aus Berlin erlaubten sich im Finale zu Romeo und Julia einige Unachtsamkeiten und kamen bei ihrer Premiere nach nur einem Jahr gemeinsamen Trainings auf Rang 16.

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