Mertesacker bei Arsenal-Niederlage:"Siehst du das runde Ding, Per?"

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In der Kritik: Per Mertesacker (links) vom FC Arsenal. (Foto: AP)
  • Der FC Arsenal erlebt im Achtelfinal-Hinspiel der Champions League gegen Monaco einen unglücklichen Abend.
  • Das Team aus dem Fürstentum siegt 3:1 - Per Mertesacker ist an einem Gegentor direkt beteiligt.
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So verlor Arsenal gegen Monaco

Sämtliche Protagonisten beim FC Arsenal, auch Per Mertesacker und Mesut Özil, hatten sich diesen Abend anders vorgestellt. Schon heißt es, den Londonern hilft nur noch ein noch ein Fußball-Wunder. "Wir haben nur mit Herz und nicht mit Köpfchen gespielt", schimpfte Trainer Arsène Wenger nach der überraschend deutlichen 1:3-Heimpleite gegen den AS Monaco: "Auf diesem Level funktioniert das aber nicht."

Kapitän Per Mertesacker sagte nach dem Spiel: "Wir waren zeitweise naiv. Jetzt sind wir natürlich sehr enttäuscht". Gegen den Tabellenvierten der französischen League 1 hatten sich die Gunners in London eine große Chance ausgerechnet, zum ersten Mal seit fünf Jahren wieder das Viertelfinale der Königsklasse zu erreichen. Doch nach der Pleite stehen die Nord-Londoner vor dem Aus.

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Furchtlos präsentiert sich Bayer Leverkusen gegen Atlético Madrid - und schafft so ein 1:0 im Achtelfinal-Hinspiel der Champions League. Die Spanier sind in den letzten Minuten nur noch zu zehnt.

Einmal mehr haben Arsenal in einem großen Spiel die Nerven versagt. Die Chancenauswertung war verbesserungswürdig, die Abwehrarbeit und die taktische Disziplin ebenso. Ungewohnt hart kritisierte Wenger danach vor allem die von Mertesacker organisierte Verteidigung: "Unsere Abwehr hat Selbstmord begangen. Wir waren in der Defensive nicht auf der Höhe". Mertesacker war an den beiden ersten Gegentoren nicht schuldlos. Beim ersten fälschte er den Schuss von Geoffrey Kondogbia (38.) ins eigene Netz ab, beim zweiten Gegentreffer durch den Ex-Leverkusener Oldie Dimitar Berbatov (53.) patzte er im Mittelfeld.

Harte Kritik in den Medien

Die englischen Medien erkoren den deutschen Weltmeister zum Sündenbock, insgesamt agierte aber die ganze Mannschaft gegen die konterstarken Gäste viel zu offen. "Für Mertesacker war das Spiel eine persönliche Tortur", schrieb der Guardian, und der Mirror unterschrieb ein Foto des Weltmeisters mit Ball so: "Siehst du das runde Ding, Per? Das ist das Ding, mit dem Du eigentlich spielen solltest..."

Auch nach dem Anschluss durch Alex Oxlade-Chamberlain zum 1:2 (90.+1) überließ Arsenal den Franzosen noch einmal zu viel Raum und kassierte prompt den dritten Treffer durch Yannick Ferreira-Carrasco (90.+4). Die Katastrophe war perfekt. "Erbärmlich. Chaotisch. Naiv", nannte der Daily Telegraph die Leistung der Gunners. Monaco sei mental, physisch und taktisch überlegen gewesen. Der Guardian meinte: "Es war eine weitere Nacht, die Zweifel an Wengers Fähigkeit weckt, eine Mannschaft mit einer soliden Struktur zusammenzustellen".

"Monaco, das war königlich"

Ausgerechnet eine Niederlage gegen den Club, bei dem Wenger von 1987 bis 1994 gearbeitet und seinen Durchbruch gefeiert hatte, könnte den Coach auf der Insel ins Wanken bringen. Nicht wenige Experten sind der Meinung, das Rückspiel am 17. März im Stade Louis II könnte Wengers letztes Champions-League-Spiel mit den Gunners sein. Bei den gewohnt defensivstarken Monegassen war der Jubel nach dem Coup in der Fremde groß.

"Monaco, das war königlich", titelte die L'Equipe. In dieser Saison hatte die Mannschaft von Leonardo Jardim in allen sechs Gruppenspielen nur vier Treffer erzielt. Kein Wunder, dass die drei Treffer in einem Spiel auch für Prinz Albert II eine Überraschung waren. "Mit diesem Ergebnis hätte ich nie gerechnet, aber es ist verdient", sagte er zufrieden und ließ wissen, dass er mit Ex-Coach Wenger fühle. Im Duell mit dessen alter Liebe hilft dem Coach wirklich nur noch ein Fußball-Wunder.

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