Kevin-Prince Boateng über Schalke 04:"Alles gelogen"

Enttäuscht über sein Ende bei Schalke: Kevin-Prince Boateng. (Foto: Maja Hitij/dpa)
  • Nach seiner Freistellung bei Schalke 04 meldet sich Kevin-Prince Boateng zu Wort.
  • Er wirft den Verantwortlichen des Klubs schlechten Stil vor und sagt: "Dass ich im Nachhinein nun schlecht gemacht werde, spricht doch weiterhin für sich."
  • In seiner Rolle als Führungsspieler fühlt er sich missbraucht.

Das sagt Boateng über Schalke

Knapp eine Woche nach seiner Freistellung bei Schalke 04 wirft Kevin-Prince Boateng den Verantwortlichen des Fußball-Bundesligisten schlechten Stil vor. "Das Niveau dieser Leute, die etwas über mich erzählen und Gerüchte streuen, bediene ich nicht", sagte Boateng der Sport Bild: "Dass ich im Nachhinein nun schlecht gemacht werde, spricht doch weiterhin für sich. Doch alles, was jetzt medial transportiert wurde, ist gelogen."

Boateng führte aus: "Ich werde niemanden schlecht reden. Ich habe zwei Jahre öffentlich für alles, wirklich alles, meinen Kopf hingehalten. Es lief öffentlich alles über mich, ich habe so dem Verein, den Mitspielern und Verantwortlichen den Druck rausgenommen. Das wurde ja auch massiv gebraucht."

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:"Wir sind Schalker, und ihr nicht!"

Die Macht der Gefühle ist auf Schalke die stärkste Macht: Nach dem Sieg gegen Paderborn spürt die Mannschaft die feindselige Stimmung auf den Rängen. Es geht um mehr als konventionellen Liebesentzug.

Von Philipp Selldorf

"Dies war nicht meine Entscheidung"

Am 11. Mai war Boateng gemeinsam mit Sidney Sam bei den Gelsenkirchenern freigestellt worden. Zeitgleich suspendierten die Verantwortlichen um Sportvorstand Horst Heldt auch Marco Höger vorläufig, der Mittelfeldspieler wurde aber begnadigt.

Den Entschluss, das Trio auszuschließen begründete Schalke damit, dass das Vertrauensverhältnis zerstört sei. "Wenn es nach mir gegangen wäre, hätte ich es schon viel eher gemacht", stellte sich Schalke-Boss Clemens Tönnies hinter die Entscheidung von Heldt: "Hier fehlt die Grundeinstellung. Von unseren Werten, für die Schalke 04 steht, war überhaupt nichts zu sehen."

Boateng sieht das anders. "Es ist sehr traurig, wie meine Zeit auf Schalke geendet ist. Dies war nicht meine Entscheidung", erklärte Boateng, der aber bekräftigte: "Das akzeptiere und respektiere ich zu 100 Prozent."

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