HSV-Sieg gegen Nürnberg:Krimi mit viel Tempo

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Sieg gegen Nürnberg: Die Hamburger feiern sich selbst (Foto: Bongarts/Getty Images)

Mit dem 2:1-Sieg gegen den 1. FC Nürnberg verlässt der Hamburger SV die Abstiegsränge. Es ist ein enges, ein intensives Spiel, das Nationaltorhüter René Adler mit einem starken Reflex in der Nachspielzeit festhält.

Nach dem Befreiungsschlag stürmten die Spieler des HSV völlig losgelöst auf René Adler zu. Der Nationaltorhüter hielt mit einer Glanzparade bei einem Freistoß von Campana in der Nachspielzeit den 2:1 (0:0)-Sieg gegen den 1. FC Nürnberg fest. "Das sind so Spiele, in denen du als Torwart wenige Aktionen hast. Mir war klar, dass so eine wichtige Aktion noch kommen wird. Ich bin wieder drei Jahre älter geworden", sagte Adler.

Die Mannschaft von Trainer Slomka verließ erstmals seit Dezember die Abstiegsplätze. Hakan Calhanoglu hatte die Hanseaten in Führung gebracht (80.), Mike Frantz unterlief zudem ein Eigentor (86.). Josip Drmic gelang nur der Anschlusstreffer (90.+1). "Das war ein unglaublich tolles Spiel. Wir haben alles in die Waagschale geworfen. Dafür wurden wir am Ende belohnt, auch wenn wir es noch einmal spannend gemacht haben", sagte ein erleichterter HSV-Sportdirektor Oliver Kreuzer, während Slomka betonte, "dass die Mannschaft 90 Minuten marschiert ist und immer an ihre Chance geglaubt hat. Wir haben zwei Mannschaften überholt, aber das heißt nichts, außer dass wir jetzt was zu verteidigen haben - den Nichtabstiegsplatz."

Die punktgleichen Nürnberger rutschten nach der dritten Niederlage in Folge hinter die Hanseaten zurück und müssen nun wieder kräftig zittern. "Wir waren nicht so aggressiv wie der HSV. Zudem hätten wir unsere Möglichkeiten besser nutzen müssen", sagte Markus Feulner, während Pechvogel Frantz, der in seinem 100. Bundesligaspiel den Schuss von Calhanoglu zum 0:1 abfälschte, erklärte: "Das war sehr unglücklich.

Wir haben aber zu viele Fehler gemacht." Beide Mannschaften hatten es vor 52 183 Zuschauern eilig und gingen von Beginn an in die Offensive. Nachdem der erste Schuss von Nürnbergs Torjäger Drmic nach 48 Sekunden nur knapp am Tor von Adler vorbeigerollt war, wurden auch die Gastgeber sofort gefährlich. Erst stellte ein langer Freistoß von Rafael van der Vaart den starken Torhüter Raphael Schäfer vor Probleme (2.), dann verzog Calhanoglu einen Rechtsschuss nur knapp (3.). Der HSV, der Toptorschütze Pierre-Michel Lasogga (Oberschenkelprobleme) vermisste, wirkte wild entschlossen. Insbesondere das Mittelfeld-Talent Calhanoglu wollte es wissen und stellte Schäfer mit einem Gewaltschuss aus 16 Metern auf die nächste Probe (17.).

Doch auch der Club spielte mit und versuchte oftmals über die rechte Seite und den agilen Robert Mak gefährlich zu werden. Fast hätte der Slowake die Führung eingeleitet, doch Markus Feulner traf nach feinem Zuspiel bei einem Konter nur den Außenpfosten (24.). Nürnbergs Japaner Hiroshi Kiyotake verlangte Adler mit einem abgefälschten Distanzschuss zudem alles ab (36.). So ging es ohne Treffer in die Kabinen, auch weil Jacques Zoua nach einer Ilicevic-Flanke in der Nachspielzeit nur den Pfosten traf (45.

+1). Nach dem Wechsel drängten die Hausherren weiter auf die Führung. Fast im Minutentakt hatten die Hanseaten einen Treffer auf dem Fuß, doch van der Vaart (59.) und Calhanoglu vergaben (63., 64.). Wenig später klärte Javier Pinola nach einem Kopfball von Zoua auf der Linie (70.), bevor Schäfer einen Rechtsschuss von Ilicevic entschärfte (74.).

"Wir haben nur auf ein Tor gespielt", stellte Calhanoglu fest. Dafür belohnte sich der HSV in einer packenden Schlussphase. Bei den Hausherren überzeugten die Mittelfeldspieler Badelj und Calhanoglu, bei den Gästen gefielen Schäfer und Mak.

© SZ vom 17.03.2014 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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