Fußball-Transferblog:Jojic bestätigt Wechsel nach Dortmund

Lesezeit: 5 min

Ab nach Dortmund: Miloš Jojić von Partizan Belgrad (Foto: imago sportfotodienst)

Der BVB reagiert auf die schlimme Verletzungsmisere: Nach übereinstimmenden Berichten verpflichtet Dortmund den serbischen Offensivspieler Milos Jojic - ein offizielles Statement fehlt noch. Julian Draxler bleibt wohl in Schalke, Jermaine Jones steht vor einem Wechsel in die Türkei, Leverkusen ist an einem Mexikaner interessiert.

Es vergeht derzeit kaum ein Fußballspiel des BVB, in dem sich kein Profi aus Dortmund weh tut. Zuletzt erwischte es den Polen Kuba, der mit einer schweren Knieverletzung für den Rest der Saison ausfällt. Jetzt scheint der Klub wegen der Misere doch noch einmal aktiv zu werden. Borussia Dortmund steht nach übereinstimmenden Medienberichten unmittelbar vor der Verpflichtung des serbischen Nationalspielers Milos Jojic. Der offensive Mittelfeldspieler hatte am Mittwoch das Trainingslager seines bisherigen Vereins Partizan Belgrad im türkischen Belek verlassen, um sich bei einem neuen Verein vorzustellen und die medizinische Untersuchung zu absolvieren.

Das berichtete Partizan auf seiner Internetseite. Um welchen Klub es sich handelt, teilte der serbische Meister nicht mit. Nach Informationen der Ruhr Nachrichten, des Kicker und der Bild wird sich Jojic der Mannschaft von Trainer Jürgen Klopp anschließen. Der Profi selbst hatte am Mittwochabend auf seiner Facebookseite verkündet: "Nächster Stopp: Dortmund." Am Donnerstag postete der Spieler dann eine Meldung, wonach er den Medizincheck absolvieren würde.

Eine offizielle Bestätigung für den Transfer gab es vorerst nicht. BVB-Geschäftsführer Hans-Joachim Watzke sagte am Mittwochabend am Rande des Nachholspiels VfB Stuttgart gegen Bayern München (1:2) im TV-Sender Sky auf die Frage, ob noch ein Transfer für den verletzten Jakub Blaszczykowski geplant sei: "Wir haben noch zwei Tage. Wenn wir jetzt was machen wollen würden, dann hätten wir noch Zeit. Sie müssen verstehen, dass ich heute nichts dazu sage." Klopp hatte zuvor bestätigt, dass der BVB den Transfermarkt sichtet. Zudem soll nach bislang unbestätigten Bild-Informationen Stürmer Adrian Ramos im Sommer von Hertha BSC nach Dortmund wechseln.

Julian Draxler bleibt trotz aller Avancen aus England zumindest bis zum Sommer beim Bundesligisten Schalke 04. "Ich bin sehr sicher, dass Julian in der Rückrunde für uns spielen wird - und wahrscheinlich noch darüber hinaus", sagte Sportvorstand Horst Heldt am Donnerstag. Zuletzt hatten englische Medien berichtet, dass eine Delegation des FC Arsenal nach Gelsenkirchen gereist sei und den Königsblauen ein konkretes Angebot vorgelegt habe. Heldt bestritt dies. "Ich habe in mein Büro reingeschaut, ob jemand da sitzt, habe aber keinen gefunden", sagte der Manager. Er könne nur abarbeiten, was auf dem Schreibtisch liege, "und das ist nichts".

Fast perfekt ist dagegen der Wechsel von US-Nationalspieler Jermaine Jones zu Besiktas Istanbul. "Er ist in Istanbul zum Medizincheck", berichtete Heldt: "Es sieht sehr, sehr gut aus." Der 32-Jährige hattte trotz Vertrags bis zum Sommer in Gelsenkirchen keine Zukunft mehr.Draxler gilt als Wunschkandidat für Arsenal-Teammanager Arsène Wenger. Im kommenden Sommer könnte der 20-Jährige auch ohne Zustimmung der Schalker wechseln, seine Ablösesumme ist auf 45,5 Millionen Euro festgeschrieben. "Interessenten gibt es jeden Tag rund um die Uhr", gab Heldt zu, betonte aber: "Es ist nicht unser Interesse, den Spieler abzugeben." Draxler, der derzeit verletzt ist, habe "nicht ansatzweise erklärt, dass er im Winter den Verein wechseln will".

Bayer Leverkusen steht offenbar kurz vor der Verpflichtung des mexikanischen Nationalspielers Andrés Guardado. Der Tabellenzweite soll sich nach Informationen des kicker mit dem spanischen Erstligisten FC Valencia auf eine Ausleihe des 27-Jährigen bis zum Saisonende geeinigt haben. Der linke Außenverteidiger, der fast 100 Länderspiele für El Tri bestritt, spielt seit 2007 in der Primera Division. "El Pricipito" (der kleine Prinz) hat in Valencia noch einen Vertrag bis 2016 und ist für die Champions League spielberechtigt. Am Mittwoch schien der Transfer zunächst geplatzt zu sein, weil die finanziell angeschlagenen Spanier den Mexikaner unbedingt verkaufen wollten. Nun stimmten sie angeblich einem Leihgeschäft zu.

Transfergerüchte in der Bundesliga
:Spekulieren und halluzinieren

Holtby nach Dortmund? Draxler zum FC Arsenal? Kurz vor Ende des Winter-Transferfensters gibt es an der Fußball-Wechselbörse wilde Gerüchte. Nicht alle dieser Meldungen sind seriös.

Von Philipp Selldorf

Kurz vor Ende der Wechselfrist hat der VfB Stuttgart Mittelfeldspieler William Kvist und Verteidiger Cristian Molinaro abgegeben. Wie der Klub am Donnerstag mitteilte, wurde der dänische Mittelfeldspieler Kvist bis zum Saisonende an den FC Fulham ausgeliehen. Die Schwaben und der Premier-League-Club aus England einigten sich zudem auf eine anschließende Kaufoption für den 28-Jährigen, dessen Kontrakt beim VfB noch bis 2015 gültig ist. Molinaro hingegen wurde an den italienischen Erstligisten FC Parma verkauft.

Für den VfB war der 30-Jährige 93 Mal in der Bundesliga im Einsatz. Über die Ablösemodalitäten wurde Stillschweigen vereinbart. Linksverteidiger Molinaro war im Januar 2010 von Juventus Turin an den Neckar gewechselt. In dieser Saison kam er in der Liga aber nur einmal zum Einsatz, sein Vertrag lief zum Saisonende aus. "Der Wechsel von Cristian in seine Heimat ist für beide Seiten eine gute Lösung", erklärte Sportvorstand Fredi Bobic.

Hannover 96 hat den zwölfmaligen tschechischen Nationalspieler Frantisek Rajtoral verpflichtet. Der 27 Jahre alte Rechtsverteidiger wurde zunächst bis zum Saisonende vom tschechischen Meister Viktoria Pilsen ausgeliehen. Die Niedersachsen sicherten sich zudem eine Kaufoption für den Champions-League-erfahrenen Abwehrspieler. "Er steht voll im Saft", sagte Trainer Tayfun Korkut, ließ aber offen, ob Rajtoral bereits gegen Borussia Mönchengladbach am Samstag (18.30 Uhr/Sky) sein Debüt geben wird. Sein Einsatz gilt aber als wahrscheinlich, weil die etatmäßigen Rechtsverteidiger Hiroki Sakai (Gelbsperre) und Steven Cherundolo (Knieprobleme) ausfallen.

"Er ist eine kurzfristige und gute Lösung", sagte Sportchef Dirk Dufner, der weitere Verpflichtungen in diesem Winter ausschloss. Derweil brennt Korkut auf seine Heimpremiere. "Wir wollen den Rückenwind aus dem Spiel gegen Wolfsburg nutzen", sagte der Nachfolger von Mirko Slomka.

Bayern-Sieg in Stuttgart
:"Manchmal brauchen wir eine Warnung"

So entschlossen wie der VfB Stuttgart agierte lange keine Bundesliga-Mannschaft mehr gegen die Bayern. Dass die Münchner beim glücklichen 2:1 im Schwabenland trotzdem ihre Serie ausbauen, liegt an der Wandlungsfähigkeit der Guardiola-Taktik - und an einem genialen Moment.

Von Benedikt Warmbrunn, Stuttgart

Korkut war in der Vorwoche mit einem 3:1 im Derby in seine Aufgabe in Hannover gestartet. Trotzdem befinde sich der Tabellenzehnte weiter "in keiner komfortablen Situation". Nach erfolgreichem Medizincheck trainierte Rajtoral am Donnerstagmorgen erstmals mit der 96-Mannschaft und ist sofort spielberechtigt. Nach Stürmer Artjoms Rudnevs ist Rajtoral bereits der zweite Winter-Neuzugang bei 96.

Eintracht Braunschweig hat derweil Salim Khelifi vom FC Lausanne geholt. Der 20 Jahre alte Offensivspieler erhält bei der Eintracht einen Vertrag bis 2018. Für das Spiel am Freitag gegen Dortmund ist Khelifi allerdings noch keine Alternative. "Er steigt Anfang der Woche ins Training ein", sagte Eintracht-Manager Marc Arnold am Donnerstag über Khelifi. Der gebürtige Schweizer mit tunesischen Wurzeln schoss für Lausanne bislang in 65 Erstligaspielen drei Tore. Eintracht-Trainer Torsten Lieberknecht hatte zuvor angekündigt, noch einen Perspektivspieler verpflichten zu wollen. "Es ist ein großer Schritt für mich und ich möchte mich in Braunschweig weiterentwickeln", sagte Khelifi.

Stürmer Srdjan Lakic von Eintracht Frankfurt steht offenbar vor einer Rückkehr zum Zweitligisten 1. FC Kaiserslautern. Das berichtet der kicker. Für den pfälzischen Traditionsklub hat der 30 Jahre alte Kroate bereits zwischen 2008 und 2011 gespielt und dort 35 Tore in 80 Pflichtpartien erzielt. Danach konnte sich Lakic bei seinen Engagements beim VfL Wolfsburg sowie bei 1899 Hoffenheim nicht entscheidend durchsetzen. Im Januar 2013 war er nach Frankfurt gewechselt. In dieser Saison stand Lakic, der in der laufenden Runde noch keinen Bundesliga-Treffer geschossen hat, bisher im Schatten seiner Sturmkollegen Vaclav Kadlec (vier Tore) und Joselu (drei Tore).

Werder Bremen wird sich zur kommenden Saison mit Offensiv-Allrounder Fin Bartels verstärken. Der 26-Jährige wechselt im Sommer vom FC St. Pauli an die Weser und erhält bei den Grün-Weißen einen Vertrag bis 2017. Das gab der Tabellenelfte am Donnerstag bekannt. Bartels ist Werders erster Neuzugang für die nächste Spielzeit.

"Er wird bei uns keine Eingewöhnungszeit brauchen und passt mit seinen Qualitäten hervorragend in unser Team", sagte Sportchef Thomas Eichin, "in der 2. Bundesliga gehört Fin aktuell zu den herausragenden Offensivspielern. Ich bin sicher, dass er noch nicht am Ende seiner Entwicklung ist." Bartels spielt seit 2010 bei St. Pauli und absolvierte für die Kiezkicker und Hansa Rostock insgesamt 50 Bundesliga-Spiele. In der laufenden Saison erzielte der Kieler in 19 Partien für St. Pauli sechs Tore.

© Süddeutsche.de/dpa - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: