Fußball in Spanien:Kapitän Puyol verlässt Barcelona

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Carles Puyol: Ära in Barcelona endet (Foto: AP)

Überraschend verkündet Carles Puyol, dass er von Sommer an nicht mehr für den FC Barcelona spielen wird. Frankfurts-Vorstand Heribert Bruchhagen wehrt sich gegen die Untergangsstimmung bei der Eintracht. Bernie Ecclestone plant ein Formel-1-Rennen in Aserbaidschan.

Fußball, Spanien: Die Ära von Kapitän Carles Puyol beim spanischen Fußball-Meister FC Barcelona geht nach 19 Jahren im Sommer überraschend zu Ende. Das verkündete der 35-Jährige am Dienstag auf einer Pressekonferenz. Der Innenverteidiger und die Katalanen einigten sich demnach auf eine vorzeitige Auflösung des bis Sommer 2016 datierten Vertrags. "Nach den letzten zwei Operationen war es schwieriger als von mir selbst und den Ärzten erwartet, wieder mein Level zu erreichen, das ich benötige, um hier zu bestehen. Das ist der Grund für meine Entscheidung", sagte der 100-malige Nationalspieler. In den letzten Jahren hatten Puyol immer wieder Verletzungen zurückgeworfen, dreimal wurde er am Knie operiert. Puyol war 1995 im Alter von 17 Jahren zum FC Barcelona gekommen und hat seit seinem Profidebüt 1999 fast 400 Spiele für den Klub absolviert. Unter anderem feierte der Weltmeister sechsmal den Gewinn der spanischen Meisterschaft und gewann dreimal die Champions League. Seinen Vertrag hatte Puyol im Januar vergangenen Jahres bis 2016 verlängert.

Bundesliga, Eintracht Frankfurt: Vorstands-Chef Heribert Bruchhagen wehrt sich angesichts des bevorstehenden Weggangs von Trainer Armin Veh gegen zu viel Schwarzmalerei im Umfeld von Fußball-Bundesligist Eintracht Frankfurt. "Wir werden hier nicht Trübsal blasen. Dieser Verein hat Perspektive", sagte der 65-Jährige der Bild. Von Resignation könne "nicht die Rede sein. Es macht auch Spaß, bei einem Verein zu arbeiten, der im Mittelfeld steht. Es muss nicht immer Europacup sein. Für mich ist auch ein Erlebnis, wenn wir hier 41.000 Zuschauer bei einem normalen Bundesliga-Spiel haben." Der Club hatte am Montag öffentlich gemacht, dass Veh am Saisonende geht.

Bei der Personalie Sebastian Rode sieht Bruchhagen womöglich eine kleine Chance, den zum Ligakonkurrenten Bayern München abwandernden Mittelfeldspieler auch künftig in den Reihen der Hessen zu haben. "Wenn der FC Bayern ihn tatsächlich noch einmal ausleihen möchte und auf uns zukommt, sind wir gesprächsbereit", sagte Bruchhagen der Sport Bild. Das Ansinnen für ein Leihgeschäft müsse laut Bruchhagen allerdings vonseiten der Münchner kommen. Der sechsmalige U21-Nationalspieler Rode (23), für den die Saison wegen eines Knorpelschadens im Knie bereits beendet ist, wechselt im Sommer ablösefrei zum Triple-Gewinner. Nach Informationen der Sport Bild soll der defensive Mittelfeldspieler einen Kontrakt über vier Jahre unterzeichnen.

Boxen, Deutschland: Boxweltmeister Marco Huck kämpft bei seiner Titelverteidigung am 29. März gegen den Italiener Mirko Larghetti. Das teilte der Berliner Sauerland-Stall am Mittwoch mit. Der 31 Jahre alte italienische Meister ist in 20 Profikämpfen unbesiegt. "Kein Problem", sagte der in Berlin lebende Huck. "Als Champion muss ich mich den Stärksten stellen - immer." Der Schützling von Trainer Ulli Wegner hatte seinen WBO-Titel im Cruisergewicht erst am 25. Januar gegen Firat Arslan aus dem württembergischen Donzdorf erfolgreich verteidigt. Huck springt bei der Veranstaltung am 29. März im Berliner Velodrom als Hauptkämpfer für seinen Stallkollegen Yoan Pablo Hernandez ein. Der gebürtige Kubaner sollte ursprünglich seinen IBF-Titel im Cruisergewicht verteidigen. Wegen einer Magenschleimhautinfektion musste er aber absagen.

Formel 1, Aserbaidschan: Der umstrittene Promoter Bernie Ecclestone bringt die Formel 1 nach Aserbaidschan. Nach englischen Medienberichten hat der 83-Jährige mit Vertretern des vorderasiatischen Landes einen Vertrag geschlossen, um spätestens 2016 einen Grand Prix in der Hauptstadt Baku auszurichten. "Wir gehen nach Aserbaidschan", wird Ecclestone am Mittwoch in der Daily Mail zitiert: "Dort sprechen sie schon über ein Rennen 2015, das ist aber vielleicht etwas verfrüht, es sei denn, wir legen es ans Ende der Saison. 2016 ist allerdings wahrscheinlicher."

Eingefädelt habe den Deal der ehemalige Formel-1-Teamchef Flavio Briatore. Er gilt als einer von Ecclestones engsten Vertrauten. Der Italiener, ehemaliger Lebensgefährte von Topmodel Heidi Klum, betreibt in Baku eine Filiale seiner Modelinie "Billionaire Couture". Wegen seiner guten Kontakte in Aserbaidschan war er als Vermittler in den Verhandlungen über den Grand Prix aufgetreten. Laut Daily Mail soll er eine siebenstellige Summe für seine Bemühungen kassieren. Ecclestone muss sich wegen Anstiftung zur Untreue und Bestechung ab dem 24. April vor dem Münchner Landgericht verantworten. Im Falle einer Verurteilung droht dem Strippenzieher eine mehrjährige Haftstrafe. Das Gericht hat zunächst 26 Verhandlungstage angesetzt.

Borussia Dortmund, Robert Lewandowski: Stürmer Robert Lewandowski vom Fußball-Vizemeister Borussia Dortmund hat seine Reise mit der polnischen Nationalmannschaft wegen Knieproblemen vorzeitig abgebrochen. Der Führende der Bundesliga-Torschützenliste verzichtet auf einen Einsatz gegen Schottland am Mittwoch und soll nach seiner Rückkehr von BVB-Mannschaftsarzt Markus Braun untersucht werden. Dies gab der BVB am Dienstag offiziell bekannt. "Theoretisch fühle ich mich relativ gut, aber das Risiko, länger auszufallen, ist zu hoch", sagte Lewandowski der polnischen Nachrichtenagentur PAP: "Die Priorität ist, gesund zu werden."

Skispringen, Finnland: Im Schanzen-Duell der Olympiasieger hat Severin Freund zum zweiten Mal innerhalb von 48 Stunden den ganz großen Coup verpasst und Kamil Stoch erneut den Vortritt lassen müssen. Als Zweiter flog der Gold-Adler aus Bayern am Dienstag beim Skisprung-Weltcup im finnischen Kuopio aber zum siebten Mal in diesem Winter auf das Podest und demonstrierte damit einmal mehr seine Weltklasse. Wie schon am vergangenen Sonntag in Lahti hatte Stoch am Ende knapp die Nase vorn. Der Pole baute mit dem 13. Weltcupsieg seiner Karriere die Führung im Gesamtklassement aus.

"Wir wollten natürlich den Sieg, denn Severin hat die Form dafür. Leider war, wie schon in Lahti, beim zweiten Sprung ein kleiner Fehler drin. Dadurch ist er zum zweiten Mal knapp hinter Kamil gelandet, der auf einem sehr hohen Niveau springt", sagte Bundestrainer Werner Schuster nach dem spannenden Wettkampf. In der Gesamtwertung baute Stoch seine Führung mit 1231 Punkten vor dem Slowenen Peter Prevc, der Vierter wurde, auf 103 Zähler aus. Freund folgt als Dritter mit 987 Punkten. Nichts zu lachen hatte Team-Olympiasieger Andreas Wank. Der 26-Jährige enttäuschte mit 112,5 Metern und schied als 40. genauso aus wie Karl Geiger, der mit 116 Metern auf Rang 36 landete.

Eishockey, DEL: Im letzten Hauptrundenspiel am Freitag geht es für den Titelverteidiger Eisbären Berlin gegen Ingolstadt in der Deutschen Eishockey-Liga (DEL) wohl nur noch um Rang acht. Am Dienstag hielt die Erfolgsserie der Hauptstädter zwar, aber die Eisbären büßten beim 3:2 nach Verlängerung gegen Adler Mannheim einen Punkt ein. Dennoch freute sich der Meister, der jetzt mit 77 Punkten Achter ist, über den achten Sieg im neunten Spiel. Die nicht mehr vom Spitzenplatz zu verdrängenden Hamburg Freezers leisteten sich vor 11 947 Zuschauern in Köln eine 0:2-Niederlage gegen die Haie. Die Rheinländer, für die Rok Ticar und Charles Stephens trafen, rückten auf den dritten Tabellenplatz vor und hätten nach dem jetzigen Stand Heimrecht im ersten Viertelfinalspiel. Die Eisbären mussten vor 12 492 Zuschauern einem Rückstand durch Jochen Hecht hinterherrennen. Aber zwei Treffer durch Mark Bell brachten die Gäste in Führung, die Ronny Arendt vier Minuten vor Spielende ausglich. André Rankel traf nach 2:45 Minuten in der Overtime. Marcus Kink von den Gastgebern hatte im ersten Drittel nach einem Kniecheck eine Matchstrafe kassiert.

Handball, Testspiel: Deutschlands Handballer haben sich mit einem verdienten 26:22 (12:10)-Sieg im Länderspiel gegen Österreich Rückenwind für die WM-Playoffs geholt. Drei Monate vor den Ausscheidungsspielen gegen Polen überzeugte das Team von Bundestrainer Martin Heuberger am Dienstagabend in Schwechat vor allem mit einer kompakten Abwehrleistung. Bester Werfer für Deutschland war Patrick Groetzki von den Rhein-Neckar Löwen mit acht Toren. Die nächsten Test-Länderspiele bestreitet die DHB-Auswahl Anfang April vor heimischem Publikum gegen Ungarn.

Fußball, England: Per Mertesacker bleibt ein Gunner: Der 29 Jahre alte Abwehrspieler hat seinen 2015 auslaufenden Vertrag beim FC Arsenal vorzeitig verlängert. Über die Dauer des neuen Kontrakts machte der Spitzenklub aus der englischen Premier League zunächst keine Angaben. "Es war für mich eine einfache Entscheidung. Ich fühle mich sehr wohl und erfahre eine tolle Unterstützung. Das ist ein fantastischer Klub. Wir werden alles dafür tun, um Titel zu gewinnen. Ich bin stolz, ein Gunner zu sein", sagte Mertesacker, der sich derzeit mit der deutschen Nationalmannschaft auf das Länderspiel am Mittwoch in Stuttgart gegen Chile vorbereitet.

Derzeit ist der 95-malige Nationalspieler sogar Kapitän beim FC Arsenal, der zuletzt das Achtelfinal-Hinspiel in der Champions League gegen Bayern München 0:2 verloren hatte. 2011 war der Innenverteidiger von Werder Bremen nach England gewechselt. Neben Mertesacker spielen auch die Nationalteamkollegen Mesut Özil und Lukas Podolski bei Arsenal.

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