Der höchste Sieg in der deutschen Bundesliga liegt einige Jahre zurück. Am 29. April 1978 besiegte Borussia Mönchengladbach am letzten Meisterschaftsspieltag Borussia Dortmund mit 12:0. Anschließend geriet das Spiel unter Manipulationsverdacht, weil die Gladbacher Tabellenführer Köln durch den sehr hohen Sieg fast noch abgefangen hätten. Doch Gladbach wurde letztlich Zweiter, der DFB stellte die Ermittlungen bald ein.
Die paar Tore, werden sich Fußballfans aus Nigeria sagen. Wer es dort mit dem Amateurfußball hält, erlebte in dieser Woche ein seltenes Schauspiel. Bei einem Amateurturnier im Bundesstaat Bauchi ging es um den Aufstieg in die Nationwide League Division 3, die unterste Profiliga des Landes. Die Plateau United Feeders und der FC Police Machine hatten ihre Auftaktspiele jeweils 2:0 gewonnen, im direkten Vergleich trennten sie sich 0:0. Im letzten Gruppenspiel ging es für beide um den Aufstieg.
Das Torverhältnis würde entscheiden, so viel war nach wenigen Minuten klar; wer im letzten Spiel mehr Tore schießt, spielt künftig eine Liga höher. Und beide Mannschaften legten sich mächtig ins Zeug: Die Plateau United Feeders gewannen ihr Spiel gegen den FC Akurba 79:0, der FC Police Machine kam immerhin zu einem 67:0 gegen den FC Babayaro.
Fast jede Minute ein Treffer - die Ligaleitung zeigte sich sofort alarmiert. Mike Umeh, Chef des nationalen Fußballverbands NFF, sprach von einem "Skandal gewaltigen Ausmaßes". In einer offiziellen Mitteilung des Verbandes heißt es: "Das ist eine irrsinnige Farce, die Nigeria noch nie zuvor erlebt hat."
Ob es zu finanziellen Abmachungen zwischen den beteiligten Vereinen gekommen war, wurde zunächst nicht bekannt. "Es gab aber sicherlich Absprachen zwischen den Klubs. Wir werden den Fall untersuchen und sind momentan extrem aufgebracht", sagte Verbandssprecher Ademola Olajire der Nachrichtenagentur AFP.
Vorsorglich wurden alle vier Klubs "umgehend und auf unbestimmte Zeit" suspendiert. Die Feierlichkeiten bei den Plateau United Feeders, die nach dem 79:0 eigentlich aufgestiegen wären, fallen damit aus.