Beim "Derby della Capitale", Lazio Rom gegen AS Rom, lieferten sich Fans der beiden Klubs heftige Straßenkämpfe. Die Bilanz auf dem Spielfeld: 1:1. Die Bilanz am Rande der Hauptstadt-Partie: acht Verletzte und vier Festnahmen.
Bereits zwei Stunden vor Anpfiff war es zu Ausschreitungen der Fanlager gekommen. Auch Messerstechereien wurden gemeldet. Fernsehbilder zeigten, wie sich die rivalisierenden Gruppen mit Steinen und Flaschen bewarfen. Einige Fans attackierten einen anrückenden Krankenwagen mit Stöcken, Steinen und Knallkörpern. Die Polizei setzte Tränengas gegen die Randalierer ein. Viele Geschäftsleute hatten aus Angst vor Ausschreitungen ihre Läden rund um das Olympiastadion geschlossen.
Der Zustand der Verletzten sei nicht besorgniserregend, teilte die Polizei am Dienstag mit. Zwei Männer hatten Stichverletzungen erlitten. Bei den Festgenommenen handele es sich um vorbestrafte Römer im Alter zwischen 24 und 27 Jahren. Die Sicherheitskräfte hatten bei Kontrollen Messer und Stöcke beschlagnahmt, die in der Nähe des Stadions versteckt worden waren.
Der Präsident des Lazio Rom, Claudio Lotito, hatte die Fans zur Ruhe aufgerugen: "Gegnerische Fans sind keine Feinde", sagte er dem Sender SkySport. "Leider gibt es immer noch viele Leute, die mit einer armen Intelligenz daherkommen - was nicht zu verstehen ist".
Doch Leuchtfeuer in den Fanblocks, Krawalle und Ausschreitungen haben bei der Partie Lazio Rom gegen AS Rom leider Tradition. So steht in vielen italienischen Medien am Dienstag das Spiel im Vordergrund und nicht die gewaltbereiten Fans.
Mit dem 1:1 hat Lazio Rom in dem Stadtderby einen wichtigen Sieg verspielt. Der Tabellenfünfte der Serie A verpasste es zum Abschluss des 31. Spieltages, sich Selbstvertrauen für das Viertelfinal-Rückspiel in der Europa League gegen Fenerbahce Istanbul am Donnerstag zu holen. Dort treten die Römer mit einem 0:2-Rückstand aus dem Hinspiel an.