Fußball:Frankreich verzichtet auf Benzema bei Heim-EM

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Die sportlichen Gründe sind nicht entscheidend. Siegesserie von Tennisspieler Novak Djokovic endet überraschend. Der FC Bayern widerspricht einem Medienbericht über Arjen Robbens Verletzung.

Fußball, Frankreich: Ohne seinen in die Sexvideo-Affäre verwickelten Stürmerstar Karim Benzema wird die französische Fußball-Nationalmannschaft die Heim-EM (10. Juni bis 10. Juli) bestreiten. Dies teilte Frankreichs Fußball-Verband FFF am Mittwoch mit. Auch Benzema bestätigte die Entscheidung via Twitter. "Ich bin leider nicht für unsere EURO in Frankreich auserwählt", schrieb der 28-Jährige: "Das ist traurig für mich und alle, die mich unterstützt haben." Sportlich ist der Stürmer des spanischen Rekordmeisters Real Madrid zwar nur schwer zu ersetzen, der Verband FFF begründete seine Entscheidung gegen Benzema aber mit dem Zusammenhalt in der Mannschaft und dem anstehenden Gerichtsverfahren gegen Benzema. Es sei die "gemeinsame Entscheidung" von Nationaltrainer Didier Deschamps und Verbandspräsident Noel LeGraet.

Im Dezember war Benzema (28) zunächst vorerst aus der Nationalmannschaft ausgeschlossen worden, nachdem Bekannte des Angreifers Valbuena mit einem Sexvideo erpresst hatten. Benzema soll Valbuena geraten haben, das geforderte "Schweigegeld" von 150.000 Euro zu zahlen. In der Folge war eine Debatte über die Zukunft Benzemas in der Equipe tricolore entbrannt. Zuletzt hatte Verbandspräsident LeGraet angekündigt, dass man eine endgültige Entscheidung über die Personalie Benzema spätestens bis zum 15. April fällen werde.

Doping: Die Welt-Anti-Doping-Agentur (WADA) will offenbar die Strafen für Sportler lockern, denen die Einnahme des Dopingmitels Meldonium nachgewiesen worden war. Athleten, die vor dem 1. März 2016 mit weniger als einem Mikrogramm des Herzmittels erwischt worden waren, können auf Gnade hoffen. Wie die WADA am Mittwoch mitteilte, wurden bei Dopingkontrollen seit Jahresbeginn 172 Sportler positiv auf Meldonium getestet.

"Bei der Bewertung von Meldonium fehlen weiterhin wissenschaftliche Informationen zum Abbau des Mittels im Körper", hieß es in einem Statement der WADA. Die Dopingbekämpfer wollen daher nicht ausschließen, dass Athleten, die vor dem 1. März wegen der Einnahme von weniger als einem Mikrogramm gesperrt wurden, das Mittel womöglich vor dem 1. Januar 2016 eingenommen haben. Erst seit der Jahreswende steht Meldonium auf der Dopingliste.

Sollte dem Athleten nicht bekannt gewesen sein, dass das Mittel ab dem 1. Januar verboten wurde, oder er durch falsche Informationen angenommen hatte, das Mittel bis zum 1. Januar 2016 abzubauen, sei der Fall neu zu bewerten. Unter diesen Umständen hält es die WADA für möglich, dass es Gründe für ein schuldloses oder nur fahrlässiges Verhalten auf Seiten des Athleten gebe.

Der russische Eisschnelllaufverband fordert indes, dass es keine Dopingbestrafung für seine des Meldonium-Dopings überführten Stars wie Sprintweltmeister Pawel Kulischnikow und Shorttrack-Olympiasieger Semen Elistratov geben solle. Der Verband setzt sich laut russischer Agenturen für eine sofortige Aufhebung der vorläufigen Sperren durch den Eissport-Weltverband ISU ein. Die überführten Sportler erklärten, dass sie das Mittel nach dem 1. Januar nicht mehr eingenommen haben. Bei Dopingkontrollen wurden in den letzten Monaten etwa 100 überwiegend russische und andere osteuropäische Sportler positiv auf Meldonium getestet.

Tennis, ATP-Turnier: Der serbische Tennisspieler Novak Djokovic hat beim ATP-Masters in Monte Carlo eine völlig überraschende Niederlage kassiert und ist bereits in der zweiten Runde ausgeschieden. Der Schützling von Borris Becker unterlag im Zweitrundenmatch dem tschechischen Weltranglisten-55. Jiri Vesely 4:6, 6:2, 4:6.

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Für Monte-Carlo-Titelverteidiger Djokovic war es erst die zweite Niederlage im Jahr 2016 und die erste bei einem Masters nach zuvor 22 Siegen nacheinander. Bei einem Masters-Turnier hatte er zuletzt im vergangenen August in Cincinnati gegen Roger Federer verloren. Die einzige Niederlage 2016 musste er Ende Februar im Viertelfinale von Dubai hinnehmen - allerdings zwang ihm damals eine Augenverletzung gegen den Spanier Feliciano Lopez zur Aufgabe.

Der 28 Jahre alte Djokovic hat in diesem Jahr bereits vier Turniere gewonnen, darunter die Australian Open in Melbourne sowie das aus den beiden Masters Indian Wells und Miami bestehende "Sunshine Double". Zudem siegte er zu Beginn des Jahres in Doha. Die Niederlage gegen Vesely bedeutete für Djokovic zudem das früheste Aus auf der ATP-Tour seit dem Zweitrunden-K.o. vor drei Jahren in Madrid gegen den Bulgaren Grigor Dimitrow.

Fußball, Europa League: Jürgen Klopp geht mit großem Respekt, aber guten Mutes in das Viertelfinal-Rückspiel in der Europa League am Donnerstag (ab 21.05 Uhr im SZ-Liveticker) gegen seinen ehemaligen Club Borussia Dortmund. "Es ist nicht so, dass wir mit der weißen Fahne einlaufen. Aber wir wissen, wie stark Borussia Dortmund ist. Die können überall auf der Welt zwei Tore schießen", sagte der Coach des FC Liverpool am Mittwoch. Obwohl die Europa League für seinen neuen Club die letzte Gelegenheit ist, noch in die Champions League einzuziehen, gab sich Klopp gelassen: "Wir haben keinen Druck, sondern sehen es als große Chance, in das Halbfinale einzuziehen. Das ist für uns aber kein absolutes Muss. Dafür ist Dortmund zu stark." Auf die Frage, ob seine einstigen BVB-Profis beim 1:1 vor einer Woche im Hinspiel möglicherweise wegen des Hypes um seine Rückkehr nach Dortmund unter ihrem gewohnten Leistungsniveau geblieben sind, antwortete Klopp: "Entschuldigung, aber ich konnte nicht zu Hause bleiben. Meine Rolle, habe ich in der ganzen Sache nie großartig eingeschätzt. Es gab andere Gründe, warum wir es in Dortmund gut hinbekommen haben."

Fußball, FC Bayern: Bayern München hat einer Information der Sport Bild widersprochen, wonach Mittelfeldspieler Arjen Robben doch schwerer verletzt sei als zunächst angenommen. "Das stimmt nicht, mit so einer Verletzung dürfte und könnte Arjen gar nicht laufen", sagte Mediendirektor Markus Hörwick auf Anfrage des Sport-Informations-Dienst über die angebliche Diagnose Sehnenausriss an den Adduktoren. Robben hat seit dem 0:0 bei Borussia Dortmund am 5. März wegen Adduktorenbeschwerden kein Spiel mehr für die Bayern bestritten. Am Montag absolvierte er am Trainingsgelände der Bayern an der Säbener Straße immerhin eine leichte Laufeinheit. Es sei "richtig frustrierend", sagte der 32-Jährige zuletzt dem kicker über seine Verletzung, "aber ich gebe niemals auf".Vorstandschef Karl-Heinz Rummenigge hatte sich vor dem Abflug zum Viertelfinal-Rückspiel der Champions League bei Benfica Lissabon noch mit dem Niederländer getroffen. "Er hat eine Muskelproblematik", berichtete er danach: "Er trainiert, er läuft, aber da wird man trotzdem noch Geduld haben müssen."

Tennis, Haas: Tennisprofi Tommy Haas muss erneut operiert werden und sein Comeback verschieben. Der 38 Jahre alte gebürtige Hamburger unterzieht sich im CMC Mercy Hospital in Charlotte im US-Bundesstaat North Carolina einem Eingriff am rechten Fuß. "Es ist eine kleinere OP und es ist nach wie vor geplant, dass er zeitnah auf die Tour zurückkehrt", sagte Alexander Stöhr aus dem Haas-Management am Mittwoch. Das Sandplatz-Turnier Ende des Monats in München wird der gebürtige Hamburger aber in jedem Fall verpassen, auch die French Open Ende Mai sind gefährdet. "Der Plan ist immer noch, in Stuttgart und die Rasensaison zu spielen", sagte Stöhr. Die Rasen-Veranstaltung in Stuttgart beginnt am 6. Juni nach dem Grand-Slam-Turnier in Paris. Seit Oktober 2015 und der Erstrunden-Niederlage gegen Jo-Wilfried Tsonga in Wien hat Haas kein Turnier mehr bestritten.

Tennis, Scharapowa: Die Teilnahme von Maria Scharapowa am olympischen Tennis-Turnier in Rio de Janeiro bleibt für den russischen Verband trotz der Suspendierung der Olympia-Zweiten von 2012 ein Thema. "Wir hoffen sehr, dass Scharapowa bei den Olympischen Spielen antreten darf", erklärte Verbandspräsident Schamil Tarpischtschew nun in einem Statement. Scharapowa ist derzeit suspendiert. Die 28 Jahre alte ehemalige Weltranglistenerste hat nach eigenen Angaben zehn Jahre lang ein Medikament genommen, das das seit Januar verbotene Mittel Meldonium enthält. Ein Termin für eine Anhörung beim Internationalen Tennis-Verband ist noch nicht bekannt. Scharapowa war bei den Australian Open positiv auf die verbotene Substanz getestet worden.

Fußball, FC Augsburg: Im Kampf um Markus Weinzierl hat Manager Stefan Reuter Gesprächsbereitschaft signalisiert. "Wenn der Trainer irgendwann auf uns zukommen sollte, dann wird man sich an den Tisch setzen", sagte der Funktionär des FC Augsburg dem "Bayerischen Rundfunk" und fügte hinzu: "Aber wir haben das Heft des Handelns in der Hand und das ist ganz entscheidend." Weinzierl hat beim Fußball-Bundesligisten aus Schwaben zwar einen Vertrag bis 2019, war zuletzt aber immer wieder mit anderen Vereinen wie dem FC Schalke 04 in Verbindung gebracht worden.

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