Die Ethikkommission des Weltfußballverbandes hat Sanktionen gegen Franz Beckenbauer verhängt. Wegen mangelnder Kooperationsbereitschaft muss er unter anderem eine Buße von 7000 Franken bezahlen, teilte die Kommission mit.
Die Sanktion wurde im Zuge der Ermittlungen zu den WM-Vergaben 2018 an Russland und 2022 an Katar verhängt. Auf der Webseite der Fifa heißt es, Beckenbauer habe es trotz wiederholter Aufforderungen unterlassen, an einer Untersuchung der Ethikkommission mitzuwirken.
Beckenbauer sollte in einer persönlichen Befragung Auskunft geben und schriftliche Fragen beantworten, die laut Fifa sowohl in englischer als auch deutscher Sprache vorlagen. Weil er sich weigerte, verstieß er damit "gegen die allgemeinen Verhaltenspflichten, die für Fußballfunktionäre bei Untersuchungen gelten", heißt es in der Begründung.
90-Tage-Sperre wurde wieder aufgehoben
Das ehemalige Mitglied des Fifa-Exekutivkomitees war bereits am 13. Juni 2014 provisorisch für 90 Tage gesperrt worden, weil er auf die Fragen der ermittelnden Kammer nicht reagiert hatte. Die Sperre wurde am 27. Juni aufgehoben. Er habe dann "die Bereitschaft zur Kooperation" gezeigt, teilte die rechtsprechende Kammer mit.
Die Fifa weist in ihrer Mitteilung explizit daraufhin, dass es in dem Fall nicht um die Vergabe der Fußball-Weltmeisterschaft 2006 an Deutschland ging. Beckenbauer war Präsident des Organisationskomitees.