Fußball-EM:Hummels ist im Halbfinale gesperrt

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Lacht über seine gelbe Karte: Mats Hummels (vorne). (Foto: dpa)

Dabei findet der Abwehrspieler, er habe gar kein schlimmes Foul begangen. Für den deutschen Schiedsrichter Felix Brych ist die EM beendet.

Mats Hummels: Abwehrspieler Mats Hummels fehlt der deutschen Fußball-Nationalmannschaft im EM-Halbfinale am kommenden Donnerstag (21.00 Uhr) in Marseille. Der 27 Jahre alte Zugang von Bayern München sah im Viertelfinale gegen Italien (6:5 i.E.) am Samstagabend in Bordeaux in der 90. Minute seine fragwürdige zweite Gelbe Karte bei der EURO. Die DFB-Elf trifft in der Vorschlussrunde des Turniers auf Gastgeber Frankreich oder Island. "Die zweite gelbe Karte tut jetzt weh, wegen zwei solcher Situationen gesperrt zu sein. So kann sich mein geschundener Körper noch zwei, drei Tage mehr erholen", sagte Hummels im ARD-Interview nach dem Spiel.

Sami Khedira: Sami Khedira ist im EM-Viertelfinale in Bordeaux gegen Italien in der 16. Minute mit einer Adduktorenverletzung ausgewechselt worden. Nach einem Zweikampf mit seinem Teamkollegen von Juventus Turin, Giorgio Chiellini, klagte der Ex-Stuttgarter über Schmerzen am linken Oberschenkel. "Khedira hatte Adduktorenprobleme", bestätigte Bundestrainer Joachim Löw nach dem 1:1 (1:1, 0:0) n.V., 6:5 i.E. und ergänzte: "Ob es bis Donnerstag (zum Halbfinale, d. Red.) reicht, weiß ich nicht." Auch Stürmer Mario Gomez "hatte muskuläre Probleme", sagte Löw. Gomez war in der 72. Minute ausgewechselt worden. Für Khedira eingewechselt wurde Kapitän Bastian Schweinsteiger, der sein 17. EM-Spiel bestritt und sofort die Kapitänsbinde von Torwart Manuel Neuer übernahm.

Felix Brych: Als Jonas Hector den entscheidenden Elfmeter gegen Italien ins Tor gezittert hatte, freute sich ganz bestimmt auch Felix Brych. Schließlich vertritt der Schiedsrichter den Deutschen Fußball-Bund (DFB) - und für den Verband zählt nichts mehr als der Erfolg der Nationalmannschaft. Dennoch steht nach dem Halbfinal-Einzug des Weltmeisters fest, dass die EM-Endrunde für den Münchner abgepfiffen ist. Zwar ist in keiner Regel zu finden, dass Brych nicht das andere Halbfinale oder ein Endspiel ohne deutsche Beteiligung leiten darf, die Europäische Fußball-Union (UEFA) will den Verdacht von Interessenskonflikten aber gar nicht erst aufkommen lassen. "Wir versuchen so eine Konstellation zu vermeiden", sagte UEFA-Schiedsrichterboss Pierluigi Collina - obwohl der Italiener natürlich keine Zweifel an der "Integrität unserer Schiedsrichter" hat. Für Brych war das Viertelfinale zwischen Portugal und Polen (5:3 im Elfmeterschießen) am Donnerstag im Stade Velodrome in Marseille also die Abschiedsvorstellung. Sein erstes K.o.-Spiel bei einer Endrunde war damit auch sein vorerst letztes.

© Süddeutsche.de/dpa/sid - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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