Fußball-Bundesliga:Diego kritisiert Trainerwechsel in Wolfsburg

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Spielmacher äußert sich kritisch über die Trainerpolitik seines Klubs. Die EU plant Reform des europäischen Transfersystems, der Weltverband Fifa sperrt 58 Chinesen. US-Golfprofi Matt Kuchar gewinnt die Match-Play-Championship.

Sportnachrichten in Kürze

Bundesliga, Wolfsburg: Spielmacher Diego hat sich kritisch zu den vielen Trainerwechseln beim Bundesligisten VfL Wolfsburg geäußert. "Normal ist das nicht", sagte der Fußballprofi in der Frankfurter Allgemeinen Zeitung. "Drei Trainer in einer Saison sind schon sehr kompliziert, zwei sind eigentlich schon zu viel - für den Klub und die Spieler." Diego zeigte sich aber auch selbstkritisch und sagte zu den Problemen des VfL: "Dass wir ... in diese Situation geraten sind, liegt an allen, auch an uns Spielern." Drei verschiedene Coaches in einer Spielzeit hat Diego bereits bei seinem Engagement beim FC Porto gehabt. Beim VfL Wolfsburg waren Felix Magath und Lorenz Günther-Köstner als Trainer tätig, ehe im Dezember der derzeitige Coach Dieter Hecking verpflichtet wurde.

Bundesliga, Schalke: Nach seinem Aus beim Fußball-Bundesligisten Greuther Fürth hat Trainer Mike Büskens Spekulationen über einen baldigen Wechsel zu Schalke 04 zurückgewiesen. "Schalke braucht mich derzeit nicht. Und da werde ich mich auch nicht im Ansatz an irgendwelchen Spekulationen beteiligen. Das gehört sich nicht, allein aus Respekt vor der Arbeit meines Kollegen", sagte Büskens Sport Bild Plus. Die Gelsenkirchener hätten in Jens Keller einen jungen Coach, den er nicht verdrängen wolle. "Aufgrund meiner Vergangenheit ist es doch immer so, dass mein Name fällt, sobald ein Trainer seine Arbeit auf Schalke beendet hat. Aber ich habe nie meinen Hut in den Ring geworfen, nie versucht, mich zu positionieren. Das wird auch in Zukunft so sein. Ich verschwende - Stand jetzt - gar keinen Gedanken an den Trainer-Job auf Schalke", sagte der 44-Jährige.

EU, Transfers: Über 17 Jahre nach dem revolutionären Bosman-Urteil plant die Europäische Kommision für das Tranfersystem im Fußball und in anderen Profi-Sportarten umwälzende Änderungen. Eine Fairplay-Gebühr auf Transfersummen soll dabei laut einer rund zwei Wochen alten Mitteilung aus Brüssel zu einer Studie für die Expertengruppe "Good Governance in Sports" der Europäischen Union (EU), über die das Fachmagazin Kicker am Montag berichtete, die finanzielle Balance zwischen großen und kleineren Klubs verbessern. Die EU-Experten sollen der Kommissionsmitteilung zufolge auf ihrer nächsten Sitzung im April außerdem weitere Formalien zur Absicherung der Solidaritätszahlungen und Eindämmung des Einflusses von Beratern und Agenten erörtern. Die Studie legt außerdem eine Obergrenze für festgeschriebene Ablösesummen nahe; astronomische Beträge wie die 250 Millionen Euro im Vertrag von Weltfußballer Lionel Messi beim FC Barcelona oder auch die 40 Millionen Euro, für die der deutsche Rekordmeister Bayern München vor Saisonbeginn den Spanier Javi Martinez von Athletic Bilbao verpflichtete, sollen künftig nicht mehr vertraglich fixiert werden dürfen.

Die Fairplay-Gebühr ist der Kern der vorgesehenen Reformen. Dabei soll ein noch nicht festgelegter Anteil des Betrages, um den eine Transfersumme einen ebenfalls noch zu bestimmenden Schwellenwert übersteigt, an kleinere Vereine fließen. In welcher Form die Umverteilung erfolgen soll und welche Klubs in welcher Höhe von der Fairplay-Gebühr profitieren könnten, ist gleichfalls noch offen. Die Details der künftigen Transferbestimmungen sollen die internationalen Dachverbände ausarbeiten. Im Fußball sind der Weltverband FIFA und die Europäische Fußball-Union (UEFA) am Prozess beteiligt. Beratungen der europäischen Sportmninister über die Ergebnisse sind für Dezember vorgesehen.

Fifa, Wettskandal: Die Fifa hat weltweite Sperren gegen 58 Beteiligte des chinesischen Fußball-Wettskandals ausgesprochen. Wie der Weltverband am Montag mitteilte, wurden 33 Spieler, Schiedsrichter und Funktionäre wegen Bestechung und Spielmanipulationen in der chinesischen Liga lebenslang vom Fußball ausgeschlossen. 25 weitere Akteure wurden für fünf Jahre gesperrt. Sämtliche Strafen waren bereits in der vergangenen Woche vom chinesischen Fußball-Verband auf nationaler Ebene verhängt worden. Unter den lebenslang Gesperrten befinden sich unter anderen Schiedsrichter Lu Jun, der 2002 bei der Weltmeisterschaft in Japan und Südkorea zwei Gruppenspiele leitete, sowie die vier ehemaligen chinesischen Nationalspieler Shen Si, Qi Hong, Jiang Jin und Li Ming. Die Fifareagierte mit den Sanktionen auf die Ergebnisse einer Untersuchung durch chinesische Behörden zwischen 2010 und 2012. Die manipulierten Partien sollen bereits in den 1990er und frühen 2000er-Jahren ausgetragen worden sein.

Ski-WM: Skilanglauf-Olympiasiegerin Justyna Kowalczyk aus Polen wird bei der nordischen WM in Val di Fiemme am Dienstag nicht über 10 km an den Start gehen. Die viermalige Siegerin der Tour de Ski will sich ganz auf das abschließende Rennen über 30 km im klassischen Stil konzentrieren. Kowalczyk, die über diese Strecke 2010 in Vancouver Olympia-Gold geholt hatte, gilt als eine der großen Favoritinnen für den "Marathon". "Es wird ein seltsames Gefühl sein, dieses Rennen nur im Fernsehen zu verfolgen. Dennoch teile ich die Meinung meiner Trainer, dass ein Verzicht die richtige Entscheidung im Hinblick auf die 30 km ist", schrieb die 30-Jährige auf ihrer Homepage. Kowalczyk war bei der WM bislang im Sprint und im Skiathlon am Start, dabei blieb sie mit den Plätzen sechs und fünf hinter den Erwartungen zurück.

FC Bayern in der Einzelkritik
:Viel mehr als Pausenclowns

Frank Ribéry funktioniert wie eine Kreissäge, Arjen Robben überzeugt durch Engagement und Mario Gomez trifft auch aus der Versenkung heraus. Bei seinem Jubiläum blickt Jupp Heynckes trotzdem missmutig drein. Der FC Bayern beim 6:1 gegen Werder Bremen in der Einzelkritik.

Aus dem Stadion von Jürgen Schmieder

Handball, HBL: Nils Pfannenschmidt wird von der kommenden Saison an neuer Trainer beim TBV Lemgo. Wie der Handball-Bundesligist am Montag mitteilte, tritt der 39 Jahre alte bisherige Nachwuchscoach im Sommer die Nachfolge von Dirk Beuchler an. "Das habe ich mir vor fünf Wochen nicht erträumen lassen. Ich bin froh und stolz, meine Arbeit in der Bundesliga fortsetzen zu dürfen", kommentierte Pfannenschmidt seinen Zweijahresvertrag. Damit reagieren die Ostwestfalen auf die Entscheidung von Beuchler, nach Saisonende zum TuS N-Lübbecke zu wechseln.

Basketball, NBA: Die Miami Heat bleiben in der nordamerikanischen Basketball-Liga NBA die derzeit erfolgreichste Mannschaft. Der Titelverteidiger feierte am Sonntag (Ortszeit) daheim mit dem 109:105 über die Cleveland Cavaliers bereits den elften Sieg nacheinander. Mit nunmehr 40 Siegen und 14 Niederlagen bleibt Miami das beste Team im Osten der Liga und insgesamt das zweitbeste hinter West-Spitzenreiter San Antonio Spurs. LeBron James war mit 28 Zählern der überragende Werfer beim Gastgeber aus Florida, der in der zweiten Hälfte einen 22-Punkte-Vorsprung verspielte. Dwyane Wade steuerte 24 Zähler zum Sieg bei, davon allein elf in der Schlussphase, als die Heat einen 89:97-Rückstand noch umdrehten.

Golf, Match Play: Der US-Golfprofi Matt Kuchar hat die Match-Play-Championship gewonnen. Im Endspiel im US-Bundesstaat Arizona besiegte er am Sonntag (Ortszeit) seinen Landsmann Hunter Mahan. Kuchar lag bereits eine Bahn vor Schluss uneinholbar in Führung (2 auf 1). Titelverteidiger Mahan verpasste es, seinen Vorjahrestriumph zu wiederholen. Damit bleibt Tiger Woods der einzige Golf-Profi, dem bei der Match-Play-Championship jemals zwei Titelgewinne nacheinander gelungen sind. Der deutsche Star Martin Kaymer war in Dove Mountain im Achtelfinale gegen Mahan ausgeschieden. Das Turnier war mit 8,75 Millionen Dollar dotiert.

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