French Open:Kohlschreiber folgt Haas ins Achtelfinale

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Philipp Kohlschreiber steht im Achtelfinale der French Open. (Foto: dpa)

Im Achtelfinale von Roland Garros trifft Philipp Kohlschreiber auf die Nummer eins der Welt. Beim Masters in Stockholm schiebt sich Golfprofi Maximilian Kieffer unter die Top 20, der FC Basel wird zum 16. Mal Schweizer Meister, Steffen Hamann steht vor seinem Rücktritt aus der Basketball-Nationalmannschaft.

Tennis, French Open: Philipp Kohlschreiber ist Tommy Haas ins Achtelfinale der French Open in Paris gefolgt. Der 29 Jahre alte Augsburger gewann gegen den Rumänen Victor Hanescu 6:0, 7:6 (7:0), 6:1 und trifft am Montag auf Vorjahresfinalist Novak Djokovic. Kohlschreiber, in Roland Garros an Position 16 gesetzt, steht beim wichtigsten Sandplatzturnier der Saison zum zweiten Mal nach 2009 in der Runde der besten 16. "Ich habe toll gespielt, einen super Start gehabt und bin auch im zweiten Satz immer dran geblieben. Der Tiebreak war geil", sagte Kohlschreiber, der gute Erinnerungen an sein letztes Spiel gegen Djokovic in Paris hat. 2009 hatte er den Serben in der dritten Runde geschlagen: "Klar ist es jetzt eine andere Zeit und er der große Favorit, aber ich habe nichts zu verlieren. Er wird sicherlich auch Respekt vor mir haben." Außerdem trauert Djokovic bei den French Open um seine erste Trainerin. Der Serbe erfuhr am Samstagabend nach seinem Achtelfinal-Einzug in Paris vom Tod von Jelena Gencic, die in Belgrad im Alter von 76 Jahren gestorben war. Daraufhin sagte Djokovic seine obligatorische Pressekonferenz nach dem Sieg über den Bulgaren Grigor Dimitrow ab.

Golf, European Tour: Maximilian Kieffer hat beim Masters in der Nähe von Stockholm seine Aufholjagd fortgesetzt. Der 22 Jahre alte Düsseldorfer spielte am Samstag erneut eine 69er Runde und verbesserte sich mit nun 209 Schlägen vom 27. auf den geteilten 18. Rang. Der Tour-Neuling hat nach drei Runden des mit 1,5 Millionen Euro dotierten Turniers der European Tour aber elf Schläge Rückstand auf Spitzenreiter Mikko Ilonen aus Finnland (198). Dahinter folgen die Schweden Alexander Noren (200) und Jonas Blixt (202). Der zweite deutsche Starter, Moritz Lampert aus St. Leon-Rot, war am Freitag ausgeschieden.

Deutschlands Top-Golfer Martin Kaymer und Marcel Siem pausieren in dieser Woche und bereiten sich auf die US Open vom 13. bis 16. Juni im Merion Golf Club in Ardmore/Pennsylvania vor.

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Von Carsten Eberts

Fußball, FC Basel: Der FC Basel hat zum 16. Mal die Schweizer Meisterschaft gewonnen. Der Serienmeister beseitigte durch ein 1:0 (1:0) gegen den FC St. Gallen am Samstag letzte Zweifel am Titelgewinn. Basel war mit drei Punkten Vorsprung und einer um 16 Treffer besseren Tordifferenz gegenüber Grasshoppers Zürich in das letzte Saisonspiel gegangen, das der frühere Gladbacher Bundesligaprofi Raul Bobadilla mit seinem Treffer in der 22. Minute entschied.

FC Bayern München: Für den scheidenden Trainer Jupp Heynckes steht die Tür beim FC Bayern München immer offen. "Ich habe ihm vor zwei Wochen bei der Meisterfeier gesagt, dass er eine Art "Carte Blanche" (französisch für weiße Karte) bei uns hat. Wenn er sich das vorstellen kann, möchten wir ihn gerne in irgendeiner Funktion beim FC Bayern halten", sagte Vorstandschef Karl-Heinz Rummenigge der "Bild" (Samstag). "Aber ich kenne Jupp. Er will jetzt erst das Spiel gegen Stuttgart abwickeln. Und irgendwann danach kann man sich in Ruhe mit ihm zusammensetzen."

Am (heutigen) Samstag trifft der deutsche Fußball-Meister im DFB-Pokalfinale auf den VFB Stuttgart. Über seine weitere berufliche Zukunft will sich Heynckes erst danach äußern. Ein Karriereende gilt als wahrscheinlich, zuletzt wurde aber auch immer wieder über eine Rückkehr zum spanischen Rekordmeister Real Madrid spekuliert. Diese Spekulationen heizte auch Günter Netzer am Samstag in einem Interview weiter an. "Bis zuletzt war ich völlig überzeugt, dass Bayern seine letzte Station sein würde. Aber jetzt ist Real Madrid gekommen", sagte Netzer in der FAZ: "Madrid ist elektrisierend für ihn." Mit den Königlichen hatte Heynckes 1998 die Champions League gewonnen. Sogar als zukünftigen Nationaltrainer kann sich Netzer seinen alten Weggefährten, mit dem er 1974 Weltmeister wurde, vorstellen: "Natürlich hat er die Fähigkeit, Bundestrainer zu sein, daran gibt es keinen Zweifel." Die Arbeitsumstellung von Vereins- auf Verbandsebene sieht Netzer dabei nicht als Hindernis: "Jupp ist voll im Saft, das wäre kein Problem für ihn."

Fußball, AS Monaco: Der Wechsel des kolumbianischen Ausnahme-Stürmers Radamel Falcao vom spanischen Pokalsieger Atlético Madrid zum französischen Erstliga-Aufsteiger AS Monaco ist perfekt. Die Monegassen teilten am Freitag auf ihrer Internetseite mit, dass sie Einigkeit mit Atlético erzielt hätten. Falcao soll in Monaco einen Fünf-Jahres-Vertrag erhalten. Nach Medienberichten soll er rund 45 Millionen Euro Ablöse kosten und 14 Millionen Euro jährlich verdienen. "Wir sind froh, dass Radamel Falcao die Herausforderung mit Monaco für die Zukunft annimmt. Es ist eine Ehre, einen der besten Spieler der Welt in unserem Team zu haben", sagte der milliardenschwere Klubboss Dmitri Ribolowlew. Falcao war im Sommer 2011 vom FC Porto in die spanische Hauptstadt gewechselt. In zwei Spielzeiten erzielte der Mann aus der Stadt Santa Marta 70 Treffer für Atlético. Mit der Verpflichtung von Falcao hat Monaco schon den vierten Hochkaräter unter Vertrag genommen. Zuvor war bereits der Wechsel des Kolumbianers James Rodriguez (21) und des Portugiesen Joao Moutinho (26) vom FC Porto für insgesamt 70 Millionen Euro sowie von Ricardo Carvalho von Real Madrid ins Fürstentum bekanntgeworden. Auch der französische Außenverteidiger Eric Abidal wird nach dessen Abschied beim FC Barcelona mit Monaco in Verbindung gebracht.

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Von Guido Schröter

Basketball, Nationalmannschaft: Nationalspieler Steffen Hamann wird aller Voraussicht nach nicht mehr für die Auswahl des Deutschen Basketball-Bundes auflaufen. Er wolle "nicht mehr im Weg stehen, auch wenn der Bundestrainer mich gern im Sommer dabei hätte. Aber so wie es jetzt aussieht, war's das mit der Nationalmannschaft", sagte Hamann bei Sport1. Aufgrund einer Verletzung wird der Guard von Bayern München bei der EM in Slowenien (4. bis 22. September) fehlen. Hamann lief bisher 131-mal für Deutschland auf, 2007 wurde er EM-Fünfter in Spanien. Sein letztes Länderspiel bestritt er bei der EM in Litauen im September 2011.

Hockey: Die Lokalmatadorinnen des Uhlenhorster HC und der Berliner HC bestreiten am Sonntag in Hamburg das Endspiel um die deutsche Hockey-Meisterschaft der Damen. Die "Uhlen" setzten sich am Samstag in der Vorschlussrunde vor 1500 Zuschauern im Sportpark Rothenbaum im Hamburger Duell 2:0 (1:0) gegen den Club an der Alster durch. Zuvor hatten die BHC-Damen in einem dramatischen Semifinale im Siebenmeterschießen 5:4 gegen den Münchner SC gewonnen. Nach regulärer Spielzeit und Verlängerung stand es 1:1 (1:1, 0:0). Die Endrunde im Titelkampf der Damen und Herren wird vom Hamburger Polo-Club ausgerichtet. Gespielt wird allerdings nicht auf dessen Anlage in Klein-Flottbek, sondern im Sportpark der Universität Hamburg. Die Mitorganisatoren von der Deutschen Hockey-Agentur (dha) erwarten am Sonntag rund 3000 Fans.

Real Madrid, José Mourinho: Vor seinem letzten Spiel als Trainer des spanischen Fußball-Rekordmeisters Real Madrid hat sich José Mourinho mit einer kurzen Botschaft von den Fans verabschiedet. "Ich wünsche allen, die mit Real Madrid zu tun haben, viel Glück für die Zukunft. Ich weiß den Rückhalt vieler Fans zu schätzen und respektiere die Kritik der anderen", teilte der Portugiese, der nach drei Jahren in Madrid voraussichtlich zum FC Chelsea zurückkehren wird, auf der Homepage der Königlichen mit. Im Saisonfinale gegen CA Osasuna am Samstag (17.00 Uhr) bleibt der 50-Jährige unterdessen seiner umstrittenen Linie treu und verzichtet auf die Dienste von Real-Ikone und Nationaltorhüter Iker Casillas, obwohl Mourinhos Nummer eins Diego Lopez verletzt ist.

Fußball in Russland: Der russische Fußballmeister ZSKA Moskau hat sich im Pokalfinale wie erwartet das Double gesichert. Der Armeesportclub schlug in der russischen Konfliktrepublik Tschetschenien am Samstag im Endspiel Anschi Machatschkala mit 5:4 (1:1,1:1,1:0) im Elfmeterschießen. Den entscheidenden Strafstoß verwandelte der Ivorer Seydou Doumbia. In Grosny musste ZSKA nach dem Platzverweis für den Schweden Pontus Wernbloom (87. Minute) die Verlängerung in Unterzahl bestreiten. Der Nigerianer Ahmed Musa hatte ZSKA in Führung gebracht (8.), Anschi gelang der Ausgleich durch den Franzosen Lassana Diarra (74.).

Formel 1: Der Automobil-Weltverband FIA hat nach dem Reifenhersteller Pirelli auch die Rennställe Mercedes und Ferrari im Ärger um Probefahrten zu Stellungnahmen aufgefordert. Das teilte die FIA am Freitagabend auf ihrer Internetseite mit. Der Weltverband benötige weitere Informationen von den beiden Formel-1-Teams, nachdem bereits Pirelli am 28. Mai um Aufklärung gebeten worden war. Der Hersteller hatte am Freitag betont, dass er sich weitere Testfahrten für seine Reifen wünsche. Auslöser für den Streit ist ein Reifentest von Mercedes in Barcelona Mitte Mai, bei dem Nico Rosberg und Lewis Hamilton mit dem aktuellen Silberpfeil verschiedene Pneus ausprobierten. Red Bull und Ferrari legten Protest bei der FIA ein, weil sie sich benachteiligt fühlen. Pirelli-Motorsportchef Paul Hembery sagte hingegen: "Den Nutzen hat nur Pirelli und die Formel 1 im allgemeinen." Dass Ferrari mit einem älteren Modell ebenfalls testen durfte, bestätigte er nicht. Es habe zwar Proberunden mit einem weiteren Team gegeben, Details seien jedoch vertraulich. Der italienische Reifenlieferant und Mercedes haben der FIA volle Unterstützung in dem Verfahren zugesagt. Die Regelbehörde kann den Fall gegebenenfalls an das Internationale Tribunal weiterleiten.

Fußball-WM: WM-Aus für den brasilianischen Vuvuzela-"Nachfolger" Caxirola: Das rasselnde Plastik-Instrument darf bei der Fußball-Weltmeisterschaft 2014 nach einem Regierungsbeschluss nicht in den Stadien zum Einsatz kommen - offiziell aus Sicherheitsgründen. Die Entscheidung des Justizministeriums gilt bereits für Freundschaftsspiele und den Confed Cup (15. bis 30. Juni). Die Rassel aus Recycling-Plastik, die in Form einer Kuhglocke beim Schütteln einen "rattelnden, harmonischen" Klang erzeugt, war als das offizielle WM-Instrument vorgestellt worden. Ende April hatten Anhänger bei einem Spiel zwischen Bahia und Vitoria Dutzende der Caxirolas als Wurfgegenstände benutzt und auf den Rasen geworfen. Bei der WM in Südafrika 2010 hatte das monotone, laute Dröhnen der Vuvuzela-Tröten für Kritik gesorgt.

Rudern, EM: Skiff-Ruderer Marcel Hacker ist bei den Europameisterschaften im spanischen Sevilla souverän in das Finale eingezogen. Der 36-Jährige aus Magdeburg setzte sich am Samstag auf dem Guadalquivir-Fluss im Halbfinale klar gegen Roel Braas (Niederlande) und Dani Fridman (Israel) durch. Größter Konkurrent am Sonntag im Kampf um die Goldmedaille ist der Olympia-Zweite Ondrej Synek (Tschechien), der das zweite Halbfinale gewann. Elf Boote in den 14 olympischen Klassen fahren am Sonntag in den Endläufen um die EM-Medaillen. Neben Hacker überzeugten der Doppelvierer und Doppelzweier der Männer mit Siegen in den Halbfinals am Samstag. Ebenfalls ein gewichtiges Wort bei der Titelvergabe wird der Deutschland-Achter spielen. Das Flaggschiff des DRV, das Olympia-Gold bei den Spielen 2012 in London gewann, ist nach dem deutlichen Sieg im Vorlauf am Freitag großer Favorit auf den Titel. Die EM ist der erste Härtetest in der Vorbereitung auf die Weltmeisterschaften in Chungju/Südkorea Ende August.

Bundesliga, Schalke 04: Fußball-Bundesligist FC Schalke 04 steht nach eigenen Angaben kurz vor der Verpflichtung des Junioren-Nationalspielers Leon Goretzka vom VfL Bochum. "Ich kann bestätigen, dass wir uns mit dem Spieler einig sind und er zu uns kommen möchte", sagte Schalkes Manager Horst Heldt der Bild-Zeitung (Samstag). "In den kommenden Tagen gehen wir auf den VfL zu, um auch die letzten Details zu klären." Dem Bericht zufolge soll der 18 Jahre alte Goretzka einen Fünfjahresvertrag unterschreiben, beim Zweitligisten hat er noch einen Kontrakt bis Juni 2016.

Fußball, MSV Duisburg: Nach der Verweigerung der Lizenz für die kommende Zweitliga-Spielzeit wird der MSV Duisburg das Ständige Schiedsgericht anrufen. Das kündigte der Fußball-Club am Freitag nach einer gemeinsamen Sitzung aller wichtigen Vereinsgremien an. Erst aber will der MSV die bis Mitte kommender Woche zugesagte schriftliche Begründung für das "für uns nicht nachvollziehbare Urteil des Lizenzierungsausschusses" der Deutschen Fußball Liga (DFL) prüfen und beraten. Auch nach der Sitzung am Freitag mit allen Beteiligten sei man fest davon überzeugt, "alle Bedingungen zur Erlangung der Lizenz für die kommende Spielzeit fristgerecht und von einer Wirtschaftsprüfungsgesellschaft testiert erfüllt zu haben", hieß es in einer Mitteilung des Traditionsclubs, der am Mittwoch von der Lizenzverweigerung völlig überrascht worden war. Auch der frühere Nationalmannschaftskapitän Bernard Dietz, der dem MSV-Vorstand angehört, äußerte sich zuversichtlich, den Zwangsabstieg noch abwenden zu können. "Wir haben fristgerecht alles eingereicht. Wir haben keinen Fehler gemacht und alle Auflagen erfüllt", sagte Dietz dem Radiosender WDR 2. Das Lizenzierungsverfahren sei kein Neuland für den MSV. Man mache das öfter, Prüfer seien dabei gewesen.

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