Formel-1-Rennen in Spa:Jenson Button gewinnt nach Massen-Unfall

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Beim Start knallt es gewaltig, danach geht alles glatt: Jenson Button gewinnt den Großen Preis von Belgien mit einem Start-Ziel-Sieg. Michael Schumacher beendet sein 300. Formel-1-Rennen auf Platz sieben. Der große Gewinner aber heißt Sebastian Vettel.

Auf dem Siegertreppchen steht nach einem spektakulären Rennen samt Massen-Crash am Ende Jenson Button ganz oben. Der McLaren-Pilot fuhr beim Großen Preis von Belgien in Spa-Francorchamps zu einem ungefährdeten Start-Ziel Sieg. Der große Gewinner aber heißt Sebastian Vettel. Er raste mit seinem Red Bull auf einen kaum für möglich gehaltenen zweiten Platz. Der zweimalige Formel-1-Weltmeister machte damit nach der fünfwöchigen Sommerpause im Titelrennen gewaltig an Boden gut auf WM-Spitzenreiter Fernando Alonso.

Schlimmer Crash zum Auftakt: Fernando Alonso (links) ist beteiligt und scheidet aus. (Foto: dpa)

Der Spanier schied am Sonntag nach einem schweren Unfall in Spa-Francorchamps direkt nach dem Start aus, tritt aber beim Ferrari-Heimrennen am kommenden Sonntag in Monza als Gesamtführender an. Jubilar Michael Schumacher holte in seinem 300. Grand Prix in seinem "Wohnzimmer" in den Ardennen als Siebter wie erhofft Punkte.

Button fuhr indes ein einsames Rennen und gewann nach insgesamt 308,052 Kilometer in 1:29:08,530 Stunden. Vettel lag 13,624 Sekunden zurück.

Für Furore sorgte aus deutscher Sicht neben Vettel aber Nico Hülkenberg: Der Force-India-Pilot feierte in dem verrückten Rennen als Vierter sein bestes Resultat. Der Finne Kimi Räikkönen belegte im Lotus den dritten Rang. Nach zwölf von 20 Grand Prix verteidigte Alonso die WM-Führung mit 164 Punkten. Titelverteidiger Vettel (140) verkürzte seinen Rückstand auf 24 Zähler. Er schob sich zugleich an seinem australischen Teamkollegen Mark Webber (132), der in Belgien Sechster wurde, auf Gesamt zwei vorbei.

Das Rennen begann mit einem Horrorcrash: Romain Grosjean krachte nach einer Attacke kurz nach dem Start in Lewis Hamilton und beide Autos verhakten sich ineinander. Danach flog der französische Lotus-Pilot über Alonsos Ferrari und auch der Brite Hamilton hob in seinem McLaren vom Boden ab. Alonso wurde gedreht und blieb im Kiesbett erst einmal geschockt im Cockpit sitzen, ehe ihm Streckenposten aus dem Wrack halfen.

Karriere von Michael Schumacher
:Rotmütze und Rekord-Weltmeister

Alles begann mit fünf Jahren im Kart-Wagen - Michael Schumachers Karriere war einzigartig. Bis zu einem schweren Sportunfall in seiner Freizeit. Eine Rückschau zum 50. Geburtstag.

Der Formel-1-Arzt war zu ersten Untersuchungen gleich zur Stelle. Das Safety Car neutralisierte das Rennen drei Runden lang. Nach ersten Informationen überstand der Spanier den Unfall unverletzt. "Hi! Danke für all die unterstützenden Nachrichten. Mir geht es gut und ich denke schon zu 100 Prozent an Monza", gab Alonso später per Twitter Entwarnung.

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Für den WM-Spitzenreiter bedeutete dieser unverschuldete K.o. den erste Nuller nach zuletzt 23 Grand Prix in den Punkten und einen herben Rückschlag im Titelrennen, auch wenn er Platz eins verteidigen konnte. Hamilton, der das letzte Rennen vor der Sommerpause in Ungarn gewonnen hatte, musste seinen völlig lädierten McLaren ebenfalls frustriert abstellen. Auch der als Vierter gestartet Mexikaner Sergio Perez wurde im Sauber unschuldiges Opfer des spektakulären Unfalls.

Die Deutschen trumpften nach ihrem blamablen Abschneiden in der Qualifikation am Samstag im Rennen groß auf. Vettel verlor durch den Startcrash zwar einige Plätze. Der zweifache Champion kämpfte sich mit harten, aber fairen Überholmanövern jedoch Platz um Platz nach vorne. Bis zu seinem ersten Reifenwechsel in der 22. von 44 Runden schob sich Vettel sogar auf Rang zwei vor Schumacher zählte auf dem 7.004 Kilometer langen Traditionskurs hingegen zu den Profiteuren nach dem Anfangschaos.

Der von Position 13 ins Rennen gegangene Jubilar war plötzlich Fünfter und schob sich sogar auf Rang drei und schließlich Platz zwei vor. Vor seiner abrupten Boxeneinfahrt kurz vor Halbzeit lieferte sich der Mercedes-Mann aus Kerpen mit seinem Kumpel Vettel ein Duell. Die Rennkommissare untersuchten die Aktion nach dem Rennen.

© Süddeutsche.de/dpa/ebc - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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