Fifa:Berufungskommission senkt Strafen von Platini und Blatter

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Sepp Blatter und Michel Platini dürfen zwei Jahre früher als gedacht wieder Ämter im Fußball ausüben. (Foto: Martin Rose)

Die Strafen werden von der Fifa von acht Jahren auf sechs gemindert. Die Basketballer von Bayern München trennen sich unentschieden von Alba Berlin im Eurocup. Rhein-Neckar Löwen gewinnen das Wiederholungsspiel im Handball-Pokal.

Fifa, Sepp Blatter und Michel Platini: Die Berufungskommission des Fußball-Weltverbands hat die Sperren von Fifa-Präsident Joseph Blatter und Uefa-Chef Michel Platini von jeweils acht auf sechs Jahre gesenkt. Das Gremium bestätigte damit am Mittwoch teilweise die Urteile der Fifa-Ethikkommission gegen die Spitzenfunktionäre. Einige mildernde Umstände seien dabei allerdings nicht berücksichtigt worden, weshalb der Bann zu reduzieren sei, teilte die Berufungskommission mit.

Blatter und Platini können nach ihrem abgewiesenen Einspruch nun noch vor dem Internationalen Sportgerichtshof Cas gegen das Urteil vorgehen. "Ich bin tief enttäuscht von der Fifa-Rekurskommission", sagte Blatter. "Selbstverständlich ziehe ich den Fall ans Cas weiter." Auch Platini hatte diesen Schritt zuvor angekündigt. Auch die Untersuchungskammer der Fifa-Ethikhüter hatte Einspruch gegen das Urteil eingelegt, sie hatte einen lebenslangen Bann wegen Korruptionsverdachts gefordert. Diese Berufung wurde ebenfalls zurückgewiesen. Blatter war zuvor ebenso wie Platini, dem Chef der Europäischen Fußball-Union, wegen Verstößen gegen das Fifa-Ethikreglement gesperrt worden. Hintergrund ist eine dubiose Zahlung Blatters von zwei Millionen Franken an Platini aus dem Jahr 2011.

Basketball, Eurocup: Alba Berlin und Basketball-Vizemeister Bayern München haben sich im Achtelfinal-Hinspiel des Eurocups 82:82 (47:41) getrennt. Die beiden Bundesliga-Rivalen lieferten sich vier Tage nach ihrem Duell im deutschen Pokalfinale erneut eine bis zum Schluss spannende Partie, die mit dem im Basketball seltenen Remis endete. Das Rückspiel steigt am Dienstag in München, zuvor gibt es das Duell auch am Sonntag in der Bundesliga.

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Richtiger Pfiff, falscher Wettbewerb: Weil die Referees eine Regel anwenden, die nur in der Liga gilt, wird ein Achtelfinale im DHB-Pokal wiederholt.

Von Saskia Aleythe

Lange Zeit sah alles nach einem erneuten Sieg der Berliner aus. Der achtmalige Meister begann anders als am Sonntag konzentriert, führte zur Pause klar und baute den Vorsprung im dritten Viertel sogar auf 65:56 aus. Im letzten Abschnitt drehten die Bayern vor 8855 Zuschauern aber die Partie und lagen sogar mit 80:73 vorne, ehe Berlin zumindest noch das Remis rettete. Beste Werfer bei Alba waren Elmedin Kikanovic mit 24 und Jordan Taylor mit 18 Punkten. Für die von Svetislav Pesic trainierten Gäste kam Dusko Savanovic auf 15, Paul Zipser auf 14 Zähler. Kurios: Ein Computer-Problem sorgte sowohl im zweiten als auch zu Beginn des dritten Viertels für mehrminütige Spielunterbrechungen.

Handball, Wiederholungsspiel DHB-Pokal: Die Rhein-Neckar Löwen haben im Nachsitzen den Einzug ins Final Four des DHB-Pokals geschafft. Der Spitzenreiter der Handball-Bundesliga gewann das Wiederholungsspiel im Viertelfinale gegen die MT Melsungen 26:23 (12:11) und spielt in der Endrunde in Hamburg (30. April/1. Mai) mit Titelverteidiger SG Flensburg-Handewitt, dem SC Magdeburg und dem Bergischen HC um den Titel. Die Halbfinals werden am Freitag in der Hansestadt ausgelost.

Die Wiederholung des Viertelfinals war notwendig geworden, da die Unparteiischen in der letzten Minute des Spiels am 16. Dezember (22:21) eine Regel falsch ausgelegt hatten. Statt fünf Sekunden vor dem Ende auf Freiwurf für die Löwen am eigenen Wurfkreis zu entscheiden, verhängten die Unparteiischen einen Siebenmeter, den Löwen-Kapitän Uwe Gensheimer zum vermeintlichen Siegtreffer verwandelte. Doch die angewendete Regel gilt nur für die beiden Bundesligen, nicht im Pokal. Nach der ausgeglichenen ersten Halbzeit zogen die Löwen in der Neuauflage am Mittwochabend davon, der wiedergenesene Nationalspieler Patrick Groetzki war mit sechs Treffern bester Werfer der Gastgeber. Für Melsungen traf Europameister Johannes Selin ebenfalls sechsmal.

Formel 1, Qualifying: Das Qualifying in der Formel 1 wird zur "Reise nach Jerusalem". Die Strategiegruppe und die Formel-1-Kommission des Automobil-Weltverbandes FIA haben bei einem Treffen in Genf einstimmig die Einführung eines neuen Modus bei der Ermittlung der Startplätze beschlossen. Der neue Modus soll schnellstmöglich zum Einsatz kommen.

Das neue Format wird im Stile eines Ausscheidungsrennens durchgeführt, in dem nach einer Einrollphase jeweils im 90-Sekunden-Takt der Fahrer mit der momentan schwächsten Rundenzeit ausscheidet. Wie bisher wird in drei Qualifikations-Abschnitten gefahren, der erste dauert 16, der zweite 15, der dritte 14 Minuten. Im ersten Abschnitt, dem Q1, wird nach sieben Minuten der erste Fahrer abgewunken, danach ist die Session im 90-Sekunden-Takt bis zur karierten Flagge jeweils für den Langsamsten beendet. Im Q2 beginnt dieser Vorgang nach sechs, im Q3 nach fünf Minuten. In den letzten 90 Sekunden des Q3 ermitteln die beiden schnellsten Fahrer dann in einer Art Finale die Pole Position. Voraussetzung für das neue Qualifikationsformat ist eine Absegnung durch den Motorsport-Weltrat am 4. März in Genf.

Fußball: Wegen wiederholter Ausschreitungen ihrer Fans ist die SpVgg Greuther Fürth vom Deutschen Fußball-Bund (DFB) mit einer Geldstrafe in Höhe von 35 000 Euro belegt worden. Der Grund für die Sanktion waren etliche Vorfälle in der Zweitliga-Partie gegen RB Leipzig am 19. Dezember, wie der Verband am Mittwoch mitteilte. Unter anderem drangen damals einige Fürther in den Stadioninnenraum ein, verletzten einen Ordner und beschädigten eine Leipziger Zaunfahne. Danach wurden Auswechselspieler der Gäste mit Gegenständen beworfen, ehe Zuschauer kurz vor Schluss einen RB-Trainerassistenten mit einem vollen Bierbecher trafen. Daneben sanktionierte der DFB die Fürther für Bengalische Feuer und Pyrotechnik im Spiel in Sandhausen am 4. Dezember. Dadurch hatte sich der Anpfiff der zweiten Halbzeit verzögert.

Fußball: Maximilian Arnold bleibt dem Bundesligisten VfL Wolfsburg treu. Der Mittelfeldspieler hat seinen Vertrag beim Vizemeister vorzeitig um drei Jahre bis Ende Juni 2020 verlängert. "Wir freuen uns, mit Maxi Arnold einen Leistungsträger langfristig an den Verein gebunden zu haben, der dazu eine wichtige Identifikationsfigur für unsere Fans ist", sagte Manager Klaus Allofs. Auch VfL-Trainer Dieter Hecking freute sich: "Maxi hat seine Wichtigkeit für die Mannschaft in den letzten Jahren immer wieder unter Beweis gestellt. Seine Entwicklung ist absolut positiv."

Ski alpin: Der internationale Ski-Verband FIS hat im Fall Vanessa Mae einen Rückzieher gemacht und seine Anschuldigungen gegen die Stargeigerin fallen gelassen. Die Vorwürfe gegen Mae seien "ungerechtfertigt" gewesen, hieß es am Mittwoch in einer Stellungnahme der FIS, weshalb der Verband das Urteil pro Mae durch den Internationalen Sportgerichtshof CAS respektiere. Die FIS hatte Mae (37) und deren Umfeld vorgeworfen, im Januar 2014 ein Rennen in Slowenien manipuliert zu haben, um sich so die Teilnahme an den Olympischen Spielen von Sotschi zu erschleichen. Mae wurde deshalb im November 2014 für vier Jahre gesperrt. Sie bestritt die Vorwürfe stets und hatte im Juni 2015 Erfolg vor dem CAS, der die Sperre gegen sie aufhob.

Tennis: Philipp Kohlschreiber steht beim ATP-Turnier in Dubai im Viertelfinale. Der Augsburger gewann bei der mit 2,25 Millionen Dollar dotierten Hartplatzveranstaltung 6:2, 7:6 (7:5) gegen den Kroaten Borna Coric und bekommt es nun mit dessen Landsmann Franko Skugor oder dem zweimaligen Grand-Slam-Gewinner Stan Wawrinka aus der Schweiz (Nr. 2) zu tun. Kohlschreiber (32) benötigte in seinem ersten Duell mit Coric für den Sieg knapp 90 Minuten. Die Nummer acht der Setzliste ist am Persischen Golf der einzige deutsche Starter.

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