FC Bayern:Neuer vervollständigt die "Münchner Fünf"

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  • Mit der Vertragsverlängerung von Manuel Neuer hat der FC Bayern sein Ziel erreicht: Die Achse bis ins nächste Jahrzehnt hinein steht.
  • Jérôme Boateng, Thomas Müller, Javi Martínez und David Alaba haben ebenfalls Verträge bis 2021.
  • Fragezeichen gibt es nur noch hinter den Personalien Mario Götze und Robert Lewandowski.

Von Martin Schneider

Im Jahr 2021 findet die Bundesgartenschau in Erfurt statt und über der Antarktis wird eine totale Sonnenfinsternis stattfinden. Viel mehr weiß man noch nicht über dieses Jahr in mittelferner Zukunft, das nun endgültig zum Fixpunkt des FC Bayern geworden ist.

Denn an diesem Mittwochmorgen saß Manuel Neuer mit schwarzer Jacke und Jeans an einem großen runden Holztisch und schrieb seinen Namen unter ein Dokument, das ihn für fünf weitere Jahre an den Verein bindet. Er sagte dann das Übliche: dass er sich freue und dass er froh sei, dass man das "unter Dach und Fach gebracht" habe. Aber wahnsinnig überraschend war die Vertragsverlängerung nicht. Niemand hatte ernsthaft über einen Weggang des Torhüters spekuliert.

Der offiziell beste Torhüter der Welt baute zwar in den vergangenen Wochen untypische Elemente in sein Torwartspiel ein. Solche, die er zuvor höchst selten gezeigt hatte. Diese Elemente hießen: Fehler. Gegen Juventus Turin spielte er dem Gegner den Ball in den Fuß, auch im Pokal gegen Bremen passierte ihm das, gegen Lissabon segelte er an einer Flanke vorbei. Das geht aber als Formdelle durch, niemand zweifelt ernsthaft an seinen Qualitäten.

Interessanter ist, dass mit Neuer nun das letzte Mitglied der inoffiziellen Gruppe der "Münchner Fünf" seinen Vertrag bis 2021 verlängert hat.

Die "Münchner Fünf" - das sind Manuel Neuer, Jérôme Boateng, Thomas Müller, Javi Martínez und David Alaba. Alle sind nun bis 2021 an den Klub gebunden und dazu geeignet, die neue Stabilitätsachse des Vereins für diese Zeit zu bilden. Wenn Philipp Lahm 2018 abtreten wird (er schloss aus, dass er den Vertrag nochmal verlängert) wird der neue Bayern-Kapitän sehr wahrscheinlich aus diesem Kreis kommen. Diese Fünf sollen das schaffen, was Lahm, Bastian Schweinsteiger, Franck Ribéry und auch Arjen Robben über die vergangenen Jahre geschafft haben: dem Verein ein Identität geben und gleichzeitig maximal erfolgreich sein. Ob Holger Badstuber als zweiter Bayer neben Müller noch dazu stoßen kann, hängt allein von seiner Gesundheit ab.

Die Münchner sind perspektivisch nun so gut gerüstet wie kein anderer Klub in Deutschland. Im Sommer läuft kein Vertrag eines wichtigen Spielers aus, der neue Trainer Carlo Ancelotti sprach sich aus seinem Sabbatical in Kanada dafür aus, dem Kaderältesten Xabi Alonso, 34, noch ein Jahr Vertrag zu geben. Franck Ribéry, 33, und Arjen Robben, 32, sind auch bis 2017 gebunden. Ob sie noch einmal verlängern dürfen, hängt wohl wie bei Badstuber an ihrem Gesundheitszustand.

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Aktuell gibt es noch zwei Sonderfälle im Kader. Da wäre einmal Mario Götze, den die Münchner wegen seines Vertrags bis 2017 nur in diesem Sommer noch für eine Ablöse ziehen lassen könnten. Ob er in München bleibt, wird von Ancelotti abhängen - und von Götze selbst: Sieht er für sich eine Zukunft? Im SZ-Interview sagte er noch im vergangenen Oktober: "Ich würde sehr gerne ein Gesicht des FC Bayern werden." Aktuell stehen aber Gerüchte über einen Wechsel zu Borussia Dortmund oder zu Jürgen Klopp nach Liverpool undementiert im Raum.

Und da wäre Robert Lewandowski. Der Pole besitzt die vielleicht umtriebigsten Berater im Fußballgeschäft, sein Wechsel von Dortmund zu Bayern zog sich eineinhalb Jahre hin, stets begleitet von neuen Gerüchten und Wasserstandsmeldungen aus dem Lager Lewandowski. Er besitzt einen Vertrag bis 2019. Der FC Bayern verhandelt noch.

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