FC Bayern im Pokal gegen BVB:Bayern humpelt ins Double-Endspiel

  • Die Bayern gehen angeschlagen ins Pokal-Halbfinale gegen den BVB - die Frage ist, ob Linksverteidiger Alaba rechtzeitig gesund wird.
  • Auch das Thema Elfmeterschießen beschäftigt die Münchner.

Von Claudio Catuogno

Wird David Alaba mit dabei sein können, am Mittwochabend im DFB-Pokal-Halbfinale des FC Bayern gegen Borussia Dortmund? Auch das ist eine der Fragen, die der Trainer Carlo Ancelotti kurzfristig am Spieltag entscheiden wird. Nicht verletzt genug für eine Krankmeldung, aber halt auch nicht hundertprozentig fit: In diesem Schwebezustand befindet sich inzwischen fast sein halber Kader. "Es ist keine gute Situation, wir haben viele angeschlagene Spieler, die in den letzten Wochen mehr als Wehwehchen hatten", sagt auch Philipp Lahm, der Kapitän. Alaba etwa habe beim Abschlusstraining noch Knieprobleme angeführt, berichtete Ancelotti am Dienstag. Immerhin konnte er aber halbwegs mittrainieren.

Die gute Nachricht aus Münchner Sicht: Als Ersatz stünde Juan Bernat als linker Außenverteidiger bereit. Und zudem konnte Ancelotti vermelden, dass die drei angeschlagenen Innenverteidiger Jérôme Boateng, Mats Hummels und Javi Martínez einsatzfähig seien, auch sie bewegten sich rund über den Trainingsplatz. Bloß: dass einsatzfähig nicht bedeutet, im Zweifel einen 120-minütigen Pokalfight auf höchstem Niveau durchzuhalten, das hatte man nicht zuletzt Boateng und Hummels in der Schlussphase des Champions-League-Viertelfinales gegen Real Madrid angesehen.

Nach dem bitteren Aus in der Königsklasse ist das Spiel gegen Dortmund für die Münchner jedenfalls zu einem vorweggenommenen Double-Endspiel geworden. Eine "schlechte Saison" könne es schon nicht mehr werden, versicherte Lahm, aber "ob es eine gute oder sehr gute Saison wird, hängt vom Pokal ab". Das würden im Falle eines Ausscheides aber wahrscheinlich nicht alle im Klub so positiv sehen. Eine Spielzeit, die der Branchenführer zwar mit der Meisterschaft abschließen würde, aber ohne weitere nationale oder internationale Trophäen, könnte wohl nicht ohne Weiteres als Erfolg verkauft werden. Trainer Ancelotti und sein Edelkader müssten sich noch stärker hinterfragen lassen, als dies derzeit ohnehin schon der Fall ist.

"Zusammen zum Double: Jetzt erst recht, Bayern!", gab sich der Klub im jüngsten Vereinsmagazin selbst die Richtung vor. Was dem Vorhaben, ins Finale von Berlin einzuziehen, allerdings abträglich wäre - in einem möglichen Elfmeterschießen so zu agieren, wie Ancelotti nach eigener Auskunft früher: "Ich war ein grausamer Elfmeterschütze", sagte er schmunzelnd, "wenn ich rechts schießen wollte, ging der Ball links vorbei."

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