FC Bayern:Hummels erörtert die T-Frage

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Hat "ein, zwei Schwächen" im Spiel der Bayern erkannt: Verteidiger Mats Hummels. (Foto: Getty Images)
  • Der FC Bayern München muss für die kommende Saison einen Nachfolger für Jupp Heynckes finden.
  • Kandidaten sind Ex-Dortmund-Trainer Thomas Tuchel und Hoffenheim-Coach Julian Nagelsmann.
  • Bayern-Abwehrchef Mats Hummels verrät seine Meinung zu den beiden möglichen Nachfolgern.

Nichts zu sagen kann manchmal sehr vielsagend sein, zumindest wirkt es so im aktuellen Fall von Mats Hummels. Der Nationalverteidiger des FC Bayern hat sich in einem Bild am Sonntag-Interview auch zu der Frage geäußert, wer von Sommer 2018 an, wenn Jupp Heynckes mutmaßlich wieder aufhört, neuer Trainer in München werden könnte. Zum möglichen Anwärter Thomas Tuchel sagte Hummels nur: "Das würde ich dann kommentieren, wenn es so weit kommt."

Hummels und Tuchel hatten in der Saison 2015/16 bei Borussia Dortmund zusammengearbeitet, das Verhältnis war offenbar nicht durchgängig von Herzlichkeit geprägt. Öffentlich in Erinnerung blieb die persönliche Kritik des Trainers an Hummels ("Er kann es besser") nach dem letzten gemeinsamen Spiel - dem verlorenen DFB-Pokalfinale 2016 gegen die Bayern. Ein mögliches Tuchel-Engagement in München wollte Hummels nun also zumindest nicht ausdrücklich willkommen heißen. Und nachdem im Oktober Carlo Ancelotti entlassen worden war, hatten sich die Klubbosse des FC Bayern intern schon einmal bei ihrem Abwehrspieler über dessen Meinung zu Tuchel erkundigt, das gibt Hummels zu. Kurz darauf wurde Heynckes als neuer Coach verpflichtet.

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Generell spricht sich Hummels für einen "deutschsprachigen Trainer" in München aus, ob es jedoch ein fortschrittlicher "Taktik-Fuchs mit vier, fünf Systemen" sein müsse, das stellt er zumindest in Frage, denn: "Wenn man Jupp Heynckes sieht, der einfach nur eine Sache klar einfordert - das kann auch so funktionieren." Zum zweiten hoch gehandelten Kandidaten der Zukunft, dem jungen Hoffenheimer Trainer Julian Nagelsmann, 30, erklärte Hummels offen: "Ich bin da hin- und hergerissen. Er ist nur zwei Jahre älter als ich. Aber ich halte es nicht für unmöglich."

Dass die Bayern im Juli 2018 einen neuen Chefcoach benötigen, hat der Amtsinhaber am Sonntag erneut bekräftigt. Zu einem möglichen Verbleib über das Saisonende hinaus sagte Jupp Heynckes ungeachtet seines aktuellen Erfolgs in der Welt: "Nein. Das ist ausgeschlossen!" Er werde aber zu allen wegweisenden Personalien, die bei den Bayern anstehen, intern Position beziehen: "Ich werde natürlich sagen, was ich machen würde. Und ich glaube auch, dass die Verantwortlichen auf meine Meinung Wert legen", so Heynckes. Im Hinblick auf seinen eigenen Nachfolger hielte er es für "wichtig, dass er einen Ruhepol darstellt und unaufgeregt agiert".

Eine Vertragsverlängerung von Arjen Robben kann sich Heynckes gut vorstellen: "Er hat wieder Spaß, er ist mit 33 so gut wie nie zuvor." Und ein zweiter klassischer Mittelstürmer im FC-Bayern-Kader, als Back-up für Robert Lewandowski, gefiele dem Trainer dem Vernehmen nach auch. Der vom 1. FC Köln nach China gewechselte Anthony Modeste kann sich ein Engagement als 1b-Stürmer in München aber nicht vorstellen: "Ich bin niemand, der sich auf die Bank setzt", sagte der mit 25 Treffern drittbeste Bundesliga-Torjäger der Vorsaison dem Express, "hinter Lewandowski kann man so gut trainieren, wie man will - man ist immer Ersatz!"

© SZ vom 13.11.2017 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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