FC Bayern:Hoeneß glaubt nicht an RB Leipzig

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Uli Hoeneß: Teilte im Fernsehen mal wieder aus. (Foto: dpa)
  • Uli Hoeneß glaubt nicht, dass RB Leipzig die Gruppenphase in der Champions League übersteht.
  • Borussia Dortmund lobt Hoeneß für den Umgang mit dem wechselwilligen Ousmane Dembélé.
  • Einer Verpflichtung von BVB-Chefscout Sven Mislintat als Ersatz für Michael Reschke erteilt Hoeneß eine Absage.

Uli Hoeneß hat in einem Fernsehinterview klare Worte gefunden. Der Bayern-Präsident glaubt nicht, dass Champions-League-Neuling RB Leipzig die Gruppenphase der Königsklasse übersteht. "Ob sie das so gut wegstecken werden, werden wir sehen. Wenn sie das schaffen, sage ich Chapeau. Ich kann es mir aber nicht vorstellen", sagte der 65-Jährige Hoeneß am Sonntag beim Fußball-Talk im TV-Sender Sky.

Hoeneß äußerte sich zu zahlreichen weiteren Themen. Für den Rivalen Borussia Dortmund hatte er freundlichere Worte übrig und lobte ihn für den Umgang mit dem wechselwilligen Offensivspieler Ousmane Dembélé. "Borussia Dortmund hat sich bisher sehr klug verhalten und ist die Sache sehr ruhig angegangen", sagte Hoeneß. "Man muss als großer Verein, und das ist Borussia Dortmund, auch mal Stärke zeigen: Entweder wir kriegen das, was wir uns vorstellen, und wenn nicht, dann hat er zu bleiben."

"Und wenn sie ihn nicht abgeben, dann muss er wieder richtig Gas geben"

Dembélé war am Donnerstag suspendiert worden, nachdem er unentschuldigt nicht zum Training erschienen war. Offensichtlich will er seinen Abschied forcieren. Der BVB hat ein erstes Transfer-Angebot aus Barcelona abgelehnt, am Sonntag teilte der deutsche Pokalsieger mit, dass der 20-Jährige "bis auf Weiteres" suspendiert bleibe.

Borussia Dortmund
:Dembélé "bis auf Weiteres" suspendiert

Das Wechseldrama um Dembélé geht weiter: Der Stürmer darf nicht mit der Mannschaft trainieren, weitere Angaben zu einem Transfer nach Barcelona macht Dortmund aber nicht.

"Der 31. August kommt bald. Bis dahin können sie ihn ja auf dem Nebenplatz trainieren lassen. Und wenn sie ihn nicht abgeben, dann muss er ab dem 1. September wieder richtig Gas geben, denn er wird ja seinen Marktwert erhalten wollen", sagte der 65-jährige Hoeneß mit Blick auf das Ende der Transferperiode.

Der FC Bayern hätte sich in einem vergleichbaren Fall "genauso wie Borussia Dortmund" verhalten. "Wenn wir bereit gewesen wären, ihn abzugeben, dann zu unseren Bedingungen." Zugleich kritisierte Hoeneß Dembélés Fernbleiben vom Training und sieht die Schuld dafür nicht bei dessen Beratern: "Wenn der Spieler nicht zum Training kommt, dann hat er das ganz alleine zu verantworten."

Hoeneß glaubt, dass neben den astronomischen Ablösen wie für den brasilianischen Superstar Neymar (222 Millionen/Paris St. Germain) auch der fehlende Respekt vor laufenden Verträgen sich negativ auf den Fußball auswirkt. "Irgendwann werden die Zuschauer das nicht mehr mitmachen, vor allem auch das Verhalten einiger Spieler, dass ein Vertrag offenbar gar nichts mehr wert ist", sagte Hoeneß. Man solle die Spieler "nicht wie Götter behandeln, wenn sie sich nicht wie Götter benehmen". 95 Prozent der Bundesligaprofis seien aber "total in Ordnung." Es gebe genug Spieler, die den Vertrag abschließen und dann sei es für sie erledigt.

Einer Verpflichtung von BVB-Chefscout Sven Mislintat als Ersatz für den zum VfB Stuttgart abgewanderten Michael Reschke erteilte Hoeneß indes eine Absage. "Das Thema ist erledigt", sagte Hoeneß. Man habe sich bei Mislintat nach dessen Wechsel-Bereitschaft erkundigt, "aber wir haben nie mit ihm verhandelt", so Hoeneß: "Als Borussia Dortmund ihm gesagt hat, dass das nicht infrage kommt, ist es das dann gewesen."

Zuletzt hatte es Gerüchte gegeben, nach denen die Bayern Mislintat als Ersatz für den zum Bundesligaaufsteiger VfB Stuttgart gewechselten Kaderplaner Reschke an die Isar holen wollen. BVB-Sportdirektor Michael Zorc hatte einen Abgang Mislintats im Gespräch mit der Funke-Mediengruppe aber bereits dementiert.

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