FC Bayern: Einzelkritik:Der Herr der Hosen

Lahm gerät trotz des 3:1 in Wolfsburg ins Grübeln, Ribéry widmet sein Tor einem früheren Mitspieler, und Robben trifft auch mit neuem Beinkleid. Die Einzelkritik.

Fabian Heckenberger, Wolfsburg

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Jörg ButtMachte Wolfsburgs Grafite gleich in den ersten zehn Minuten klar, dass er heute kein Hacke-Spitze-eins-zwei-drei-Tor erzielen würde. Rammte dem Brasilianer bei der ersten Großchance seine Stirn gegen das Knie, so dass Grafite die Feinjustierung fehlte, als er in der 21. Minute knapp am Tor vorbeizielte - natürlich per Hacke. Hatte angeblich einen Zettel im Stutzen, auf dem Stand, in welche Ecke sein Wolfsburger Gegenüber Andre Lenz beim Elfmeter am liebsten springt. War froh, dass Bayern diesmal keinen Elfmeter bekam, der seine tadellose Leistung hätte trüben können. Hatte im anderen Stutzen angeblich einen Zettel, auf dem stand, dass Grafite gerne in die Mitte schießt und hielt deswegen den Strafstoß des Brasilianers in der 65. Minute ohne Probleme.Foto: ddp

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Philipp LahmHatte die ganze Woche über betont, dass er Grafites Hacken-Tor beim 5:1 gegen die Bayern "kurios, aber überbewertet" findet. Schien aber innerlich noch nicht ganz darüber hinweg zu sein. Ließ sich vom Grübeln, wie das damals passieren konnte, allerdings nicht davon abhalten, mit fast fehlerloser Leistung zu verhindern, dass solch eine Katastrophe wieder passierte. Blieb lieber öfter hinten, weil Robben öfter lieber vorne blieb. Schaute voller Entsetzen dem 1:3 von Grafite in der Nachspielzeit zu und grübelt seitdem, wie das passieren konnte.Archivbild: ddp

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Daniel van BuytenHat seinen Vertrag um zwei Jahre verlängert und neue Kompetenzen bekommen. Ist jetzt nicht mehr nur als angeblicher Verteidiger und echter Stürmer angestellt, der gegen Wolfsburg erneut per Eisenstirn das 2:0 erzielte, sondern ist neuerdings auch offizieller Botschafter im Dienste der bayerisch-französischen Beziehungen. Er werde im Namen des FC Bayern mit seinem Kumpel Ribéry über dessen Verbleib sprechen, tat van Buyten kund. Die Türklinken des Verhandlungsraums hat wahrscheinlich er schon mit Zahnpasta präpariert, zu essen dürfte es einen Schrank voller Minisalami geben.Foto: dpa

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Martin DemichelisDer echte Innenverteidiger an der Seite des angeblichen Innenverteidigers van Buyten. Ist ein bisschen sauer, dass er nie Tore schießen kann, weil sein Kollege ständig durch den gegnerische Strafraum köpfelt. Wollte van Buyten am Samstag zumindest die Rolle des Catchers streitig machen. Setzte das Vorhaben gegen Grafite und Dzeko erfolgreich in die Tat um: War kompromisslos und nur selten einen Schritt zu spät. Streckte Dzeko, als der in der 54. Minute durch war, per Ellbogen nieder.Foto: dpa

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Holger BadstuberHat seinen Vertrag bei den Bayern diese Woche bis 2014 verlängert. Sein Verbleib war zwischen ihm und Uli Hoeneß wohl schon lange per Handschlag vereinbart. War aber doch ganz froh, als er den fertigen Vertrag in der Hand hielt. Hat ein höheres Gehalt gefordert, das ihm die Bayern angesichts solch grundsolider Leistungen wie am Samstag gerne gewähren.Archivbild: Getty

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Mark van BommelWar wohl etwas sauer, weil Daniel van Buyten einen Zweijahresvertrag bekam, während man ihm erklärt hatte, mit Spielern über 30 werde immer nur für ein Jahr verlängert. Ließ seine Wut am Gegner und am Ball aus. Wenn ihm das Kurzpassspiel seines holländischen Kollegen Robben zu wuselig wurde, drosch er den Ball mit roher Gewalt und der Übersicht des Routiniers über das ganze Feld hinüber zu Müller oder Ribéry. Mühte sich redlich, die Position der Bayern als fairste Mannschaft der Liga (kein Platzverweis) zu gefährden. Scheiterte am nachsichtigen Schiedsrichter Manuel Gräfe.Foto: Getty

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Bastian SchweinsteigerGäbe es im Fußball einen Oscar, Bastian Schweinsteiger hätte sich eine Nominierung als bester Regisseur redlich verdient. War auch in Wolfsburg der souveräne Lenker im Spiel der Bayern, der dafür sorgte, dass seine Stars stets bestens in Szene gesetzt werden. Verdribbelte sich nicht so oft wie sein Wolfsburger Gegenüber Misimovic, sondern verteilte klug die Bälle und setzte ab und an selbst Akzente, wie in der 55. Minute, als Wolfsburgs Lenz seinen Gewaltschuss gerade noch über die Latte lenken konnte. Baute in der zweiten Hälfte etwas ab.Foto: dpa

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Arjen RobbenBeim Einlaufen der meistbeachtetste Bayern-Spieler aller Zeiten. War während der Woche gewarnt worden, seine Skiunterwäsche müsse künftig die gleiche Farbe wie die Hose haben. Hatte den anschließenden internen Machtkampf gegen seine Mitspieler offensichtlich verloren. So trugen nicht die anderen neue Hosen in der schmutzgrauen Farbe von Robbens langer Lieblingsunterhose, sondern der Holländer langes Beinkleid in knalligem Rot. Trug als einziger lange Unterhosen und war deswegen doppelt so schnell warm wie alle anderen. Traf in der zweiten Minute nach Anpfiff zum 1:0 und eine Minute nach der Pause den Pfosten.Foto: dpa

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Thomas MüllerHat seinen Vertrag bei den Bayern diese Woche verlängert. Sein Verbleib war wohl schon lange per Handschlag besiegelt. War aber doch ganz froh, als er den fertigen Vertrag in der Hand hielt. Brauchte deutlich weniger als 24 Stunden, um das Schriftstück zu unterschreiben. Hat ein höheres Gehalt gefordert, das ihm die Bayern angesichts solcher Leistungen wie am Samstag, als er das 1:0 von Robben per herrlicher Hereingabe über links vorbereitete, gerne gewähren.Foto: Reuters

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Ivica OlicHatte sich zum Ziel gemacht, Andre Lenz auf den Füßen zu stehen. Stürmte selbst bei Abstößen wie ein wilder Stier auf den Wolfsburger Torwart zu. Wirkte nach einer halben Stunde aber etwas aus der Puste und verlegte sich auf ungewohnte Fernschüsse. Wurde in der Halbzeitpause gegen Franck Ribéry ausgewechselt.Foto: ddp

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Mario GomezWar redlich bemüht - eine Arbeitszeugnis-Bewertung, die jeden Praktikanten verärgert. Gomez ging es ähnlich, und so warf er im Minutentakt seine Arme in die Luft. Dachte in der 81. Minute, dass Miroslav Klose für ihn eingewechselt werden soll und versuchte noch schnell ein Tor zu schießen. Sah dann aber, dass Klose für Robben kam, atmete erleichtert auf und verzichtete darauf, das 4:0 zu schießen.Foto: dpa

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Franck RibéryIst noch nicht hundertprozentig fit und kam erst zur zweiten Halbzeit. War hoch motiviert, weil unter der Woche Zeitungen spekuliert hatten, ob Robben gar der bessere Ribéry ist. Zeigte, dass an der These durchaus was dran sein könnte, als er einen Freistoß jämmerlich in die Mauer passte. Zeigte danach, dass an der These nichts dran ist, als er zuerst durch die halbe Wolfsburger Mannschaft dribbelte und danach eine missglückte Abwehr von Lenz zum 3:0 verwandelte. Schraubte danach am Ohr und grüßte damit seinen nach Rom abgewanderten Kumpel Luca Toni - und musste sich nur darüber ärgern, dass die Pedanten aus der Statistikabteilung das Tor als Eigentor von Barzagli werten wollen, weil der Wolfsburger den Ball ein wenig berührte.Miroslav KloseKam in der 81. Minute für Arjen Robben. War leicht unterkühlt vom Auf-der-Bank-sitzen. Schien beim Wechsel zu fragen, ob er Robbens Unterhose bekommen könne. Bekam sie aber nicht. Joggte neun Minuten lang auf und ab, und war froh, als das Spiel vorbei war und er unter die warme Dusche konnte.Foto: dpa

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