FC Bayern:Bayern-Spieler Joshua Kimmich: Nervös? Pah!

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Technisch stark und selbstbewusst: Bayern-Profi Joshua Kimmich (Foto: Bongarts/Getty Images)
  • Joshua Kimmich spielt so stark beim FC Bayern, dass er bald auch Xabi Alonso überflüssig machen könnte
  • Oder holt der Verein doch den Gladbacher Xaka, um den 20-Jährigen noch reifen zu lassen?
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Analyse von Saskia Aleythe, Zagreb

Eigentlich hätte diese eine Szene genügt. Pep Guardiola wusste in der elften Minute schon, dass Joshua Kimmich auf dem richtigen Weg ist, er hatte genug von dem hochbegabten Jungen gesehen. Zehn Minuten waren also gespielt, Philipp Lahm setzte zum Konter an, fand Kimmich in der Mitte, der wiederum auf den vorbei eilenden Lahm zurückpasste. Und zwar nicht schnöde, sondern speziell - per Hackentrick. Nervös? Pah.

Joshua Kimmich hat in seinen ersten Monaten beim FC Bayern schon eine erstaunliche Bilanz zustande gebracht. Er ergatterte mehr Spielzeit in der Champions League als in der Bundesliga, nur beim Rückspiel gegen Arsenal wirkte er nicht mit.

Es ist ja derzeit ein Anliegen von Pep Guardiola, auszuloten, wie der FC Bayern im zentralen Mittelfeld aufgestellt ist. Xabi Alonso ist gerade 34 geworden, sein Vertrag läuft bis Saisonende. Oder doch noch ein Jährchen länger? Das hängt wohl auch von Kimmich ab - Guardiolas Liebling.

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:Auf welche Spieler sich Pep Guardiola verlassen kann

Dem Trainer des FC Bayern liefert das 2:0 gegen Zagreb wichtige Erkenntnisse für die entscheidende Saisonphase.

Von Saskia Aleythe

Beim 2:0 gegen Zagreb war es nicht allein dieser Hackentrick, der die Klasse des 20-Jährigen zeigte. Erst im Sommer war Kimmich vom Zweitligisten RB Leipzig zu den Münchnern gekommen, überfordert wirkte er bisher nie - auch bei dieser letzten Champions-League-Gruppenpartie im Maksimir-Stadion strahlte er eine Sicherheit und ein Selbstbewusstsein aus, wie das nur wenige Nachwuchsspieler nach dieser kurzen Zeit der Eingewöhnung tun.

Wer einmal auf den Flügel schaute, fand dort zum Beispiel das eher verunsicherte Gegenstück zu Kimmich: Julian Green, ebenfalls 20 Jahre alt, spielte deutlich gehemmter auf der ganz großen Bühne. "Sein Platz ist in der zweiten Mannschaft", sagte dann auch Pep Guardiola, was wohl schärfer klang, als es gemeint war. Mancher Jugendspieler braucht eben mehr Entwicklungszeit. Kimmich ist da schon weiter.

"Für mich ist das eher eine Chance als viel Druck", sagte Kimmich nach der Partie auf dem Weg zum Mannschaftsbus. Alonso ist sein Vorbild: "Ich kann mir jedes Training und jedes Spiel was abgucken." Gegen Zagreb blieb Alonso mehr im Hintergrund. Man werde zeitnah über seine Zukunft entscheiden, teilte Vorstandschef Karl-Heinz Rummenigge in der Sportbild mit. Und weiter: Dass der Spanier seinen Abschied plane, daran sei "überhaupt nichts dran".

Wobei Alonso mit Interesse verfolgt haben dürfte, welche Gerüchte am Mittwoch die Runde machten: Der FC Bayern erwäge eine Verpflichtung von Gladbachs Granit Xhaka, hieß es da. Sportdirektor Matthias Sammer äußerte sich verhalten. "Xhaka ist ein guter Spieler, darüber müssen wir nicht reden", meinte Sammer, wollte aber auch verstanden wissen: "Da kann ich Ihnen aber auch 20 andere Spieler nennen."

Vollkommen unlogisch wäre ein Xhaka-Deal nicht. Will der FC Bayern Kimmich nicht gleich mit Verantwortung überlasten, käme eine Übergangslösung wie Xhaka gerade recht. Zwar glaubt auch Sebastian Rode an seine Zukunft beim FC Bayern, gegen Zagreb fand er an der Seite von Kimmich aber erst gemächlich ins Spiel.

Am Ende war es doch ganz gut, dass Kimmich länger als zehn Minuten auf dem Platz stand. In der 88. Minute, da war die Partie schon entschieden, lenkte er den Ball formschön von der Mittellinie im hohen Bogen auf Arturo Vidal - die Vorbereitung für den späteren Elfmeter. Es ist immer nützlich, wenn man mehr als Hackentricks kann.

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