Vom BVB zu United:Kagawa unterschreibt in Manchester

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Der früherer Dortmunder ist nun endgültig ein United-Spieler, dagegen platzt offenbar der Wechsel von Sebastian Boenisch nach Stuttgart, Tennisprofi Philipp Petzschner verpasst zweiten Turniersieg knapp, Red Bull Salzburg hat große Pläne mit Rangnick, der HSV kann weiter auf Investor Kühne zählen, RadioShack-Chef Bruyneel verzichtet auf die Tour de France.

Sportnachrichten in Kürze

Bald im Trikot von Manchester United: Shinji Kagawa.  (Foto: dpa)

Fußball, Premier League: Der bisherige Dortmunder Bundesliga-Profi Shinji Kagawa hat am Freitag beim englischen Manchester United einen Vierjahres-Vertrag unterschrieben. Zuvor hatte der 23 Jahre alte japanische Nationalspieler den Medizin-Check bei ManUnited erfolgreich absolviert. Die Ablösesumme für den offensiven Mittelfeldspieler soll bei 15 Millionen Euro liegen. "Shinji ist ein aufregender junger Mittelfeldspieler mit großen Fähigkeiten, Visionen und einem guten Auge für das Tor. Ich freue mich sehr, dass er sich für United entschieden hat. Ich denke, er wird schnell eine Bereicherung für die Mannschaft sein und sich an den Stil von United gewöhnen. Wir freuen uns, mit ihm zusammenarbeiten zu können", sagte ManUnited-Teammanager Sir Alex Ferguson. Kagawa hatte 49 Bundesligaspiele für Doublegewinner Dortmund bestritten und dabei 21 Tore erzielt. Der Nationalspieler war 2010 für eine Ablösesumme von 350.000 Euro von Cerezo Osaka zu den Westfalen gekommen.

Tennis, ATP-Tour: Tennisprofi Philipp Petzschner hat das Finale des ATP-Rasenturniers im niederländischen s´Hertogenbosch gegen den topgesetzten Spanier David Ferrer verloren. Der 28-jährige Bayreuther verpasste mit 3:6, 4:6 seinen zweiten Turniersieg auf der ATP-Tour, feierte dennoch eine gelungene Generalprobe für das am Montag beginnende dritte Grand-Slam-Turnier des Jahres in Wimbledon. Der Weltranglisten-145. trifft dort in der ersten Runde auf den Slowenen Blaz Kavcic. Bei einem Sieg winkt ein deutsch-deutsches Duell mit Florian Mayer.

Ralf Rangnick, Red Bull Salzburg: Der österreichische Fußballmeister plant offensichtlich einen Doppelcoup: Der Doublegewinner möchte nicht nur Ralf Rangnick als Cheftrainer, sondern auch den ehemaligen Liverpool-Teammanager und früheren französischen Nationaltrainer Gerard Houllier als Sportdirektor verpflichten. Dies berichten österreichische Medien. Angeblich will der Klub am Montag die neue sportliche Führung vorstellen. Laut Salzburger Nachrichten soll der 53-jährige Rangnick bereits Einigung mit dem Klub erzielt haben. Aufgrund eines Burn-out-Syndroms war der Coach im September 2011 von seinem Cheftrainerposten beim Bundesligisten Schalke 04 zurückgetreten und hatte eine Pause eingelegt. Houllier, der zuletzt bei Aston Villa unter Vertrag stand, ist ein international anerkannter Fußballfachmann. Der 64-jährige Franzose wäre quasi Nachfolger von Dietmar Beiersdorfer, der zuletzt den Sportdirektorposten bei den Salzburgern inne hatte. Spekuliert wird in der Alpenrepublik, dass Houllier möglicherweise auch die Verantwortung für den deutschen Ableger von Red Bull, RB Leipzig, übernimmt. Manager bei den Sachsen ist im Augenblick Wolfgang Loos.

Bundesliga, Sebastian Boenisch: Der Wechsel des polnischen Nationalspielers Sebastian Boenisch zum VfB Stuttgart ist nach Informationen der Stuttgarter Nachrichten geplatzt. Wie die Zeitung berichtet, verzichtet der Bundesliga-Sechste der vergangenen Saison auf den Verteidiger von Werder Bremen. Gründe seien die Verletzungsanfälligkeit des 25-Jährigen und seine mäßigen Leistungen bei der EM. Mit dem polnischen Team war Boenisch in der Vorrunde gescheitert. Der lange verletzte Profi kam in der abgelaufenen Saison in vier Bundesliga-Einsätzen lediglich auf 122 Spielminuten. Bei der EM kam er in allen drei Vorrundenspielen zum Einsatz. Boenischs Vertrag in Bremen läuft zum 30. Juni aus. Er kann somit ablösefrei wechseln. Als neuer Kandidat der Stuttgarter ist laut Stuttgarter Nachrichten nun Sascha Riether vom Erstliga-Absteiger 1. FC Köln im Gespräch.

Bundesliga, HSV: Der Hamburger SV kann auf weitere finanzielle Unterstützung von Unternehmer Klaus-Michael Kühne bauen. "Ich stehe als Investor für neue Spieler durchaus zur Verfügung", sagte Kühne der WirtschaftsWoche, "allerdings würde ich nur in einer Gruppe investieren." Eine ähnliche Aktion im Jahr 2010, als Kühne als alleiniger Investor 12,5 Millionen Euro für sechs HSV-Spieler ausgab und dafür die Rechte an den Transfererlösen erhielt, löste eine Welle von Kritik aus. Er habe plötzlich in den Schlagzeilen gestanden, "obwohl ich dem Verein nur helfen wollte. Daher würde ich in Zukunft auf keinen Fall mehr den Alleinunterhalter machen, als der ich in der Öffentlichkeit wahrgenommen wurde", äußerte Kühne.

Radsport, Johan Bruyneel: Johan Bruyneel, Chef vom Radteam RadioShack-Nissan, wird bei der diesjährigen Tour de France nicht dabei sein. Das teilte der wegen Dopings angeklagte ehemalige Radprofi am Freitag auf seiner Homepage mit. "Es tut mir leid, dass ich sagen muss, dass ich zum ersten Mal seit vielen Jahren nicht bei der Tour de France sein werde", schrieb Bruyneel. Die Leistungen der Fahrer und die Spannung des Sports sollten die Tour bestimmen, erklärte der 47-Jährige, der die Dopingvorwürfe weiter bestreitet. Die amerikanische Anti-Doping-Agentur Usada hatte Mitte Juni Bruyneel, Lance Armstrong und weitere Angestellte des früheren Teams US Postals wegen Dopings angeklagt.

Champions League, Fenerbahce Istanbul: Der türkische Erstligist Fenerbahce Istanbul darf in der kommenden Saison an der Qualifikation für die Champions League teilnehmen. Das hat die Uefa am Freitag entschieden. Der in einen Manipulationsskandal verwickelte Club hatte seine Mannschaft zu Beginn der vergangenen Champions-League-Saison auf Druck der Uefa vor der Auslosung der Gruppenphase zurückgezogen. Seit Februar müssen sich mehr als 90 Verdächtige wegen angeblicher Spielmanipulation vor Gericht verantworten, darunter auch Clubchef Aziz Yildirim. Auch Bursaspor bekommt die Chance zur Teilnahme an einem europäischen Wettbewerb. Der Sportgerichtshofs Cas hat die Sperre gegen den Fünftplatzierten der abgelaufenen Saison aufgehoben, der gegen finanzielle Auflagen im Lizenzierungsverfahren verstoßen hatte. Bursaspor ist nun für die Europa League startberechtigt und steigt in der dritten Qualifikationsrunde in den Wettbewerb ein. Die Geldstrafe in Höhe von 250.000 Euro bleibt bestehen.

Handball, Europameisterschaft der Frauen: Die deutsche Handball-Nationalmannschaft der Frauen trifft in der Vorrunde der Handball-EM auf den WM-Dritten aus Spanien. Das hat am Freitag die Auslosung der EHF ergeben. Das Team von Trainer Heine Jensen trifft bei dem Turnier im Dezember in Serbien außerdem auf Kroatien und Ungarn.

Tennis, Wimbledon: Bei der Auslosung für das am Montag beginnende Grand-Slam-Turnier in Wimbledon waren die deutschen Tennisprofis nicht gerade vom Glück verfolgt. Schon in der ersten Runde der mit 19,7 Millionen Euro dotierten Rasen-Veranstaltung in London kommt es am Dienstag erneut zum brisanten Vergleich zwischen den beiden deutschen Hoffnungsträgern Philipp Kohlschreiber aus Augsburg und dem gebürtigen Hamburger Tommy Haas, die sich bereits vor Kurzem im Halbfinale in Halle/Westfalen gegenüberstanden. Am Freitag ist Kohlschreiber im Viertelfinale des ATP-Turniers im südenglischen Eastbourne ausgeschieden. Der 28-Jährige gab in der Partie gegen den Italiener Andreas Seppi beim Stand von 5:7 und 1:2 verletzungsbedingt auf.

Die Weltranglisten-Achte Angelique Kerber aus Kiel trifft in Wimbledon auf die Tschechin Lucie Hradecka, Vorjahres-Halbfinalistin Sabine Lisicki aus Berlin auf die Kroatin Petra Martic. Kerber bewies am Freitag mit einem 6:0, 6:3-Sieg über Klara Zakopalova (Tschechien) und dem Finaleinzug in Eastbourne, dass sie auch auf Rasenplätzen hervorragend klarkommt.

Zu einem weiteren Aufeinandertreffen zweier deutscher Profis könnte es in Runde zwei kommen, Siege von Florian Mayer gegen den Russen Dimitri Tursunow und des ebenfalls aus Bayreuth stammenden Philipp Petzschner gegen den Slowenen Blaz Kavcic vorausgesetzt. Julia Görges aus Bad Oldesloe muss in Wimbledon gegen die Israelin Shahar Peer antreten, Qualifikantin Annika Beck (Bonn), die Junioren-Siegerin der French Open, beginnt ihr erstes Grand-Slam-Turnier gegen Olga Gowortsowa (Weißrussland).

FC Liverpool, Rassismus: Die englische Justiz hat einem Fan des Fußball-Erstligisten FC Liverpool wegen rassistischer Gesten vier Jahre Stadionverbot erteilt. Phillip Gannon hatte in der vierten Runde des FA-Cups Manchester Uniteds Kapitän Patrice Evra mit eindeutigen Gesten beleidigt, wie TV-Bilder belegen. Der Franzose Evra wurde im Senegal geboren. Das Liverpooler Amtsgericht erteilte dem 58-Jährigen für die kommenden vier Jahre nicht nur Stadionverbot in Liverpool, er darf auch keine Spiele der englischen Nationalmannschaft besuchen. Zudem muss sich Gannon jeweils vier Stunden vor und nach Heimspielen des FC vom Liverpooler Stadtzentrum fernhalten.

Olympia, Syrien: Der Chef des Nationalen Olympischen Komitees von Syrien, General Mowaffak Joumaa, darf nach Informationen der BBC nicht zu den Olympischen Sommerspielen nach London reisen. Sein Antrag auf ein Visum sei abgelehnt worden. Joumaa unterhalte zu enge Beziehungen zum Regime von Präsident Baschar al-Assad. Das Innenministerium in London wollte den Vorgang zunächst nicht kommentieren. "Wir nehmen nicht zu individuellen Fällen Stellung", sagte ein Sprecher.

Werder Bremen, Zugang: Am Tag nach dem Ausscheiden der tschechischen Nationalmannschaft bei der Europameisterschaft hat Fußball-Bundesligist Werder Bremen die Verpflichtung von Außenverteidiger Theodor Gebre Selassie offiziell bekannt gegeben. Der 25-Jährige wechselt vom tschechischen Meister FC Slovan Liberec an die Weser. Er unterzeichnet einen Vertrag bis zum 30. Juni 2016. Über die Höhe der Ablöse teilte Werder nichts mit, sie soll etwa bei 1,5 Millionen Euro liegen.

Dressurreiten, CHIO: Dressurreiter Matthias Rath und der Millionen-Hengst Totilas werden nicht am CHIO in Aachen teilnehmen. Rath sei am Pfeifferschen Drüsenfieber erkrankt, hieß es auf der Internetseite der Deutschen Reiterlichen Vereinigung (FN). Mannschaftsarzt Manfred Giensch wird mit den Worten zitiert: "Wir müssen leider Matthias Alexander Rath dringlich von jeglicher sportlichen Tätigkeit für mindestens 12 bis 14 Tagen abraten, um schwerwiegende Komplikationen zu vermeiden." Ein Start des 27-Jährigen in Aachen vom 29. Juni bis 8. Juli komme daher nicht in Betracht. Während der Zwangspause soll Totilas von Raths Vater und Trainer Klaus Rath geritten werden. Ob Rath mit dem Hengst für die Olympischen Spiele in London nominiert wird, soll am 6. Juli bei einem Treffen entschieden werden. In Aachen startet anstelle von Rath nun Dorothee Schneider (Framersheim) mit der zehnjährigen Hannoveraner Stute Diva Royal.

Basketball, FC Bayern: Centerspieler Jared Homan (USA) bleibt Basketball-Bundesligist FC Bayern München zwei weitere Spielzeiten erhalten. Der 29-Jährige unterschrieb einen Zweijahresvertrag bis Sommer 2014. Der 2,08 Meter große Homan gehörte in der vergangenen Saison zu den auffälligsten Spielerin in der Liga und erzielte als bester Bayern-Werfer im Schnitt 14,5 Punkte und 7,8 Rebounds. Nach der Vertragsverlängerung mit Chevon Troutman haben die Münchner damit einen weiteren zentralen Ausländerplatz besetzt.

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