DFB-Pokal-Erfolg über Kaiserslautern:Süßes statt Saures für Bayerns B-Elf

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Die Bankspieler können es auch: Ein beinahe komplett umgebauter FC Bayern gewinnt locker 4:0 gegen Zweitligist Kaiserslautern. Zwei Doppelpacker machen schon früh alles klar. Am Wochenende dürfen dann wieder die geschonten Spieler ran.

Jubelnde Bayern: Alles souverän (Foto: dpa)

Keine Zweifel, kein Wackeln, alles souverän bei den Bayern nach der ersten Liga-Niederlage am vergangenen Wochenende: Der Favorit hat sich vom 1:2 gegen Leverkusen nicht aus der Ruhe bringen lassen und ist auch mit der B-Elf standesgemäß ins Achtelfinale des DFB-Pokals eingezogen. Die von Trainer Jupp Heynckes auf neun Positionen umgestellte Mannschaft besiegte Zweitligist 1. FC Kaiserslautern souverän 4:0 (1:0) und steht zum zwölften Mal in Folge in der Runde der besten 16.

Claudio Pizarro (12./58.) sowie der starke Ersatz-Kapitän Arjen Robben (49., 88.) trafen jeweils doppelt vor 71.000 Zuschauern in der ausverkauften Münchner Arena zum verdienten, wenn auch relativ unspektakulären Sieg. Der siebte Erfolg im achten Pokalduell mit den Roten Teufeln sollte den Münchnern Schwung geben für das laut Vorstandschef Karl-Heinz Rummenigge "sehr schwere Spiel" am Samstag beim Hamburger SV - zumal die Stammkräfte gegen den Tabellendritten der Liga weitgehend geschont wurden.

Sicher, geduldig und mit Toren zum richtigen Zeitpunkt spielten die Münchner die anfangs engagierten Gäste nach und nach müde. Lautern musste nicht nur die erwartete erste Saisonniederlage hinnehmen, sondern verpasste auch zum ersten Mal seit vier Jahren den Einzug ins Pokal-Achtelfinale. Die Konzentration der Mannschaft von Franco Foda richtet sich nun auf den Wiederaufstieg.

In Bayern Münchens Startelf gab es - zusätzlich zu vielen Überraschungen - drei Premieren. Robben führte die Mannschaft zum ersten Mal in einem Pflichtspiel als Kapitän auf den Platz, Tom Starke kam zu seinem Debüt im Tor und der genesene Javi Martinez wurde von Jupp Heynckes in der Innenverteidigung getestet.

Allerdings ermöglichte ausgerechnet der 40-Millionen-Mann den Lauterern durch einen Fehler vor dem eigenen Tor auch die erste Chance des Spiels: Der Schuss von Mohamadou Idrissou flog jedoch weit über das Gehäuse von Starke (8.).

FC Bayern in der Einzelkritik
:Spielplatz der talentierten Jungspunde

David Alaba dreht Pirouetten, Tom Starke schützt sich mit Spaziergängen vor Unterkühlung, Claudio Pizarro scheint einem Jungbrunnen entstiegen - und Arjen Robben gibt den Kindergartenbändiger. Der FC Bayern beim 4:0 gegen Kaiserslautern in der Einzelkritik.

von Martin Mühlfenzl

Die Bayern - in Starke, Rafinha, Diego Contento, Emre Can, Anatoli Timoschtschuk, Xherdan Shaquiri, Javi Martinez, Robben und Pizarro mit neun frischen Kräften auf dem Platz - mussten sich erst ein paar Minuten lang finden. Gleich der erste sehenswerte Angriff über den agilen und trotz wochenlanger Verletzungspause frisch wirkenden Robben reichte für den 15-maligen Pokalsieger aber dann schon zur Führung. Pizarro behauptete den Pass des Niederländers an der rechten Strafraumgrenze und schloss aus zehn Metern 1:0 ab (12.).

Die geschonten Bastian Schweinsteiger, Philipp Lahm und Franck Ribery sahen auf der Tribüne zu Beginn der Wiederauflage des Finals von 2003 ein einigermaßen ansehnliches Spiel, in dem sich die Gastgeber bemühten, ihrer Favoritenrolle gerecht zu werden. Durch einen Freistoß von Alaba (24.), einer verpassten Flanke von Robben (24.), und Schüssen von Can (25.) und Rafinha (33.) hatten die Münchner binnen weniger Minute mehrere gute Chancen, Kaiserslautern versteckte sich jedoch auch keineswegs.

Immer wieder kamen die Pfälzer nach Unstimmigkeiten in der Bayern-Mannschaft zu Kontern. Idrissou prüfte Starke zum ersten Mal (16.), ehe Steven Zellner per Fernschuss den Pfosten traf (26.).

Einen kleinen Weckruf hatten die Bayern pünktlich zum Pausenpfiff noch durch Robben und den Nachschuss von Alaba (45.) abgegeben, direkt nach der Pause prüfte Shaqiri FCK-Keeper Tobias Sippel (46.). Wieder reichte dann allerdings ein heller Moment von Pizarro und Robben, um die vorzeitige Entscheidung herbeizuführen. Diesmal eroberte Pizarro den Ball und bediente Robben, der aus wenigen Metern nur noch zum 2:0 einschießen musste (49.). Genug hatten die Münchner nicht, sie kamen sogar immer besser in Fahrt.

Wiederum Pizarro traf nach einem schönen Freistoß von Shaqiri per Kopf zum 3:0 (58.). Durch seinen insgesamt 26. Pokaltreffer verbesserte sich der Peruaner auf Rang zwei der ewigen Torschützenliste - und verdrängte Vorstandschef Karl-Heinz Rummenigge (25 Tore) auf den dritten Platz. Robben sorgte in der 88. Minute nach Vorlage von Pizarro für den Endstand.

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