DFB gegen 1860-Stürmer:Vier Spiele Sperre für Benny Lauth

TSV 1860 Muenchen - SC Paderborn 07

Benjamin Lauth wird dem TSV 1860 München einige Zeit fehlen.

(Foto: dapd)

Einen Ellbogen-Schlag des Zweitliga-Stürmers Benjamin Lauth vom TSV 1860 München ahndet der DFB hart, Trainer Sven-Göran Eriksson verhandelt mit der Ukraine, FC Bayern verlängert lukrativen Sponsoren-Vertrag, Dressurverband nimmt das einst für viele Millionen Euro gekaufte Pferd Totilas aus dem Championatskader.

in Kürze

TSV 1860 München, Benjamin Lauth: Der Kontrollausschuss des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) hat Benny Lauth "wegen krass unsportlichen Verhaltens" mit einer Sperre von vier Meisterschaftsspielen belegt. Der Stürmer des Fußball-Zweitligisten TSV 1860 München hatte im Auswärtsspiel beim VfR Aalen (1:1) seinen Gegenspieler Marcel Reichwein bei einem Zweikampf im Strafraum mit dem Ellenbogen im Gesicht getroffen. Schiedsrichter Tobias Stieler hatte diese Szene übersehen. Lauth betonte jedoch, unschuldig zu sein. "Das war nicht sehr geschickt von mir, aber sicher keine Absicht. Ich wollte ihn nicht mit dem Ellenbogen über den Haufen rennen", sagte er. Der DFB-Kontrollausschuss nahm auf Basis der TV-Bilder ein Ermittlungsverfahren auf und legte dem 31-jährigen Angreifer "eine Tätlichkeit gegen den Gegner in der Form des krass sportwidrigen Verhaltens" zur Last und urteilte dementsprechend. Der TSV 1860 hat dem Urteil zugestimmt, das somit rechtskräftig ist.

Sven-Göran Eriksson: Der Schwede Sven-Göran Eriksson ist ein heißer Kandidat auf die Nachfolge von Oleg Blochin als Fußball-Nationaltrainer der Ukraine. Eriksson habe großes Interesse, das Team zur Weltmeisterschaft 2014 nach Brasilien zu führen, zitierten Zeitungen in der Ex-Sowjetrepublik am Mittwoch Erikssons Agenten Carlos Carvalho. "Wir befinden uns in aktiven Verhandlungen. Das Angebot entspricht aber zugegebenermaßen bisher nicht unseren Erwartungen", so Carvalho. Verbandsvize Anatoli Popow bestätigte, dass Eriksson ein Kandidat sei. Der 64-Jährige war zuletzt beim Zweitligisten TSV 1860 München im Gespräch. Seinen Vertrag beim thailändischen Verein BEC Tero Sasana soll er bereits aufgelöst haben. Blochin war im September überraschend zu Rekordmeister Dynamo Kiew gewechselt.

FC Bayern, Sponsoring: Der deutsche Fußball-Rekordmeister FC Bayern München hat einen lukrativen Sponsorenvertrag langfristig verlängert. Die HypoVereinsbank bleibt bis mindestens 2016 exklusiver Finanzpartner des Bundesligisten. Der vorzeitig um drei Jahre verlängerte Vertrag mit der Hausbank soll dem FC Bayern dem Vernehmen nach fünf Millionen Euro pro Saison einbringen. Ein Kernstück der Kooperation ist die 2003 eingeführte FC Bayern SparKarte, die nach Vereinsangaben bislang 250.000 Personen erwarben. Die Grundverzinsung erhöht sich bei dem Produkt bei sportlichen Erfolgen des Vereins.

Reitsport, Totilas: Das Millionen-Pferd Totilas und sein Dressurreiter Matthias Alexander Rath aus Kronberg/Taunus gehören nicht mehr dem deutschen Championatskader an. Wie die Deutsche Reiterliche Vereinigung (FN) am Mittwoch mitteilte, fällte der Dressurausschuss des Deutschen Olympiade-Komitees für Reiterei (DOKR) am Dienstag diese Entscheidung. Rath und der zwölfjährige Hengst haben seit über einem halben Jahr keinen Wettkampf mehr bestritten. Zuletzt traten sie bei den deutschen Meisterschaften an. Eine Erkrankung von Rath verhinderte einen Start bei den Olympischen Spielen. Wann das Paar in den Turniersport zurückkehrt, ist offen.

Zuvor hatte bereits Mitbesitzer Paul Schockemöhle seinem zehn Millionen Euro teuren Wunderhengst aus sportlicher Sicht kein gutes Zwischenzeugnis ausgestellt. "Mit Totilas ist alles schiefgelaufen, was schieflaufen konnte", hatte der ehemalige Springreit-Europameister gesagt und Konsequenzen angekündigt: "Im nächsten Jahr wird ausschließlich der Sport im Vordergrund stehen." Seiner Tätigkeit als Deckhengst wird Totilas dann nicht mehr nachgehen. Die Einbußen, die Paul Schockemöhle aus dieser Entscheidung entstehen, dürften in die Hunderttausende gehen.

Basketball, NBA: Die New Orleans Hornets aus der nordamerikanischen Basketball-Profiliga NBA stehen angeblich vor einer Namensänderung. Nach Medienberichten soll die Mannschaft ab der Spielzeit 2013/2014 in "Pelikane" (Pelicans) umbenannt werden. Ein Klubsprecher wollte dies weder bestätigen noch dementieren. Eine Namensänderung muss von der NBA abgesegnet werden. Die "Hornissen" waren 1988 in Charlotte im US-Bundesstaat North Carolina gegründet worden. Seit 2002 spielen sie in New Orleans. Der Klub ist seit April dieses Jahres im Besitz von Tom Benson, dem auch das Football-Team der Saints gehört. Benson, der die Rechte an dem Namen Pelicans besitzt, hatte beim Kauf der Basketballer angekündigt, den bisherigen Namen Hornets aufgeben zu wollen. Der Braune Pelikan ist der Wappenvogel des Bundesstaates Louisiana (Pelican State).

Volleyball, Champions League: Die Berlin Volleys haben sich vorzeitig für die Playoffs in der Champions League qualifiziert. Der Hauptstadtclub gewann überraschend mit 3:1 (14:25, 25:12, 25:19, 25:19) gegen den zuvor ungeschlagenen Gruppen-Favoriten Lok Nowosibirsk. Mit vier Siegen und elf Punkten hat der deutsche Meister nach fünf von sechs Spieltagen auf jeden Fall Platz zwei in seiner Gruppe sicher. Für die Playoffs qualifizieren sich aus den insgesamt sieben Vorrunden-Gruppen neben den Erstplatzierten auch die fünf besten Gruppenzweiten. Zu diesen gehören nun definitiv die Berliner. Die 4269 Zuschauer in der Max-Schmeling-Halle sahen am Dienstagabend ein über weite Strecken begeisterndes Match auf hohem Niveau. Trotz des verlorenen ersten Satzes zeigten sich Robert Kromm und Co. unbeeindruckt. Die Mannschaft von Trainer Mark Lebedew spielte sich in einen Rausch, das 25:12 im zweiten Satz kam einer Deklassierung des vermeintlich übermächtigen Kontrahenten gleich. Auch danach setzten die Berliner ihren Gegner um Russlands Olympiasieger Alexander Butko mit harten Aufschlägen unter Druck. Den zweiten Matchball verwandelte Mannschaftskapitän Scott Touzinsky.

Eisbären besiegen Adler

Eishockey, DEL: Die Adler Mannheim sind innerhalb von einer Woche zum zweiten Mal als Verlierer bei den Eisbären Berlin vom Eis gegangen. Der Tabellenführer der Deutschen Eishockey-Liga verlor am Dienstagabend 1:3 beim Titelverteidiger. Mit dem Erfolg verkürzten die Berliner als Vierter den Abstand zum Liga-Primus auf sechs Punkte. Im Gegensatz zum Aufeinandertreffen der beiden Vorjahresfinalisten vor sechs Tagen, das die Berliner mit 5:2 gewonnen hatten, begannen beide Seiten die Partie recht verhalten. Überragender Mann auf dem Eis war Berlins Torhüter Rob Zepp, der mehrmals glänzend parierte. Die Treffer der Eisbären erzielten André Rankel (13. Minute), Darin Olver (50.) und Barry Tallackson (52.). Für den zwischenzeitlichen Ausgleich vor 13 900 Zuschauern in der Hauptstadt hatte Steve Wagner (43.) gesorgt. Auf Rang drei stehen weiter die Hamburg Freezers. Die Norddeutschen gewannen mit 4:1 gegen die Düsseldorfer EG. Für die Hamburger war es der neunte Erfolg in den vergangenen elf Partien. Im dritten Dienstagspiel setzten sich die Hannover Scorpions mit 3:2 bei den Nürnberg Ice Tigers durch.

Boxen, Mariusz Wach: Der unter Dopingverdacht stehende polnische Schwergewichtsboxer Mariusz Wach soll vor dem Kampf gegen Weltmeister Wladimir Klitschko eine weitere Manipulation versucht haben. "Aus seinem rechten Handschuh ist die Polsterung entfernt worden", sagte Klitschko-Manager Bernd Bönte bei der Gesprächsrunde "Anstoß Hamburg". Der versuchte Betrug sei vor dem Kampf bei der technischen Kontrolle entdeckt worden. Vitali Klitschko, der aus dem Lager seines Bruders an der Überprüfung teilnahm, stellte die Manipulation fest. "Den Gegner so ernsthaft verletzen zu wollen ist brutal und Wahnsinn", sagte Bönte.

Über den Betrugsversuch wurde die Öffentlichkeit zunächst nicht informiert. Erst nach Bekanntwerden der positiven A-Probe bei der Dopingkontrolle des Polen teilte Bönte auch die Manipulation der Handschuhe mit. Laut Thomas Pütz, Präsident des Bundes Deutscher Berufsboxer (BDB), sollen in Wachs Urinprobe Spuren von anabolen Steroiden gefunden worden sein. Der Pole hatte den Kampf am 10. November in Hamburg einstimmig verloren, war aber trotz zahlreicher Kopftreffer nicht k.o. gegangen. Spekulationen, dass muskelbildende Anabolika zu größeren Nehmerqualitäten führen könnten, widersprechen Dopingfahnder allerdings.

Handball, Europameisterschaft: Eine schwache Schlussviertelstunde hat die deutschen Handballerinnen zum EM-Einstand einen zum Greifen nahen Sieg gekostet. In der ersten Partie der Vorrundengruppe C unterlag die Auswahl des Deutschen Handballbundes (DHB) am Dienstag in Novi Sad dem Olympia-Dritten Spanien mit 20:23 (12:13). Vor rund 800 Zuschauern war Laura Steinbach mit sechs Treffern beste Werferin der deutschen Mannschaft, die eine 18:16-Führung noch aus der Hand gab. Schon an diesem Mittwoch (20.15 Uhr/Sport1) ist die deutsche Mannschaft im zweiten Spiel der Vorrundengruppe C gegen Ungarn gefordert. Dritter Gegner in der ersten Turnierphase ist am Freitag (20.15 Uhr/Sport1) Kroatien. Die ersten drei Teams qualifizieren sich für die Hauptrunde.

IOC, Indien: Das Internationale Olympische Komitee hat den Ausschluss des NOK Indiens bestätigt und die für diesen Mittwoch geplanten Wahlen der IOA-Führungsspitze untersagt. "Die Exekutive hat heute das indische NOK suspendiert. Es hat sich nicht an die IOC-Charta gehalten und ist deshalb ab sofort nicht berechtigt, irgendwelche Aktivitäten zu unternehmen", sagte IOC-Sprecher Mark Adams am Dienstagabend nach einer Sitzung der Exekutive in Lausanne. "Das IOA ist demnach auch nicht berechtigt, Wahlen abzuhalten", ergänzte Pere Miro, IOC-Direktor für die Beziehungen zu den NOKs. Das IOC reagierte mit dem Bann auf die Weigerung des Nationalen Olympischen Komitees Indiens (IOA), die Wahl gemäß der olympischen Charta durchzuführen. Als einziger Kandidat für den Posten des neuen Generalsekretärs wollte Lalit Bhanot antreten, der wegen Korruptionsvorwürfen im Zusammenhang mit den Commonwealth Games 2010 in Delhi elf Monate im Gefängnis gesessen hatte. Die für Mittwoch geplante Wahl wäre laut IOC null und nichtig.

Fußball, Eritrea: 18 Spieler der eritreischen Nationalmannschaft sind während eines Fußball-Turniers in Uganda geflohen. Die Polizei vermutet, dass sie sich wegen der schlechten Menschenrechtslage in ihrem Heimatland in den Vororten von Ugandas Hauptstadt Kampala verstecken. Die Beamten begannen am Dienstag mit der Suche nach den Fußballern, sagte ein Sprecher der Polizei. Die Mannschaft war bei dem Turnier in Uganda ausgeschieden und sollte am Dienstag in ihre Heimat zurückfliegen. Eine Flucht sei für die eritreischen Spieler nicht ungewöhnlich, berichtete die lokale Zeitung Daily Monitor. Nach einem Turnier im Jahr 2009 in Kenia sei nur der Trainer nach Eritrea zurückgekehrt. Nach Angaben der Menschenrechtsgruppe Human Rights Watch regiert in Eritrea eines der repressivsten Regimes der Welt. Die Menschenrechtslage in dem nordostafrikanischen Land sei bedenklich, die Bürger müssten oft willkürliche Festnahmen, Folter sowie Einschränkungen der Rede- und Relegionsfreiheit hinnehmen.

Lazio Rom, Miroslav Klose: Die Verletzung des deutschen Fußball-Nationalspielers Miroslav Klose ist anscheinend weniger schlimm als befürchtet. Eine Untersuchung beim Nationalmannschaftsarzt Hans-Wilhelm Müller-Wohlfahrt in München habe ergeben, dass der Stürmer von Lazio Rom keine Oberschenkelzerrung, sondern nur eine leichtere Muskelverletzung erlitten habe, berichtete die italienische Sporttageszeitung Gazzetta dello Sport. Klose (34) werde jedoch einige Tage pausieren müssen. Sein Einsatz im Europa-League-Spiel am Donnerstag bei NK Maribor ist unwahrscheinlich.

Basketball, Dirk Nowitzki: Die Nationalmannschaft muss bei der Europameisterschaft 2013 wohl ohne Dirk Nowitzki auskommen. "Da sehe ich eher schwarz", sagte der zurzeit verletzte Power Forward der Dallas Mavericks im Gespräch mit dem Nachrichtensender Sky Sport News HD. Er glaube nicht, dass Mavericks-Besitzer Mark Cuban ihn im Sommer mit der Nationalmannschaft spielen lasse, so Nowitzki weiter. Sechs Wochen nach seiner Knieoperation im Oktober ist der 34-Jährige vorsichtig optimistisch. "Das Gröbste habe ich überstanden, ich freue mich jetzt auf die Arbeit mit den Jungs auf dem Court", sagte der Würzburger, der sich momentan einer Kältekammer-Therapie unterzieht. Sein Klub tut sich in der NBA ohne seinen Starspieler schwer: Nach 17 Spielen liegt der Meister von 2011 in der Western Conference mit acht Siegen und neun Niederlagen derzeit nicht auf einem Play-off-Platz.

Auf seine Hilfe verzichten muss wohl auch die deutsche Nationalmannschaft, die die EM-Qualifikation unter dem damaligen Bundestrainer Svetislav Pesic im September mit acht Siegen aus acht Spielen perfekt gemacht hatte. Pesic steht allerdings mittlerweile beim Bundesligisten Bayern München unter Vertrag. Wer die Auswahl des Deutschen Basketball Bundes (DBB) bei der EM vom 4. bis 22. September in Slowenien betreut, steht noch nicht fest.

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