Der FC Bayern in der Einzelkritik
Manuel Neuer
Claudio Pizarro könnte beim Weltverband beantragen, die Spieldauer zu verkürzen. Bastian Schweinsteiger und Javi Martínez planen einen Tretboot-Ausflug. Und auf der Außenbahn bringt sich der nächste österreichische Fußballer des Jahres in Position. Die Bayern beim 0:1 in Augsburg in der Einzelkritik. Manuel Neuer: Hatte sich schon auf einen entspannten Wochenausklang eingestellt. Doch dann verletzte sich Bayerns Ersatztorwart Tom Starke am Freitag beim Training am Ellbogen und der Chef musste selber ran. Spazierte mehrmals bis zur Mittellinie, ähnlich lange Ausflüge wird er am Mittwoch gegen Manchester United nicht wagen. War beim Gegentor von Sascha Mölders machtlos, stets rechtzeitig zurück von der Mittellinie und führte einmal sogar einen Einwurf aus. (Archivbild)
Der FC Bayern in der Einzelkritik
Mitchell Weiser
Mitchell Weiser: "Es tut mir leid. Das Spiel in Augsburg ist wichtig, aber das Spiel gegen Manchester ist wichtiger", sagte Pep Guardiola am Freitag und so fand sich ein gewisser Mitchell Weiser aus Troisdorf in der Startaufstellung wieder. Einmal war der 19-Jährige bereits in der Champions League eingewechselt worden: in der 87. Minute gegen Viktoria Pilsen. Begann nicht gut, plumpste während des Aufwärmens auf den Hosenboden, beim ersten Ballkontakt rutschte er beinahe noch einmal aus. Fand auch danach nicht ins Spiel. Das Gegentor in der 33. Minute leitete er ein, ließ sich von Daniel Baier viel zu leicht den Ball abluchsen. Beim Bundesliga-Debüt darf so etwas natürlich passieren.
Der FC Bayern in der Einzelkritik
Daniel Van Buyten
Daniel Van Buyten: Wird immer dann gebraucht, wenn kein anderer spielen mag, und genau deswegen wird womöglich der Vertrag des 36-Jährigen noch einmal verlängert. Spielte gegen Augsburg, wie er immer spielt: solide. Von Alexander Esswein ließ er sich einmal schwindelig dribbeln, an den Kopfbällen rauschte er trotz 1,97 Metern meist vorbei. Sitzt am Mittwoch mit genauso hoher Wahrscheinlichkeit auf der Bank wie auch Mitchell Weiser.
Der FC Bayern in der Einzelkritik
Javi Martínez
Javi Martínez: Ging das bedeutungslose Bundesligaspiel entspannt an, verplemperte in dieser Woche ein paar Stunden in der Sonne am Großhesseloher See im Englischen Garten. Tappelte meist brav hinter Sascha Mölders her wie eine kleine Ente seiner Mutter. Gewann immerhin mehr Zweikämpfe als Van Buyten. Kurzer Schockmoment: Musste kurz vor der Halbzeit am linken Knie behandelt werden, schaute schmerzverzehrt, doch dann ging es weiter. Hat in den kommenden Tagen viel Zeit für einen erneuten Ausflug in den Englischen Garten, fehlt am Mittwoch wegen einer Gelbsperre. (Archivbild)
Der FC Bayern in der Einzelkritik
Ylli Sallahi
Ylli Sallahi: Feiert am Sonntag seinen 20. Geburtstag. Das schönste Geschenk machte ihm Pep Guardiola schon einen Tag zuvor: Der Österreicher durfte das erste Mal Bundesliga spielen - und das von Beginn an. Sallahi kam Ende 2010 von Kapfenberg nach München, spielt in der zweiten Mannschaft, durfte in der Winterpause mit den Profis zum Trainingslager nach Doha reisen. Spielte seine Rolle als linker Verteidiger für einen ersten Bundesliga-Einsatz passabel, leistete sich aber einige Fehlpässe. Hatte Glück, weil Javier Martínez immer half, wenn es gefährlich wurde. In der 50. Minute hatte Guardiola genug gesehen. Womöglich dennoch irgendwann einmal Österreichs Fußballer des Jahres.
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Bastian Schweinsteiger
Bastian Schweinsteiger: Hätte beinahe einen neuen Spitznamen bekommen, doch der Vorschlag "Dirty Schwein" gefiel den Verantwortlichen des FC Bayern nicht. Wird weiterhin seriös Schweinsteiger gerufen. Seriös führte er auch die bayerische Debütanten-Elf übers Feld. War auf dem Platz der Chef-Ballverteiler, Chef-Fuchtler und Chef-Empörte, wenn es etwas mit Schiedsrichter Manuel Gräfe zu besprechen gab. Kann nun mit Martínez eine Tretbootfahrt im Englischen Garten planen, ist am Mittwoch gegen Manchester wegen einer Sperre ebenfalls nicht dabei.
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Pierre Emile Højbjerg
Pierre Emile Højbjerg: Im Vergleich zu Mitchell Weiser und Ylli Sallahi ist Pierre Emile Højbjerg ein alter Bekannter in der Bundesliga. Dreimal durfte er bereits spielen, sogar ein Tor erzielte der Däne. Legte zunächst Dominik Kohr fies, später zielte er zweimal aufs Tor und ließ sich im Strafraum theatralisch fallen. Muss noch ein wenig üben. So schlitzohrig wie sein Vorbild Zinédine Zidane ist der 18-Jährige noch lange nicht.
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Toni Kroos
Toni Kroos: Weiß jetzt wieder, wie es sich anfühlt, wenn der FC Bayern verliert. Erlebte am Mittwochabend in der Rudi-Sedlmayer-Halle, wie die Basketballer des Vereins gegen Tel Aviv aus der Euro League ausschieden, und am Samstag musste er das gleiche noch einmal durchmachen. Schaffte es nicht, den 18- und 19-Jährigen die nötige Orientierung zu geben, leistete sich zudem ein paar beachtliche Fehlpässe und zu lahme Torschüsse. Ob es wieder einen Rüffel von Guardiola gibt?
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Xherdan Shaqiri
Xherdan Shaqiri: War in der ersten Hälfte noch der gefährlichste unter elf zahmen Münchnern. Zielte in der 10. Minute als erster aufs Tor, doch sein Schuss hätte nicht einmal den Torwart der F-Jugend aufgeschreckt. Trickste immerhin hin und wieder die Augsburger aus. Nach der Halbzeit kehrte er trotzdem nicht mehr auf den Platz zurück, er erlitt einen Muskelfaserriss.
Der FC Bayern in der Einzelkritik
Claudio Pizarro
Claudio Pizarro: Begann weit weniger spritzig als gegen Hoffenheim, wo er an allen drei Toren beteiligt war. Der 35-Jährige wusste, dass er sich die Kräfte einteilen muss, um diesmal vielleicht 90 Minuten durchzuhalten. Wischte sich nach 50 Minuten die nassen Haare aus dem Gesicht, nach 62 Minuten trabte er zur Seitenlinie, das war es. Gut möglich, dass er noch am Nachmittag einen Antrag bei der Fifa einreichte, die Spielzeit auf 60 Minuten zu verkürzen. (Archivbild)
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Mario Mandzukic
Mario Mandzukic: Ohne ihn spielt der FC Bayern schöner, mit ihm effizienter. An diesem Samstag traf zumindest letzteres nicht zu. Statt Ribéry oder Robben bekam Mario Mandzukic die Bälle von Højbjerg oder Pizarro serviert - oder auch nicht. Trat nur zweimal gefährlich in Erscheinung, als er mit dem Kopf an den Ball kam - beide Male flog der Ball Meter am Tor vorbei.
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Mario Götze
Mario Götze: Kam nach der ersten Halbzeit für Shaqiri - und löste sogleich Alarm im Augsburger Strafraum aus. Wuselte und wand sich. Vergebens.
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David Alaba
David Alaba: In der 51. Minute tauschte Guardiola Österreicher gegen Österreicher und Alaba kam für Sallahi auf den Platz. Bekam in der 67. Minute im Strafraum den Ball von Mandzukic aufgelegt, traf den linken Pfosten. Wenig später schob er den Ball Müller vor die Füße. War der torgefährlichste Münchner an diesem Nachmittag.
Der FC Bayern in der Einzelkritik
Thomas Müller
Thomas Müller (2. v. r.): Kam in der 62. Minute und half mit, dass die Münchner langsam wieder zu ihrer einschnürenden Spielweise zurückfanden. Doch zu spät. Ein Tor gelang auch ihm nicht, dafür hing das Unterhemd aus der Hose.