Debatte um Franck Ribéry:Rummenigge widerspricht Platini

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Karl-Heinz Rummenigge erklärt den Rücktritt von Franck Ribéry aus der französischen Nationalmannschaft für Fifa-konform. (Foto: Bongarts/Getty Images)

Karl-Heinz Rummenigge antwortet auf die Kritik von Uefa-Boss Michel Platini an Franck Ribéry. Lukas Podolski denkt auch nach dem WM-Sieg nicht an einen Abschied von der Nationalmannschaft. Der Hamburger SV zahlt seinem ehemaligen Sportdirektor Oliver Kreuzer eine üppige Abfindung.

Fußball, Bayern München: Karl-Heinz Rummenigge, Vorstandsvorsitzender des FC Bayern München, hat sich über die Warnung von Uefa-Präsident Michel Platini in Richtung Frank Ribéry verwundert gezeigt. Ihm drohe eine Sperre, wenn er Einladungen zur Nationalmannschaft ausschlage, hatte Platini am Wochenende verkündet. Ribéry hatte im August seinen Rücktritt aus der Nationalmannschaft erklärt. "Es ist doch alles geklärt", sagte Rummenigge der Bild. Der Offensivspieler habe die Situation bereits mit Nationaltrainer Didier Deschamps besprochen. "Er wird doch gar nicht mehr eingeladen! Alles in Ordnung und Fifa-konform." Laut Statuten des Weltverbandes Fifa ist ein Spieler verpflichtet, zur Nationalmannschaft zu reisen, wenn er berufen wird. Die Regelungen zielen aber in erster Linie auf die generelle Abstellungspflicht der Vereine ab. Platini hatte gesagt, dass Ribéry bei Zuwiderhandlung eine Sperre von drei Bayern-Partien erwarte.

Bundesliga, Hamburger SV: Fußball-Bundesligist Hamburger SV und sein früherer Sportdirektor Oliver Kreuzer haben die für diesen Montag angesetzte Verhandlung vor dem Arbeitsgericht abgesagt. Das teilte das Hamburger Gericht wenige Stunden vor dem Termin mit, beide Seiten einigten sich außergerichtlich. Nach Informationen Hamburger Medien soll Kreuzer eine Abfindung von rund 800 000 Euro erhalten. Der HSV hatte seinem Sportdirektor nach nur einer Saison im Verein bis zum 31. August 2014 gekündigt. Sein Dreijahresvertrag ist bis zum 30. Juni 2016 datiert. Die Trennung hatte der neue Vorstandsvorsitzende Dietmar Beiersdorfer vorgenommen, einen Nachfolger gibt es bislang nicht.

Fußball, Nationalmannschaft: Für Lukas Podolski stand nach dem WM-Sieg ein Rücktritt aus der deutschen Fußball-Nationalmannschaft nie zur Debatte: "Der Hunger ist immer noch da, mein nächstes großes Ziel ist die Europameisterschaft", sagte Podolski dem kicker. Selbst die Tatsachen, dass er während der WM in Brasilien gerade mal 53 Minuten gespielt hat und aktuell ebenfalls kein Stammspieler in der DFB-Auswahl ist, könnten an seiner Einstellung etwas ändern. "Ich habe immer noch Spaß daran, für Deutschland zu spielen. Ich bin mit Freude dabei, und dies ändert sich nicht." Dass er zurzeit einen schweren Stand in der Nationalmannschaft hat, für die er am Sonntag beim 2:1 gegen Schottland in der Schlussphase zu seinem 118. Länderspiel kam, verunsichert ihn offenbar nicht: "Ich brauche mich in unserer Mannschaft vor niemanden verstecken. Und ich bin nicht nur hier, weil ich der Spaßvogel Podolski bin und für gute Laune sorge. Ich bin hier, weil ich es verdient habe." Dasselbe gelte auch für den FC Arsenal, er sei sich sicher, auch in der Premier League wieder seine Einsätze zu bekommen.

Golf, Cherry Hills: Der Golfer Martin Kaymer hat beim dritten Play-off-Turnier um den FedEx-Cup in Cherry Hills/Colorado auf der Schlussrunde seine Siegchancen verspielt und einen Top-10-Platz verpasst. Als Dritter gestartet, gelang dem 29-Jährigen aus Mettmann auf dem Par-70-Kurs am Sonntag lediglich eine 73er-Runde. Mit 275 Schlägen belegte der US-Open-Sieger im Endklassement den 16. Platz. "Der Tag heute war ein wenig enttäuschend, aber ich werde nächste Woche noch einmal alles geben, was ich habe", sagte Kaymer auf seiner Facebook-Seite. Ab Donnerstag findet in Atlanta das Tour-Finale der besten 30 Spieler statt, hierfür hatte sich der Rheinländer zuvor bereits qualififiziert. Führender im Kampf um den Jackpot von zehn Millionen Dollar (7,58 Millionen Euro) bleibt der US-Amerikaner Chris Kirk trotz Rang 36 in Cherry Hills. Direkt dahinter ist Landsmann Billy Horschel, der mit 266 Schlägen Bubba Watson um zwei Schläge distanzierte und für den Sieg in Cherry Hills 1,44 Millionen Dollar Preisgeld (rund 1,11 Millionen Euro) einstrich. Der Weltranglisten-Erste Rory McIlroy (Nordirland) zeigte sich nach seiner 72 einschließlich eines Vier-Putts an der 12 vom Samstag gut erholt und beendete das Turnier der besten 70 Golfer in der FedEx-Cup-Wertung auf Platz acht (272 Schläge).

Fußball, Fernsehen: Fast zwölf Millionen Zuschauer haben RTL beim 2:1 von Fußball-Weltmeister Deutschland zum Auftakt in der EM-Qualifikation gegen Schottland ein gutes Debüt als neuer TV-Sender für die Ausscheidungsspiele beschert. 11,71 Millionen Fans sahen am Sonntagabend in der zweiten Hälfte das erste Pflichtspiel der DFB-Elf nach dem Weltmeistertitel und sorgten für einen Marktanteil (MA) von 39,7 Prozent. Im ersten Durchgang hatten zunächst 9,98 Millionen Fans eingeschaltet (MA: 28,6 Prozent). Vier Tage zuvor hatte das ZDF mit seiner Übertragung vom ersten Auftritt der deutschen Mannschaft nach dem WM-Triumph beim 2:4 in der Neuauflage des WM-Endspiels gegen Argentinien bis zu 10,44 Millionen Zuschauer erreicht. Der höchste Marktanteil der Mainzer während des Spiels in Düsseldorf lag bei 37,4 Prozent. Beim WM-Finale am 13. Juli hatten in der Spitze bis zu 36,41 Millionen Zuschauer die Liveübertragung von Deutschlands 1:0-Sieg nach Verlängerung aus Rio verfolgt und damit einen Rekord in der deutschen Fernseh-Geschichte aufgestellt. RTL verbuchte mit der Fußball-Übertragung am Sonntagabend seine Tagesbestmarke. Die vorangegangene Übertragung vom Großen Preis von Italien der Formel-1-WM aus Monza sahen bis zu 4,06 Millionen Zuschauer (MA: 30,2).

American Football, NFL: Quarterback Peyton Manning hat in der US-Footballliga NFL einen weiteren persönlichen Bestwert aufgestellt. Durch das 31:24 seiner Denver Broncos über seinen Ex-Klub Indianapolis Colts ist der 38-Jährige der zweite Spielmacher in der Liga-Geschichte, dem Siege gegen sämtliche 32 Teams gelangen. Als erstem Quarterback war dies Brett Favre gelungen. Manning verbuchte gegen die Colts, die er 2006 zum Sieg im Super Bowl geführte hatte, drei Touchdown-Pässe und 269 Passing Yards.

Tennis, US Open: Die Zwillingsbrüder Bob und Mike Bryan haben bei den US Open einen historischen Titel gefeiert. Die 36 Jahre alten Amerikaner setzten sich am Sonntag im Endspiel gegen das spanische Tennis-Doppel Marcel Granollers/Marc Lopez mit 6:3, 6:4 durch und sicherten sich den 100. Turniersieg ihrer Karriere. Für die Bryan-Brüder ist es der 16. gemeinsame Grand-Slam-Titel, aber der erste in diesem Jahr. Bei den Australian Open scheiterten sie im Achtelfinale, in Paris im Viertelfinale (gegen Granollers/Lopez) und in Wimbledon im Endspiel. "Mir fehlen die Worte. Das hier in den USA vor diesen Fans geschafft zu haben, ist etwas ganz Besonderes", sagte Rechtshänder Mike, der nach 79 Minuten mit einem unerreichbaren Volley den zweiten Matchball verwandelt hatte.

American Football, NFL: Die deutschen Football-Profis Sebastian Vollmer, Björn Werner und Kasim Edebali haben mit ihren Teams einen Fehlstart in die neue Saison der US-Topliga NFL erlitten. Der gebürtige Düsseldorfer Vollmer verlor mit den New England Patriots bei seinem Comeback nach langer Verletzungspause nach 20:10-Führung noch 20:33 bei den Miami Dolphins. Gegen Miami hatte sich der 30-Jährige im Oktober 2013 das rechte Bein gebrochen. Werners Indianapolis Colts unterlagen bei Super-Bowl-Verlierer Denver Broncos mit 24:31. Auch drei Tackles des 24 Jahre alten Linebackers aus Berlin konnten die Niederlage nicht verhindern. Der Hamburger Rookie Edebali unterlag bei seinem NFL-Debüt mit den New Orleans Saints mit 31:34 bei den Atlanta Falcons. Der vierte Deutsche, Markus Kuhn, ist mit den New York Giants am Montag bei den Detroit Lions zu Gast.

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